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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Geschöpfe des Bergwesens.
     
    Und da hatte eines jener Wesen bereits auch ihn, den rebellierenden Gott, erreicht.
    So schnell er konnte, zog Mergun sein grünlich schimmerndes Schwert aus der Scheide und hieb auf seinen Gegner ein, der mit einem Schwert aus Schnee bewaffnet war.
    Dieses Schneeschwert bildete mit seinem Körper eine Einheit, es schien mit ihm verwachsen. Und es war paradoxerweise so hart wie der härteste Stahl!
    Ein eisiger Schauer durchzuckte Merguns Arm, als seine Klinge die Waffe des Schneegeistes berührte.
    Er spürte die Kraft, die in seinem Gegner steckte; die Kraft des ganzen Berges!
    Er blickte in das leere Gesicht seines Gegners. Nichts war dort zu sehen, keine Konturen, keine Augen, kein Mund. Diese Wesen wurden von Magie zusammengehalten und Magie war es auch, die ihre Schwerter hart machte!
    Die Kälte um ihn herum wirkte lähmend auf Mergun.
     
    Normalerweise hätte er seinen Gegner längst erschlagen gehabt, aber irgendetwas hinderte ihn daran, sich mit jener Gewandtheit und Geschicklichkeit zu bewegen, die ihm sonst zu eigen war.
    Alles ging plötzlich so langsam. Er fühlte sich träge und müde...
    Ich muss wach bleiben!, sagte er sich und focht noch wütender auf das seltsame Wesen vor ihm ein.
    Aber diese Wut half ihm nichts.
    Sie beschleunigte seine Bewegungen nicht, sie half ihm nicht dabei, schneller zu reagieren, schneller zuzustoßen und seinem Feind ein Ende zu bereiten.
    Sein Gegner kam ihm immer übermächtiger vor, immer stärker...
    Es war ihm geradezu so, als fließe mit jedem Mal, wenn sich ihre Klingen kreuzten, ein Teil seiner Kraft von ihm weg, durch sein Schwert hindurch in das Schwert des anderen hinein und schließlich in dessen Körper.
    Da donnerte Neriks Horn über das Schlachtfeld! Aber so gewaltig sein Ton auch in der Ebene von Ghwallck gewesen war, so war er hier, an diesem Ort, doch nur halb so laut.
    Dennoch verfehlte Neriks Waffe nicht ihre Wirkung. Mergun hatte tatsächlich das Gefühl, dass sein Gegner schwächer wurde, dass er langsamer reagierte als zuvor.
    Ein Stöhnen und ein Ächzen drang aus dem Grund zu seinen Füßen und Mergun erschauderte. Das Wesen des Berges wandt sich in furchtbaren Qualen, versuchte krampfhaft weiterzukämpfen. Aber noch immer dröhnte jener dumpfe, schreckliche Laut, den Nerik mit seinem Horn zu erzeugen verstand. Die Schneewesen schwanden dahin, zerflossen und wurden wieder zu dem, was sie waren: zu Schnee.
    Befriedigt und ermattet setzte Nerik das Horn von seinen Lippen.
    „Wahrlich, was wäre, wenn wir Euch nicht bei uns hätten, Nerik!“, sagte Mergun und klopfte den anderen auf die Schulter.
    „Keine Revolution kann ohne mich siegen, Mergun. Es ist mein Schicksal, an allen Revolutionen dieser und auch anderer Welten teilzunehmen“, entgegnete der Mann ohne Gedächtnis ruhig.
     
    Sie stapften weiter durch hohen Schnee die steilen Hänge hinauf.
    Mergun kam es so vor, als verhöhne ihn irgendwo ein leises Lachen.
    Immer heftiger wurde der Wind. Einer der Sterblichen wurde von ihm hinweggefegt und in die Tiefe geschleudert.
    Die andern konnten nicht sehen, wie sein Körper an irgendeinem Felsen zerschmettert wurde.
    Aber sie hörten das Schreien jenes Mannes und es ließ sie erschaudern. Seltsam laut war dieser Schrei zu hören.
    Selbst der heulende Sturm vermochte ihn nicht zu übertönen.
    Ein makabrer Scherz unseres Gegners, erkannte Mergun.
    Die Stunden flossen dahin und wieder einmal neigte sich der Tag schließlich zur Nacht.
    Erschöpft und hungrig kampierten die Sterblichen im Schnee dieses fruchtbaren Berges. Mergun erzeugte wieder Feuer, aber es schien den Kämpfern so, als würde es diese Nacht noch weniger Wärme von sich geben als letzte Nacht.
    Stumm aßen sie die wenigen Vorräte, die sie bei sich hatten. Dann schliefen sie ein. Manche von ihnen für immer.
    Bei Sonnenaufgang zogen sie dann weiter. Über sich sah Mergun die Wolkendecke.
    Wenn sie über sie erst hinaus waren, dann konnte sie der Schnee wenigstens nicht mehr so peinigen!
    Aber soweit war es noch nicht.
    Stumm setzten sie einen Fuß vor den anderen.
    Sie gingen langsam.
    Manche von ihnen hatten bereits erfrorene Zehen oder Finger.
    Aber das alles konnte sie nicht entmutigen.
    Gegen Mittag wurde es nebelig.
    Es hörte auf zu schneien, was Mergun sehr erleichterte.
    Sie hatten nun jene Region erreicht, wo der Berg der Götter mit den Wolken in Berührung kam.
    Sie kamen jetzt relativ schnell vorwärts, so dass sie die Nebelzone schon

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