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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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seine Umklammerung aufgegeben und riß die Schnauze zurück. Krachs untere Hand rutschte an dem glitschigen Blut aus, und er verlor seinen Halt.
    Jetzt standen sie sich wieder gegenüber, der Drache mit blutiger Schnauze und kleinen purpurnen Fontänen, die aus den tiefen Bißwunden an seinem Körper emporschossen, während der Oger seiner wundgescheuerten Rippen wegen heftig keuchte. Oberflächlich betrachtet hatte Krach zwar in dieser Runde Punkte sammeln können, doch insgeheim bezweifelte er es. Sein Rippengestell bestand zwar aus Ogerknochen, tat aber dennoch weh. Irgend etwas war daran verbogen, wenn nicht gar gebrochen. Er hatte nicht mehr die volle Einsatzkraft.
    Dem Drachen ging auf, daß der Oger ein mächtigerer Gegner war, als er erwartet hatte. Er machte eine Finte, und Krach hob eine Faust. Da wich der Drache zurück, als wolle er fliehen. Mißtrauisch blieb Krach stehen – und sah, daß der Drache auf Feuereiche, die Dryade, zuschoß, die hilflos auf dem Boden lag.
    Das war wirklich schlechter Stil! Damit deutete der Drache nämlich an, daß er Krach nicht mehr für einen würdigen Gegner hielt. Seine Wut steigerte sich ins Unermeßliche.
    Chem Zentaur sprang Feuereiche zu Hilfe und hielt den Drachen auf, bevor Krach ihn erreicht hatte. Sie bäumte sich auf und hieb mit ihren blitzenden Vorderhufen nach der Schnauze des Drachen. Doch sie konnte das Ungeheuer nicht allzulange aufhalten, das war deutlich. Die Sirene kam mit Johann herbeigelaufen, um ihr zu helfen, doch Krach wußte, daß die beiden sich damit nur selbst in Schwierigkeiten bringen würden.
    Wieder packte er den Drachenschwanz und stemmte sich diesmal mit beiden Beinen am Boden ab, um nicht wieder herumgewirbelt zu werden. Wieder setzte sich der Ruck in einer Wellenbewegung durch den Leib des Drachen fort, und Krachs Beine stemmten sich knietief in den Boden. Er war zwar kräftig, doch die bloße Körpermasse des Drachen ließ sich nicht mit Gewalt allein sofort aufhalten.
    Nur wenige Schritte vor der Dryade kam die Drachenschnauze zum Stehen. Zornig über diese Behinderung, machte das Wesen erneut kehrt und stürzte sich auf den Oger.
    Krach sprang wie mit einer Explosion aus dem Boden und schaufelte dem Drachen mit den Füßen Dreck und Geröll in die Schnauze. Dann griff er nach den Kiefern, doch diesmal war der Drache so klug, die Schnauze zu halten, und stieß mit zugesperrtem Maul nach Krach, um ihn zuerst umzuwerfen, bevor er nach ihm schnappte.
    Krach prügelte auf den Kopf des Ungeheuers ein, verbog dabei eine Reihe von Metallschuppen und ließ den zerschmetterten Ohrenansatz des Drachen wieder bluten, doch er konnte keinen wirklichen Schaden anrichten. Der Drache zuckte und wand sich und bot dadurch ein trügerisches Ziel, während er seine Kräfte für den vernichtenden Endschlag sammelte.
    Der Oger blickte zu den versammelten Mädchen hinüber. »Haut ab!« brüllte er ihnen zu. Er wollte nicht, daß er in der Entscheidungsphase abgelenkt wurde, und eines der Mädchen würde dabei mit Sicherheit aus Versehen verspeist werden.
    Tandy rief ihnen von der Seite zu: »Ich habe einen Felsvorsprung entdeckt. Der ist außerhalb der Reichweite des Drachen! Wir können mit einem Seil dort hinauf klettern, während Krach dem Drachen den Garaus macht.«
    Die hatte aber wirklich unbegrenztes Vertrauen in seine Kraft! Krach wußte, daß er den schwersten Kampf seines Lebens austrug, doch er wußte, daß er sich dieser Herausforderung wesentlich selbstbewußter stellen konnte, sobald die Mädchen in Sicherheit waren. Er blickte zu der Stelle, auf die Tandy zeigte. Sie befand sich auf halber Höhe der Steigung. Darauf stand eine Trauerweide, die traurig ihre grünen Äste herabhängen ließ. Sie würden das Seil um ihren Stamm werfen können, um sich dann daran hinaufzuziehen.
    Da nutzte der Drache Krachs Ablenkung aus und sprang ihn an. Der Oger duckte sich und riß eine Faust zur üblichen Verteidigung empor, doch die schiere Masse des Ungeheuers drückte ihn zu Boden. Die riesigen Metallklauen der vordersten Füße schlugen nach seinem Bauch und versuchten ihn zu zerfetzen. Krach mußte sich auf den Rücken fallen lassen, um ihnen auszuweichen – und da lag der Drache auch schon mit seinem ganzen Gewicht auf ihm. Jetzt krallten sich die Klauen der Stummelbeine rechts und links von ihm tief in den Boden und drückten ihn fest. Krach war gefangen.
    Er versuchte sich aufzubäumen, doch dazu fehlte ihm ein Hebelpunkt. Dann wollte er eines der

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