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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich.«
    »Könntest du es auffangen, wenn ich dir ein Ende zuwerfe?«
    Erneut musterte sie das Seil. »Vielleicht, wenn ich einen festen Stand hätte«, sagte sie zweifelnd. »Ich bin nicht sehr kräftig.«
    »Dort auf dem Eisenholzbaum?«
    »Ich kann’s versuchen.«
    Krach befestigte einen Stein an einem Seilende und warf ihn mit dem Seil weit über den Eisenholzbaum hinaus in die Höhe. Johann flatterte empor und führte das Seil um den Baum. Dann schritt Krach zu dem Spaltendrachen hinüber, der immer noch mit dem Versuch beschäftigt war, sich zu befreien, ohne dabei Kopf oder Schwanz zu verletzen. Krach hämmerte ihm mit einer Faust auf den Kopf, und der Drache wurde still; er hatte seine Kampfkraft eingebüßt und konnte den Hieb nicht abfangen.
    Krach befreite den Schwanz von dem Fels, zog ihn wieder aus dem Kopf des Drachen und befestigte die Spitze am zweiten Seilende. Dann zerrte er den reglosen Drachen unter den Eisenholzbaum und stellte ihn mit der Schwanzspitze nach oben gegen die Wand der Schlucht.
    »Und jetzt laß den Stein samt Seil fallen«, rief er Johann zu.
    Die Elfe tat, was er befahl, und der Stein ließ das Seil, um den Baum geführt, in die Tiefe fallen. Als es auf den Widerstand des Drachenschwanzes traf, genügte sein Eigengewicht nicht mehr. Die Elfe setzte sich auf den Stein, um ihn zu beschweren, und er fiel ein weiteres Stück in die Tiefe. Endlich gelang es Krach, emporzuspringen und das Seilende samt Stein zu ergreifen.
    Johann kehrte zum Boden der Spalte zurück, während Krach den Drachenschwanz am Seil in die Höhe zog. Doch schon bald wurde das zu schwer: anstatt den Drachen emporzuziehen, mußte Krach feststellen, daß er selbst in der Luft schwebte. Das war eine Frage des Gewichts, nicht der Kraft.
    »Das haben wir gleich«, sagte Chem. »Nimm den Felsbrocken als Ballast.«
    Krach rollte den Felsbrocken herbei, packte ihn mit den Zehen und zog wieder am Seil. Mit diesem neu gewonnenen Hebelpunkt gelang es ihm, den Drachen ein weiteres Stück den Abhang emporzuziehen. Als schließlich beide wieder in der Luft baumelten, sprang Chem auf den Felsen und umarmte Krach, um ihr stattliches Gewicht beizusteuern. »Ich wette, daß du noch nie umarmt worden bist.«
    Krach mußte insgeheim zugeben, daß diese Mädchen alle ganz nette Begleiterinnen waren. Jede von ihnen hatte ihre eigene weibliche Eigenart, irgendwie rund und sanft und zum Festhalten konstruiert. Doch es erschien ihm klüger, sich nicht anmerken zu lassen, daß er so etwas wahrnahm. Denn sie gestatteten ihm nur deswegen eine gewisse Nähe, weil sie ihn für ein pelziges Ungeheuer hielten, das keinen Sinn für ihre nichteßbaren Eigenschaften hatte.
    Er zog am Seil und zerrte den Drachen damit wieder ein Stück in die Höhe. Langsam erreichte Krach die Grenze seiner Kraft, denn der Drache war ein sehr schweres Ungeheuer, und er mußte ihn ein recht großes Stück in die Höhe ziehen. Doch endlich war es geschafft. Nun hing der Drache kopfunter vom Eisenholzbaum, wobei seine Schnauze den Boden der Spalte gerade noch berührte. Krach kletterte am Seil bis zu dem Baum empor und verknotete den Drachenschwanz am Baumstamm. Dann hielt er sich am Baum fest, wickelte das Seil frei und warf es nach oben über den Klippenrand, nachdem Chem unten losließ.
    Johann flog empor und fing das Seil auf. Sie zerrte das Ende zu einem Baum, der etwas vom Spaltenrand entfernt stand, und verzurrte es fest mit einem Elfenknoten. Krach kletterte das letzte Stück empor und stand schließlich auf der Nordseite der Spalte. Nun war ihr Fluchtweg gesichert.
    »Klettert zuerst den Drachen hoch und dann das Seil«, rief er den anderen hinunter.
    Tandy schaffte es als erste, und dann folgte die etwas weniger agile Sirene.
    Chem und Feuereiche stellten schon ein größeres Problem dar: Die Zentaurin besaß nicht genug Muskelkraft, um senkrecht an dem Drachen emporzuklettern und schließlich das Seil selbst zu erklimmen, während die Dryade zu schwach war, um es auch nur zu versuchen.
    Krach ließ sich wieder hinunter, holte die Dryade und kletterte mit ihr in die Höhe. Dann kehrte er zu der Zentaurin zurück. Wieder mußte sie ihre Arme um seine Füße schlingen, während er mit Händen und Füßen den Drachen emporkletterte. Doch das Seil war schon schwieriger. Krach wurde langsam müde, und er bezweifelte, daß es ihm gelingen würde, sie beide nach oben zu tragen, zumal sich die Zentaurin dann nicht mehr, wie noch bei dem Drachen, mit den Hufen

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