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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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reagieren. Lakyr blieben nur Bruchteile einer Sekunde, um dem Monstrum auszuweichen und ihm dabei auch gleich einen schweren Schlag beizubringen. Das Einhorn brüllte laut auf.
    Hätte Gialbeth jetzt seinen Bogen dabei gehabt, so hätte das Untier nur noch Sekunden zu leben gehabt, aber sein Bogen war nun in den Händen der Tempelsoldaten des Rattentempels von Ghormall. Aber auch so währte sein Leben nicht mehr lange! Durch seine Wunde arg geschwächt, verlor es seine Fähigkeit schnell zu reagieren. Es zögerte und das nutzte Lakyr geschickt aus. Ein schneller, tiefer Stich brachte es denn endgültig zur Strecke. Lakyr seufzte und holte das Schwert aus dem Fleisch des Tieres. An des Einhorns haarigem Fell wischte er es ab. Das Einhorn war das erste lebende Wesen, dass den beiden begegnet war, seit sie in diese seltsame Nebelwelt verschlagen wurden, von der sie annahmen, sie sei die Welt Retneds.
    "Woher mag des Einhorn kommen?", fragte Gialbeth, der Zwerg.
    Er steckte sein Schwert beiseite und untersuchte flüchtig das Fell des Untieres.
    "Vielleicht hat Retned es geschickt", vermutete Lakyr. Der Thorkyraner hatte den Verlust seiner Katze noch immer nicht verwinden können. Auf seltsame Weise hatte er sie lieb gehabt.
    "Es ist alles möglich, in dieser schrecklichen, öden Welt", versicherte ihm Gialbeth. Aus der Ferne wurden plötzlich Stimmen hörbar! Es waren ohne Zweifel Menschenstimmen - und sie sprachen die Sprache der Westländer! Gestalten traten aus dem Chaos des blauen Nebels. Es waren fünf Männer und vier Frauen. Hoch erfreut und jedes Misstrauen vergessend traten Lakyr und Gialbeth ihnen entgegen.
    "Ich bin Drolsthor! Habt ihr beide das Einhorn erlegt?" fragte einer der Männer. Lakyr nickte leicht. "Wir waren hinter ihm her und haben es gejagt! Aber ihr habt es erlegt, und deshalb frage ich euch nun, ob wir ebenfalls vom Fleisch dieses Tieres essen dürfen? Für euch beide ist es ohnehin zu viel und unsere Mägen sind leer und knurren nach einem Stück Fleisch." Lakyr schmunzelte.
    "Dieses Einhorn bedrohte uns und wir mussten uns verteidigen.
    Wir dachten jedoch nicht daran, es zu essen. Wenn ihr also wollt, so stillt eure hungrigen Mägen mit diesem Fleisch."
    "Ich danke Euch, Herr", erwiderte Drolsthor. Der Fremde wandte sich dem Kadaver des Einhorns zu. Aber was war das? Der tote Körper zerfiel zu Staub! Es dauerte nur wenige Sekundenbruchteile, und das tote Einhorn war nur noch Staub - der gleiche Staub übrigens, der den Boden bedeckte, auf dem sie standen. Ein lautes Stöhnen ging von Drolsthor und den Seinen aus. Fluchend traten sie auf den Staub, zu dem das Untier geworden war.
    "Wir werden verhungern!", rief eine Frau. Eine andere Frau versuchte, den Staub zu essen, doch das führte nur dazu, dass sie sich übergeben musste. Nachdem sich die Fremden ein wenig von ihrem Schrecken erholt hatten, fragte Lakyr: "Seid Ihr bereits anderen Menschen begegnet, Herr Drolsthor?" Doch der Gefragte schüttelte den Kopf.
    "Die einzigen lebenden Wesen, denen wir bis jetzt begegnet sind, sind dieses Einhorn und einer äußerst seltsamen Katze."~
    "Eine Katze?"
    "Ja."
    "Was war so seltsam an ihr?" Ein wenig Hoffnung kam in Lakyr auf. Es mochte gut sein, dass die Zweiköpfige hier irgendwo im Chaos des blauen Nebels umherirrte. Jedenfalls wurde das Gesicht Drolsthors finster und sein Mund verzog sich.
    "Sie hatte zwei Köpfe! Es muss ein Dämon gewesen sein!" Er schluckte.
     
    "Sie hat Gidhalla getötet - meine Frau!", stieß er hervor und wandte sich ab.
    "Wir wollten auch sie essen, aber keine Waffe vermochte etwas gegen sie auszurichten! Ich kann Euch nur vor ihr warnen!"
    "Ich will nach der Katze suchen", erklärte Lakyr selbstbewusst.
    Drolsthor wirbelte herum.
    "Seid Ihr lebensmüde?", stieß er schreckensbleich hervor.
    "Die Katze wird mir nichts tun."
    "Woher wollt Ihr das wissen, Herr? Warum seid Ihr Euch da so sicher?"
    "Ich weiß es!" Der Anführer der Fremden wich einige Schritte zurück. Er und die Seinen zogen wieder ihres Weges und Lakyr und Gialbeth waren wieder allein in den blauen Nebelschwaden, die von einem eisigen Wind in Bewegung gehalten wurden.
    "Gehen wir in die Richtung, aus der die Fremden kamen", bestimmte Lekyr.
    "Aber die Katze...", sprach Gialbeth und dachte an die Worte des großen Hulkin, die ihm jetzt nicht mehr einfallen wollten.
    "Habt Ihr Angst?" Gialbeth zuckte mit den Schultern.
    "Jedenfalls verspüre ich kaum Lust dazu, von der Zweiköpfigen in Stücke gerissen zu

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