Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
Wüstengott dann. Zusammen mit Peq Ap-Dhyss ging er eilig davon.
Sie ließen den Herrn der Angst einfach im Nebel stehen.
„Was er gesagt hat, ist purer Unsinn“, erklärte Peq Ap-Dhyss und Krask wunderte sich darüber, dass der Held von Glendi überhaupt mitgekriegt hatte, um was es ging. „Nie wird es irgendjemand schaffen jene Ordnung zu zerstören, nach der diese Welt funktioniert! Diese Ordnung ist ewig! Auch wir Götter sind ewig, Krask! Andur will dich lediglich für seine finsteren Pläne gewinnen, die allein der Herr der Hölle kennen mag!“
Wie gern hätte Krask Peq geglaubt! Aber da war irgendetwas in ihm, das ihm sagte, dass es anders war...
*
Mergun öffnete die Augen. Der Einfluss der Drogen war wie weggeblasen. Er blickte sich um.
Der Raum sah aus wie nach einer Schlacht.
Die Götter lagen verstreut herum und schliefen ihren Rausch aus.
Die Tafel war abgegrast, der Geruch von Erbrochenem hing in der Luft. Jedes Mal, wenn die Götter eine Orgie gefeiert hatten, sah dieser Raum so aus.
Mergun erhob sich und suchte nach Lari, aber er vermochte sie nicht unter den Herumliegenden zu finden.
Schließlich ging er nach draußen, auf den Burghof, um frische Luft zu schnappen.
Lari stand an der Brustwehr und starrte in den Nebel. Auch sie konnte noch nicht lange aus ihrem Drogentraum erwacht sein.
Mergun trat zu hier hin.
„War es schön?“, fragte Lari, wobei sie sich an Mergun wandte.
„Es war schön. Ich hatte angenehme Träume. Und du?“
„Ich auch.“ Sie starrten sich eine Weile an. „Und du hast dich nun wirklich endgültig dazu entschlossen, fortzugehen, um die Menschen gegen die Götter zu hetzen?“
„Ich hetze sie nicht, Lari! Das besorgt ihr schon!“
„Aber du bist entschlossen?“
„Ja.“
„Und es gibt kein Zurück?“
„Es gibt kein Zurück.“
„Oh, Mergun!“
„Ich muss es tun, Lari! Ich muss es tun!“
„Wenn du die Not der Menschen gesehen hättest, dann würdest du vermutlich genauso handeln!“
„Mergun... oh, Mergun!“
„Selbst, wenn ich wollte, könnte ich jetzt nicht mehr zurück.“
„Du bist ein Gott, Mergun! Du hast Macht!“
„Ich habe den Menschen von Kwmsk versprochen, dass ich die Revolution anführe. Sie allein hätten nicht die Kraft gegen eure Zauberwesen anzukommen. Außerdem kennen sie nicht das Geheimnis des magischen Feuers!“
Lari legte ihren Kopf gegen seine Schulter.
„Erinnere dich daran, dass du eine Sterbliche warst, Lari, bevor du zur Göttin wurdest!“, sagte Mergun.
„Aber das ist schon so lange her...“
„Nicht in den Maßstäben der Götter gerechnet!“ Ihre großen braunen Augen blickten ihn traurig an.
„Wann wirst du gehen?“
„Ich weiß noch nicht...Aber es wird bald sein, sehr bald sogar! Die Zeit ist reif, die Ordnung zu zerstören, das System zu zerbrechen, in dem wir alle gefangen sind!“
„Deine Worte sind hart...“
„Die Taten der Götter sind es auch.“
Und Lari weinte leise.
Tiefe Traurigkeit hatte sie erfasst. Warum war es notwendig, die Götter zu stürzen?
Mergun strich ihr sanft übers Haar.
Da sah sie im düsteren Nebel eine schattenhafte Gestalt.
Sie erstarrte förmlich. Eine scheinbar unbegründete Angst beschlich sie.
„Mergun!“, sagte sie, hob den Kopf und deutete in die Richtung, aus der die Gestalt kam. „Sieh dort!“
Mergun folgte mit seinen Blicken Laris Finger und sah die Gestalt. Auch ihn schauderte es.
„Wer mag das sein?“, fragte Lari, obwohl sie es insgeheim wusste.
„Andur“, stellte Mergun tonlos fest. „Wer sonst könnte es wagen auf dem Gipfel des Uytrirran herumzuwandeln. Ein Sterblicher vielleicht?“
Nein, das konnte kaum sein.
„In der letzten Zeit taucht er unverhältnismäßig oft auf diesem Berg auf“, meinte Lari. „Was kann er hier suchen?“ Mergun zuckte mit den Schultern.
„Wer weiß? Vielleicht beabsichtigt er, Ränke zu schmieden. Darin ist er je ein Meister!“
„Oh Mergun, wenn ich dir einen Rat geben kann, so ist es dieser: Was auch immer du tust, was auch immer du vorhaben magst, du darfst Andur nicht trauen! Er ist gemein und hinterhältig!“
„Ich weiß.“
„Denk an Shaykaliin!“
„Ich denke oft an sein Schicksal.“
„Es ist mindestens genauso gefährlich, Andurs Verbündeter zu sein, wie es gefährlich ist, sein Feind zu sein.“ Jetzt winkte die Gestalt zu Mergun.
Sie hob ihren nur schemenhaft erkennbaren Arm und schwenkte ihn im Nebel.
Aber Mergun winkte nicht zurück. Sein Gesicht
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