Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Boden, auf den Ihr bis eben standet, war eine von mir erschaffene Illusion, die Euch den Eintritt in diese, so völlig anders geartete Dimension erleichtern sollte.“
    Mergun sah, dass Luun neben ihm schwebte und das beruhigte ihn ein wenig.
     
    Er sagte: „Irgendwie fühle ich mich unbehaglich.“
    „Unbehaglich? Ihr solltet die Freiheit genießen, die hier herrscht.
    Ihr seid vollkommen frei. An nichts seid Ihr gebunden, nicht einmal an die Naturgesetze, denn hier gibt es keine...“ Mergun erwiderte nichts und blickte sich um. In dieser Welt herrschte ewige Bewegung und Veränderung. Nichts behielt länger als einen Augenblick seine Form. Mergun fühlte sich schwerelos und frei.
    Es war ein seltsames, mitunter unheimliches Gefühl, aber nicht ohne Reiz. Einst, als er noch ein freier, ungebundener Wanderer gewesen war, hatte er ähnlich gefühlt. Aber er erinnerte sich nur noch vage daran. Es war bereits zu lange her...
    Luun fragte: „Wollt Ihr, dass ich Euch mit einem Wesen dieser Welt bekannt mache?“
    Mergun war äußerst neugierig.
    „Ich kenne dieses Wesen seit langem. Manchmal besuche ich es.“
    „Gut, macht mich mit ihm bekannt, Luun!“
    „Nav!“, rief Luun da. Es schien sich um einen Namen zu handeln.
     
    Ein sich dauernd veränderndes, rotierendes Etwas kam auf Luun und Mergun zu.
    „Dies ist Nav!“, erklärte Luun und deutete auf jenes Ding , das offenbar ein Lebewesen war.
    „Ich bin Mergun. Es freut mich, Euch kennen zu lernen, Nav.“
    „Zurzeit heiße ich Ret“, entgegnete das Wesen.
    „Was heißt: `Zurzeit heiße ich Ret`?“
    „Es heißt das, was ich sagte: Zurzeit heiße ich Ret.“
    „Ich dachte, Euer Name wäre Nav.“
    „Früher war mein Name Nav. Jetzt bin ich Ret. Ich weiß, für die Wesen Eurer Welt ist es schwer zu verstehen. Bei uns ist es nicht üblich, einen festen Namen zu haben. Man ändert seine Identität nach Belieben - genau wie nun hier ja auch im Stande ist, seine Form nach belieben zu wechseln.“
    Mergun sah jenes so unsagbar andersartige und fremde Wesen voller Erstaunen an.
    „Mit Eurem Freund Luun habe ich allerdings eine Übereinkunft getroffen“, erklärte Nav, der im Augenblick Ret war, nun. „Für ihn bin ich immer Nav, auch wenn ich gerade einen anderen Namen trage.“
    „Dann lasst uns eine ebensolche Übereinkunft treffen“, schlug Mergun vor.
    „Gut. Wie wollt Ihr mich nennen?“
    „Nav - wenn Ihr nichts dagegen habt.“
    „Ich habe nichts dagegen.“
    In diesem Moment empfand Mergun sogar fast so etwas wie Sympathie für dieses formlose Wesen ohne feste Identität, welches für ihn Nav war. „Soll ich Euch etwas von meiner Welt zeigen?“, fragte Nav.
    „Ja, gerne. Aber wie? Ich vermag nicht, mich fortzubewegen. Ich schwebe in einer bodenlosen Leere!“, rief Mergun.
    Nav gab keine Antwort.
    „Nav?“, fragte Mergun, etwas unsicher geworden.
    „Er versteht Eure Frage nicht, mein Freund“, erklärte Luun ruhig.
    „Er weiß nicht, was das Wort `schweben` bedeutet. Er weiß nicht, was Ihr sagt.“
    „So ist es“, war Navs Stimme zu hören.
    „Aber, wie soll ich es ihm denn erklären?“
    Luun lächelte.
    „Seid unbesorgt, mein Freund! In dieser Welt spielen Entfernungen nicht dieselbe Rolle wie in der Eurigen. Ihr werdet schon sehen...“
    „Aber..
    Doch schon im nächsten Augenblick geriet Merguns Umgebung in heftige Bewegung. Bestimmte Objekte schienen näher zu kommen, während andere sich entfernten. „Was ist los?“, rief Mergun verwundert. Es kam ihn so vor, als wären er, Luun und Nav die einzigen Körper in dieser Welt, die sich in einem halbwegs ruhigen Zustand befanden. „Was ist los?“, fragte er nochmals, als er von niemanden eine Antwort erhielt.
    „Wir befinden uns auf einer Reise“, erklärte Luun sachlich.
    „Aber, ich habe nicht das Gefühl, mich zu bewegen“, rief Mergun verwirrt.
    Aber niemand antwortete ihm. Weder Nav noch Luun. Dann breitete sich ein Geräusch aus, erst ganz leise und verhalten, schließlich immer lauter und schriller. Es war ein fremdartiger Laut, aber Mergun empfand ihn nicht als unangenehm. Die Dinge um ihn herum bewegten sich immer rasender und schneller. Oder waren es vielleicht gar nicht die Dinge, die sich bewegten, sondern er selbst?
    Mergun war sich nicht sicher.
    Um ihn herum war vollkommenes Chaos. Aber dann ließ das seltsame Geräusch auf einmal nach und hörte schließlich gänzlich auf zu existieren. Alles schien ruhiger zu werden, die Bewegung verschwand.
    „Wir sind

Weitere Kostenlose Bücher