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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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werden", konterte er.
    "Wenn man ihr nichts tut, so reißt sie einen auch nicht in Stücke!"
    "Sie ist ein Tier, Herr Lakyr. Ein Tier, bedenkt dies..." Lakyr schwieg. Er rückte sein Schwert zurecht und sah den Zwerg scharf an.
    "Wenn Ihr nicht mit mir gehen wollt, so ist das Eure Sache. Ich für mein Teil werde nach der Zweiköpfigen suchen!"
    "Es könnte Euch das Leben kosten!"
    "Ach was!"
    "Was wisst Ihr schon davon, mit welchen Mächten und Wesenheiten sie hier Kontakt hatte, die unter Umständen dazu in der Lage wären, sie zu verändern!"
    "Ich werde gehen - ohne Euch oder mit Euch, mein Zwerg, das spielt für mich lediglich eine untergeordnete Rolle!"
    "Ich werde Euch begleiten, Lakyr, aber falls diese Bestie mir etwas tut, so tragt Ihr die Schuld!"
    "Es war Euer freier Entschluss, mit mir zu gehen. Das Risiko ist also Euer!" Schweigend zogen sie los. Der kalte Wind blies ihnen von vorn ins Gesicht. Nach ihm vermochten sie sich ein wenig zu orientieren. Wäre er nicht gewesen, so wäre es für die beiden Wanderer schier unmöglich gewesen, eine bestimmte Richtung zu halten. Und auch so war es noch schwierig genug. Nachdem sie eine Weile durch den Nebel geirrt waren, bemerkte Lakyr auf dem Boden etwas, was ihn mit großer Freude erfüllte. Katzenspuren! Deutlich und fein waren sie auf dem staubigen Boden zu sehen, Sie mussten noch frisch sein, denn sonst hätte sie der ewige, kalte Wind längst verweht.
    Lakyr legte ein immer größeres Tempo vor, so dass Gialbeth Mühe hatte, mit dem Thorkyraner Schritt zu halten. Da verdüsterte ein riesenhafter Schatten den Nebel! Als die beiden weiter vordrangen, stellte sich heraus, dass es sich um eine alte, verfallene Burg handelte.
    Sie war schwarz und düster. Ob dies die schreckliche Burg Retneds war? Lakyr erschrak, als er sah, dass die Fußspuren der zweiköpfigen Katze durch das offene Burgtor führten!
    "Ich hoffe nicht, dass Ratned in dieser Burg wohnt", sagte Gialbeth etwas ängstlich. Aber Lakyr lachte schallend.
    "Ihr hofft das falsche, Freund Gialbeth! Je eher wir auf Retned treffen, desto besser! Nur durch ihn können wir wieder in unsere Heimatwelt gelangen!"
    "Vielleicht wusste dies auch die Zweiköpfige!", meinte der Zwerg, wobei er auf die von dem Tier hinterlassene Fährte deutete.
    "Möglich!", brummte Lakyr, wobei er seinen Weg fortsetzte.
    Gialbeth folgte ihm dicht auf - aber der Zwerg vergaß nicht, sein Schwert zu ziehen. Lakyr jedoch ließ dies zunächst sein, denn er wollte nicht sofort den Eindruck von Feindlichkeit vermitteln. Sie schritten nun also durch das mit seltsam fremdartigen Ornamenten verzierte Burgtor. Die Häuser der Burg waren in einem katastrophalen Zustand. Es schien einem unbefangenen Besucher so, als sei sie unbewohnt. Aber Lakyr und Gialbeth wollten dies nicht so recht glauben! Irgendetwas zog die zweiköpfige Katze zu dieser Burg!
     
    Irgendein Instinkt oder eine Eingebung. Ein Kreischen! Lakyr ließ sein Schwert hervorschnellen und bemerkte dann einen dreiköpfigen Geier, der über der düsteren Burg seine einsamen Kreise zog. Der eisige Wind hatte sein Federkleid arg zerzaust und seine drei Köpfe sahen boshaft auf Lakyr und den Zwerg hinab. Gialbeth stieß irgendeinen Fluch in der Zwergensprache aus, den der Mann aus Thorkyr nicht verstehen konnte.
    "Wäre es möglich, dass dieses Geschöpf dort oben mit Eurer Katze verwandt ist, Herr Lakyr? Schließlich haben beide mehr als nur einen Kopf", murmelte der Zwerg.
    Lakyr zuckte mit den Schultern.
    "Ich weiß nicht viel über meine Katze. Ich weiß nicht einmal ihren Namen - geschweige denn etwas über ihre Verwandtschaft!"
    "Vielleicht wäre es an Euch gewesen, Herr, dieser Katze einen Namen zu geben?"
    Lakyr schwieg und sah dem Geier eine Weile zu. Seine unruhigen Flügelschläge und sein Kampf gegen den eisigen Wind, der den blauen Nebel in Bewegung hielt, faszinierten ihn auf seltsame Weise. Aber ein leises Miauen (kaum hörbar) genügte, um Lakyr von diesem Anblick loszureißen. Aus einem düsteren, verfallenen Schuppen (vor langer Zeit vielleicht einmal ein Pferdestall) kam etwas etwas Kleines, Schwarzes, Pelziges. Es huschte über den Burgplatz auf Lakyr zu und blieb dicht vor ihm stehen. Zwei Paar Augen funkelten Lakyr wie glühende Kohlen an. Lakyr war außerstande, irgendetwas zu sagen.
    Stumm nahm er seine Katze auf den Arm und streichelte sie sanft. Ihre Augen sahen ihn ausdrucksvoll an; gleichsam als wollten sie ihm erzählen, was sie gesehen hatten. Dann gingen

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