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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Knie. Krach lächelte. Die Miniaturmaschine besaß einen Namen, der auf ihre Seite gedruckt worden war: PANZER. Das sah süß aus.
    Der Oger stampfte weiter. Der Panzer folgte und feuerte eine weitere Papierkugel auf ihn ab. Diese traf Krach am Rumpf. Er furchte die Stirn. Langsam hörte der Spaß auf. Er legte keinen Wert auf eine Beule, die sich mit der des Messingmädchens messen konnte.
    Er drehte sich um, um den Panzer zu warnen – da traf ihn der dritte Schuß an der Nase.
    Das war zuviel. Krach hob einen Riesenfuß und stampfte das Maschinchen platt. Es war ja nur aus Papier und brach sofort zusammen. Doch ein nicht abgeschossenes Kügelchen klebte sich an seine Ferse.
    Krach stampfte weiter und hielt Ausschau nach den Herausforderungen, die ihm diese Welt zu bieten haben mochte. Doch nun kamen gleich drei der Papierpanzer an. Rülps! Rülps! Rülps!
    Ihre Papierbällchen trafen den Oger als Salve und klebten wie feuchte Köpfe in einer Reihe an seinem Bauch. Er stampfte die drei Papierfahrzeuge platt.
    Nun kamen weitere Panzer an, und die waren schon größer. Ihre Speichelbälle stachen ihn mit größerer Wucht, und einer davon hätte ihn fast am Auge getroffen. Krach mußte sein Gesicht mit einer Hand bedecken, während er sie zerstampfte.
    Da hörte er ein Geräusch hinter seinem Rücken. Einer der Panzer fraß gerade seinen Bindfaden auf! Das war gefährlich, denn wenn er versehentlich seinen eigenen Weg kreuzen sollte, würde er sich verlaufen. Er machte kehrt, hob den Panzer in die Höhe und musterte ihn genauer.
    Das Ding rülpste einen großen Speichelball hervor, der ihm ein Nasenloch verstopfte. Krach nieste – und der Panzer wurde zu einem flachen Blatt Papier zerweht. Darauf standen gedruckte Worte: MARSCH, MARSCH, BLÖDMANN!
    Seltsam – Krach konnte das sogar lesen. Kein Oger war intelligent genug, um Lesen und Schreiben zu lernen; aber er konnte diese Botschaft sofort verstehen. Das mußte ein weiterer Effekt des Schlauschlingenfluchs sein. Er tat lieber so, als würde er die Worte nicht begreifen.
    Dann drehte er sich wieder um – und erblickte einen noch viel größeren Papierpanzer, der auf ihn zujagte. Er packte die Mündung der Papierkanone und drückte sie zusammen, als die Maschine gerade losfeuerte. Die Wucht des Rohrkrepierers ließ den Panzer zu einer Konfettiwolke zerstieben.
    Doch nun kamen noch mehr und noch größere Panzer herbei. Dieses Gebiet schien ja einen unerschöpflichen Vorrat von den Dingern zu haben! Krach hielt Ausschau nach einer Möglichkeit, diese Plage ein für allemal loszuwerden.
    Da hatte er eine Idee. Er beugte sich vor, um durch den Papiertorf zu graben. Tatsächlich – darunter befand sich ganz gewöhnliches Erdreich, von Steinen durchsetzt. Er fand ein Paar hübscher Quarzbrocken und schlug sie gegeneinander, um Funken zu erzeugen. Schon bald hatte er damit ein Feuer entfacht, denn das Papiergras brannte natürlich sofort.
    Die Panzer gaben eine Feuersalve ab – und fingen selbst sofort Feuer. Als ihre Magazine explodierten, stoben bunte Papierfetzen in Wolken empor, auf denen Bilder und Anzeigen für Produkte und all die anderen verrückten Dinge zu sehen waren, mit denen Magazine ihre Seiten zu füllen pflegten. Schon bald war von den Panzern nur noch Asche übrig.
    Krach stampfte weiter. Ein Papiertiger sprang fauchend aus dem Papierdschungel hervor. Krach packte ihn am Schwanz und schüttelte ihn weich, bis die schwarze und die orangene Farbe auslief. Er hielt das Ganze in das Feuer und benutzte die so entstandene Fackel dazu, andere Papiertiger abzuschrecken. Sie wichen zurück, als sie seinen hell flackernden Tiger erblickten, und er konnte ungehindert weiterstampfen. Anscheinend gab es hier kaum etwas Furchtbareres als einen brennenden Tiger. Wenn dies eine Schlacht gewesen wäre, hätte er sie jetzt gewonnen gehabt.
    Nun gelangte er an ein Kartenhaus. Krach wußte, was Karten waren, denn er hatte mit ansehen müssen, wie Prinz Dor und Prinzessin Irene auf Schloß Roogna damit spielten, anstatt zur Sache zu kommen, wie es Oger getan hätten. Manchmal hatten sie mit den Karten komplizierte Gebäude errichtet. Das hier war auch so ein Gebäude – aber viel größer. Jede der Karten war so groß wie sein Kopf und beinahe ebenso häßlich.
    Er blieb stehen, um sie zu betrachten. Direkt vor ihm befand sich die Herz-Neun. Er wußte, was Herzen waren: Symbole der Liebe. Das erinnerte ihn völlig unverständlicherweise an das, was das Messingmädchen

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