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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zu, wie Kriin starb.
    Als dies geschehen war, lachte er und bestieg den Himmelswagen des Götterboten.
    „Lauft, ihr verzauberten Pferde! Tragt mich über das Schlachtfeld und zeigt denjenigen, die da die Weltordnung zu verändern trachten, dass sie ohne meine Macht zu berücksichtigen, in dieser Welt nichts verändern können!“
    Die verzauberten Pferde leisteten seinem Befehl folge und trugen ihn zum finsteren Nachthimmel.
     
    Schallend hallte sein furchtbares Gelächter über die Ebene von Ghwallck und ließ jene, die da unten kämpften, erschauern.
    Dann lenkte Andur den Wagen nach Norden, zum Uytrirran, der wie ein riesiger, furchtbarer Schatten dastand.
    *
    Im Morgengrauen endete die Schlacht in der Ebene von Ghwallck. Kein feindliches Zauberwesen war mehr da und die Sieger gingen stumm über die Ebene, die mit Toten gepflastert zu sein schien.
    Es war ein teuer bezahlter Sieg gewesen.
    Nerik, der sich inzwischen wieder etwas erholt hatte, drehte sich im Sattel um und wandte sich an Mergun.
    „Jetzt müssen wir den Berg der Götter besteigen! Noch sind unsere Gegner schwach!“
    Aber Mergun schüttelte betrübt den Kopf.
    „Auch wir sind schwach, guter Freund! Die Männer müssen sich ausruhen.“
    „Wir dürfen nicht zögern und warten, bis sich unsere Gegner wieder erholt haben!“
    „Wir werden einen halben Tag lang warten, Nerik!“, bestimmte Mergun. „Das ist das Mindeste.“
    Die Sterblichen nahmen sich keine Zeit, um ihre Toten zu begraben. Sie kampierten etwas abseits vom Schlachtfeld, am Fuße des Götterberges.
    Lari wischte sich Schweiß von der Stirn.
    „Es war ein furchtbarer Kampf. Aber die Freiheit scheint ihren Preis zu fordern.“
    Am frühen Nachmittag, nachdem sich die Sterblichen etwas ausgeruht hatten und nachdem die Wunden der Verletzten verbunden waren, ging es weiter. Sie machten sich nun an den Aufstieg des Uytrirran.
    „Pferde und schweres Gerät werden wir wohl oder Übel zurücklassen müssen“, sagte Mergun.
     
    Da kam Gibram hoch zu Ross auf den rebellierenden Gott zu.
    Seine Züge waren kühl und seine Hand am Schwertgriff.
    „Was wollt Ihr, Gibram?“, fragte Mergun erstaunt. „Ihr könnt Euer Pferd nicht mitnehmen! Die Hänge des Götterberges sind zu steil.“
    Zunächst schwieg Gibram eine Weile und seine finsteren Augen bohrten sich in die Merguns.
    Dann sagte er: „Ich wollte mich von Euch verabschieden, Mergun!“
    Mergun erstarrte.
    „Verabschieden?“, fragte er ungläubig.
    „Ja. Ich werde gehen.“
    „Aber weshalb? Haben wir nicht gerade erst einen Sieg errungen, wie ihn so leicht sonst niemand erringt?“
    „Das ist wahr, Mergun. Aber trotz dieses Sieges hat diese Revolution keine Zukunft.“
    Gibrams Worte klirrten wie Eis. Und sie fuhren Mergun wie scharfe Messer in die Seele.
    „Wie könnt Ihr so etwas sagen?“, fragte Nerik aufgebracht.
    „Ich kann es, Herr Nerik. Ich kenne die Zukunft.“ Er wandte sich an Mergun. „Ich hatte vor ein paar Stunden eine Vision und sie zeigte mir die Zukunft in einer erschreckenden Detailgenauigkeit.“
    „Und?“, fragte Mergun. „Was saht Ihr?“
    „Ihr werdet siegen, Mergun! Die Götter werden vom Uytrirran gestürzt werden! Sie werden zusammen mit denen, die ihnen dienten, dem magischen Feuer zum Opfer fallen. Aber viele der alten Götter werden von den Sterblichen erneut geschaffen werden und auch neue werden entstehen! Die Namen der Peiniger werden sich manchmal ändern - nicht jedoch ihre Methoden zu herrschen und die Qualen, die sie den Sterblichen senden. Diese Revolution wird eine Vergebliche sein!“
    Und damit riss der Seher sein Pferd herum und ritt davon.
    „Ihr lügt! Ihr lügt, Gibram aus der Drachenwüste! Die Zukunft ist offen! Niemand kann sie vorhersagen! Es gibt kein Schicksal und keine kosmische Ordnung, nach der die Dinge dieser Welt ablaufen!“, rief Mergun dem Lanar nach. Aber dieser hörte die Worte schon nicht mehr.
    Düstere Schatten lagen auf Merguns Gesicht. „Er lügt! Er muss lügen!“
    „Warum sollte er das tun?“, fragte Lari verständnislos.
    Mergun zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Und wenn er recht hat?“, fragte Nerik.
    „Er hat nicht recht. Er darf nicht!“
    „Hoffen wir, dass Ihr recht habt, Mergun.“ Auch Neriks Worte waren kühl. Mergun hörte, wie die Sterblichen untereinander redeten.
    Sie hatten Gibrams düstere Prophezeiung gehört. Mergun vernahm das Unbehagen wohl, welches mancher dieser Leute nun hegte. So sagte er dann:

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