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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Umgebung nicht viel zu bedeuten. Als er die Augen geöffnet hatte, sah er zunächst nur blaue Nebel, die ihn einhüllten. Wo mochte er sich befinden und wie war er hier her gelangt? Dann bemerkte er neben sich den Körper Merguns.
    Der Mann von der Wolfsinsel erwachte gerade und rieb sich die Augen. Edro wandte sich einmal ganz um seine eigene Achse, aber außer ihm und Mergun war hier niemand.
     
    "Wo sind Lakyr und Gialbeth?", fragte er Mergun. Dieser zuckte jedoch mit den Schultern.
    "Woher soll ich wissen, wo sie sind? Ich bin mir ja noch nicht einmal darüber im klaren, wo ich mich befinde. Habt Ihr eine Ahnung, Edro?"
    "Wir können überall auf der Welt sein."
    "Oder auf einer anderen Welt!"
    "Vielleicht, Mergun." Edro erhob sich und blickte auf die Erde, auf der er gelegen hatte.
    "Es ist keine normale Erde!" Mergun befühlte sie mit seinen Händen.
    "Ja, sie ist merkwürdig."
    "Und nirgends sind Pflanzen!" Nun erhob sich auch Mergun. Die Erde in seiner Hand rann ihm zwischen den Fingern hindurch zu Boden.
    "Vielleicht sind Gialbeth und Lakyr ebenfalls in dieser seltsamen Welt!", vermutete der Nordländer. Edro zuckte mit den Schultern.
     
    "Dann frage ich mich aber, warum wir nicht zusammen auf diese Welt gelangten!" Gedankenverloren starrte er in die dichten, blauen Nebel, die von einem kalten Wind in Bewegung gehalten wurden. Hier irgendwo war Retned! Jener schreckliche Retned, der Lakyrs schwarze Katze verschlungen hatte.
    "Was Retned wohl von uns will?", fragte Edro leise, so dass Mergun es kaum hören konnte.
    "Still!", zischte da der Mann von der Wolfsinsel. Von irgendwoher waren Stimmen zu hören. Menschliche Stimmen! Aber Edro hörte weder Lakyr noch Gialbeth. Es waren andere Stimmen, obgleich sie auch die Sprache der Westländer sprachen.
    "Hallo!", rief Edro. "Wer seid ihr?"
    "Hallo!", rief Mergun. Die Stimmen hinter den blauen Nebeln verstummten für einen Moment. Aber dann antworteten sie den Rufern.
    "Hallo! Wo seid ihr?", kam es.
    "Hier!", war Merguns wenig sagende Antwort. Aber die Fremden konnten dem Klang der Stimme folgen. Irgendwo in den blauen Nebeln waren die schwarzen Umrisse menschlicher Gestalten zu sehen. Und dann traten sie aus dem Nebel! Sie waren etwa gleich groß und sahen sich auch sonst recht ähnlich. Beide trugen sie lange Haare, wie es in den Städten des Südens Sitte war und beide trugen ein kurzes Breitschwert an ihrer Hüfte. Nacheinander reichten sie den Freunden die Hand und stellten sich vor.
    "Mein Name ist Phakl der Schlaue!"
    "Mergun von der Wolfsinsel!"
    "Krasi der Geisterbeschwörer werde ich gerufen."
    "Und ich bin Edro aus Dekor!" Edro warf Phakl dem Schlauen einen amüsierten Blick zu.
    "Einen netten Spitznamen habt Ihr, Herr Phakl", lachte er und schlug ihm auf die Schulter. Dieser lächelte.
    "Meine Kameraden in Daresh gaben ihn mir nicht deshalb, weil ich vielleicht besonders schlau wäre, sondern nur, weil sie noch dümmer sind als ich!", gab Phakl zu Erklärung und alle lachten. Nur Edro nicht.
    "Wahrlich", sagte er, „wer so zu antworten versteht verdient einen solchen Beinamen!"
    "Wisst Ihr etwas über diese seltsame Welt, in die wir hier geraten sind?", fragte nun Krasi der Geisterbeschwörer an Mergun gewandt.
    Tiefe Melancholie trat in des Nordländers Augen (und vielleicht auch ein Anflug von Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit).
    "Ich fürchte, ich weiß nicht mehr als Ihr, Herr Geisterbeschwörer.
    Wie kommt Ihr eigentlich zu Eurem Namen. Versteht Ihr Euch tatsächlich etwas auf die Magie?" Krasi lachte laut und humorlos.
    "Ich bin einer der berühmtesten Zauberer von Daresh! Aber es ist wie verhext! Kein Zauberspruch hat in dieser seltsamen Nebelwelt eine Wirkung. Ich habe hier einfach keinen Erfolg mit meinen Beschwörungen. Ich kann mir das einfach nicht erklären. Wie seid Ihr hierher gelangt, Mann von der Wolfsinsel?"
    "Man legte uns auf den Altar im Rattentempel des Retned in Ghormall. Wir verloren die Sinne und erwachten. Und wie war es mit Euch?"
    "Ganz genauso."
    "Wie lange mag das schon her sein?", erkundigte sich nun Edro.
    Aber Krasi der Geisterbeschwörer zuckte nur verlegen mit den Schultern.
    "Ich weiß es nicht. Es können Stunden sein, seid dem wir erwacht sind. Es können aber auch Jahre oder Jahrzehnte sein. In dieser seltsamen Welt verliert man jeglichen Zeitsinn. Es scheint so, als würde die Zeit hier in einem anderen, uns ungewohnten Tempo voranschreiten, aber das ist reine Spekulation."
    "Jedenfalls sind wir froh,

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