Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Beine ergreifen, aber der Drache zog es geschickt aus seiner Reichweite. Inzwischen bewegte sich der hintere Teil des Drachenleibs, um zwei weitere Beine ins Gefecht zu führen. Die würden ihn schon bald angreifen. Es war ein leichtes für den Drachen, seinem an den Boden genagelten Opfer nach und nach immer mehr Klauenhiebe zu versetzen, bis er irgendwann ein lebenswichtiges Organ durchbohrte.
    Doch Krach hatte seine eigenen Ressourcen. Er griff empor, um den schlangenartigen Körper zu umarmen. Mit Mühe gelang es ihm, den Kreis zu schließen. Jetzt hatte er seinen Hebelpunkt und drückte zu.
    Oger waren wegen mehrerlei Dinge berüchtigt: wegen der Art, wie sie Knochen zermalmten, um daraus Zahnstocher zu machen, wegen ihres Zertrümmerns und Pulverisierens von Felsbrocken und wegen der gewaltigen Kraft ihrer Kampfumarmung. Unter dem Druck, den Krach jetzt ausübte, hätte selbst eine Steineiche zu japsen angefangen. Der Drache tat das gleiche. Er ließ ein schmerzerfülltes Dampftuten erschallen.
    Doch der Leib des Drachen war nachgiebig und dehnbar. Als er ihn auf die Hälfte seines ursprünglichen Umfangs zusammengequetscht hatte, konnte Krach nicht weitermachen, ohne einen neuen Griff anzusetzen. Sobald er das jedoch täte, und das ließ sich nicht durchführen, ohne seinen jetzigen Griff zu lockern, würde der Drachenleib wieder seinen alten Umfang annehmen. Sein Druck genügte einfach nicht. Der Drache litt zwar unter Schmerzen, war aber immer noch kampffähig, und nun brachte er seine anderen Klauen ins Spiel. Das bedeutete Schwierigkeiten, denn außen waren Krachs Arme ungeschützt und konnten mühelos zerfetzt werden.
    Da setzte er eine weitere Waffe ein – seine Zähne. Die ließen sich zwar nicht mit denen des Drachen vergleichen, waren aber auf ihre Art durchaus ernstzunehmen. Er stellte sich vor, daß der Unterbauch des Drachen ein riesiger, leckerer Knochen wäre, und biß hinein.
    Beim ersten Biß erntete er nur einen Mundvoll Schuppen. Die spuckte er aus und biß abermals zu. Diesmal stieß er bis zu der reptilischen Haut vor, die zwar immer noch sehr zäh war, für die Zähne eines Ogers aber kein Problem darstellte. Er riß ein Stück heraus und legte damit die darunterliegende Muskelschicht frei, in die er nun erneut herzhaft hineinbeißen konnte.
    Wieder stieß das Ungeheuer ein Schmerzgepfeife aus. Es wollte zurückweichen – doch Krachs Griff hielt es unbarmherzig fest. Der Druck verschlimmerte die Sache noch, weil der Oger mit einem Biß die doppelte Menge Fleisch abbeißen konnte.
    Die Drachenklauen fuhren wieder aus dem Erdreich hervor, und das Untier machte einen Mittelbuckel, der Krach emporriß. Dann zuckte der riesige Kopf herum und stieß eine Dampfwolke aus. Nun mußte der Oger seinen Griff lösen, denn sein Nacken war nicht besonders gut gegen Dampfgarung gefeit. Er fiel zu Boden und spuckte dabei einen Muskel aus. Es wäre zwar nett gewesen, wenn er das Ding hätte gut durchkauen und herunterschlingen können, doch er brauchte seine Zähne jetzt fürs Geschäft und nicht fürs Vergnügen.
    Der Drache blutete inzwischen doppelt so stark wie vorher, doch seine Kampfeslust war ungebrochen. Er schnaubte eine gewaltige, leicht blutbefleckte Dampfwolke aus, schoß auf Krach zu – und wich ihm im letzten Augenblick aus, so daß die Fäuste des Ogers ins Leere trafen. Der Schlangenleib peitschte immer schneller an Krach vorbei, und plötzlich verpaßte ihm der Drachenschwanz einen gewaltigen Schlag gegen die Brust.
    Es war ein äußerst heftiger Hieb, und Krach taumelte zurück. Doch seine orangefarbene Zentaurenjacke schützte ihn vor körperlichen Angriffen und widerstand dem Schlag des scharfen Schwanzes. Sonst hätte Krach wohl auch eine schlimme Wunde davongetragen, wenn ihn der Hieb nicht sogar in zwei Stücke geteilt hätte. Die Schwanzspitze des Drachen war lang und spitz wie eine Peitsche und mit Widerhaken versehen. Damit wollte Krach lieber nichts zu tun haben.
    Er entdeckte einen Felsbrocken, der halb in der Erde vergraben war, riß ihn heraus und schleuderte ihn gegen den Drachen. Der Drache schlug einen Haken, doch da warf Krach auch schon einen zweiten und dritten Felsen nach ihm. Irgendwann mußte er einfach treffen, und das wußte der Drache auch.
    Der Drache ging hinter einem kleinen Felsvorsprung in Deckung. Krach schleuderte einen Felsen hinter ihm her, ohne ihm jedoch etwas anhaben zu können. Vorsichtig schlich er sich an den Vorsprung heran und lugte um die Ecke

Weitere Kostenlose Bücher