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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vielen in der Nebelburg sicherlich ganz recht.
    Verdammt!, dachte Gria. Wer war nur so dumm zu glauben, dass man eine Zukunft dadurch verhindern konnte, indem man denjenigen tötet, der sie prophezeit?
    Gria starrte in die unheimliche Düsternis des grauen Nebels, welcher die Burg umgab. Der helle Vollmond dieser Nacht war für sie nicht zu sehen.
    Es muss etwas getan werden!, erkannte sie. Einzig und allein wohlüberlegtes Handeln kann unsere rechtmäßige Herrschaft über diese Welt noch retten! Oh, welche Schmach, welche Ungerechtigkeit, welche bodenlose Ungerechtigkeit wäre es, wenn es den Sterblichen tatsächlich gelingen würde, uns, die Götter zu stürzen! Das System würde zerbrechen unter diesen schrecklichen Ungerechtigkeit, das System, nach dem unsere Welt funktioniert!
     
    Für Gria gab es nicht einen Moment einen Zweifel an der Methode, mit der dieses Problem zu beseitigen war.
    Gewalt!, dachte sie und das Wort spukte in ihrem Kopf herum wie ein düsteres Gespenst.
    Gewalt! Es gibt keine andere Möglichkeit, kein anderes Mittel, um der unheilvollen Entwicklung wirksam begegnen zu können, die auf uns alle zukommt, wie eine riesenhafte turmhohe Meereswoge. Es darf nicht sein, dass die Götter unter dieser Woge begraben werden!
    Da sah Gria plötzlich eine Gestalt im Nebel. Ein Gewand wehte im Wind und die Gestalt schien die Göttin aus der Ferne zu mustern.
    Ein eisiger Schauder erfasste Gria.
    Wer kann das sein?, fragte sie sich. Auch ihre Angst konnte sie sich nicht erklären.
    Dann hörte sie ein leises Lachen. Es war ein freudloses, kaltes Lachen, das Gria in Schrecken versetzte.
    Diese Stimme...
    Es musste Nekardion sein!
     
    Nekardion, der leichenblasse Gott, der jedem einen tiefen Schrecken einjagte, der ihn nur ansah!
    Was mochte jener Gott zu so später Stunde hier noch treiben?
    Inzwischen war die Gestalt weitergegangen. Sie hatte das Tor zur Nebelburg passiert und stand nun im Burghof. Ja, Gria war sich jetzt ganz sicher in ihrer Annahme: Diese Gestalt war Nekardion. Sein blasses Gesicht leuchtete seltsam und unnatürlich. Er wandte sich misstrauisch um und wollte dann in einer Tür verschwinden, doch Gria hatte ihn bereits eingeholt.
    „Nekardion?“, fragte sie. Der blasse Gott wandte sich ihr zu.
    „Gria?“ In seinem Gesicht waren Verachtung und Hochmut zu lesen. Er lächelte kalt. „Was willst du von mir, Gria?“
    „Ich will wissen, was du hier draußen zu so später Stunde treibst.“
    „Ich bin über den Gipfel spaziert.“
    „Ich dachte, du hältst nicht viel vom Spazieren gehen. Das hast du mir selbst einst gesagt!“
    „Das stimmt“, antwortete er, wobei er überlegen nickte. „Aber irgendetwas muss man ja tun. Und die Nächte sind lang...“
    „Warum schläfst du nicht?“
    „Wenn man schläft kommen einem Träume, Gria. Und ich fürchte mich vor Träumen.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Und was tust du hier? Ich dachte, du träumst und schläfst gerne.“ Gria erstarrte.
    „Vielleicht kannst du nicht einschlafen“, fuhr er fort, „weil du noch immer Angst hast vor dem, was dir deine Dämonen berichtet haben!“ Ein kaltes Lachen folgte.
    „Du brauchst dich nicht über mich lustig zu machen!“
    „Du selbst bist es, die sich über dich lustig macht, indem du die Wirklichkeit unbeachtet lässt. Dies tust du nun mittlerweile in einem schier unerträglichen Maße und karikierst dich dadurch selbst. Und nun entschuldige mich bitte.“
    Und schon war der blasse Gott entschwunden.
    Er wollte nicht nur spazieren gehen!, wurde es Gria plötzlich klar.
    Das wäre gegen seine gesamte Lebensphilosophie! Aber was kann er sonst dort draußen gesucht haben?
    Gria ging zurück zur Brüstung.
    Vielleicht wollte er dasselbe tun wie ich, überlegte sie. Vielleicht hat er auch Angst und will es nur nicht zugeben.
    Da flimmerte vor ihr plötzlich die Luft. Ein vierarmiger, geflügelter Affe mit messerscharfen Klauen materialisierte sich vor ihr.
    Sie atmete erleichtert auf. Die war einer jener Dämonen, die sie mit der Bewachung und Beobachtung Merguns betraut hatte.
    „Nun, Trius-Mogg?“, fragte die Göttin voller Erwartung. Ihre beiden unter dem Achseln hervortretenden Schlangenhälse streckten sich neugierig hervor. „Was hast du mir zu berichten, treuer Dämon?“ In den Augen des Dämons loderte kalter Wahnsinn. Sein Affengesicht war seltsam verzerrt.
    „Euer Verdacht hat sich bestätigt, Göttin.“ Grias Gesicht verzog sich zornig. Wut brannte in ihrem

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