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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte er überhaupt nichts.
    Er war müde und so legte er sich in den Schnee, um zu schlafen.
    Aber selbst im Schlaf ließen ihn die Götter dieses Berges nicht in Frieden. Sie erschienen ihm in seinen Träumen und warben um ihn.
    Edro wachte nach einigen Stunden wieder auf und rannte weiter.
    Immer tiefer kam er und allmählich verebbten die wilden Versprechungen der Götter. Sie erschienen ihm nicht mehr.
    Ob sie es aufgegeben hatten?
    Oder mussten sie in der Gipfelregion des Uytrirran bleiben?
    Müde lehnte Edro sich an eine kalte Felswand.
    "Alles umsonst!", flüsterte er leise vor sich hin. Er war seinem Ziel nicht einen Zentimeter näher gekommen. Er hatte auf der Stelle getreten.
    Wut keimte in Edro auf. Aber auf wen sollte er wütend sein, außer auf sich selbst?
    Im Osten graute bereits der Morgen. Aber was verhieß der neue Tag?
    Wo lag der Sinn hinter dem, was geschah?
    Edro wusste es nicht.
    Er hatte sich seinem Ziel schon so nahe geglaubt... Das Buch...
    Wie viel Weisheit, wie viel Segen mochte mit ihm nun für immer verschlossen sein? Und wie viel Fluch?
    Oh, wie konnte es nur passieren, dass die Götter ihre eigene Sprache verlernten?
    Wie tief mussten sie gesunken sein...
    Aber so war das nun einmal mit den Göttern: Wenn eine Sprache von den Sterblichen nicht mehr benutzt wurde, dann verlernten sie die Götter. Aber es war oft auch umgekehrt.
    Als die Sonne sich als roter Glutball über dem Horizont erhoben hatte, glänzten Tränen in Edros Augen.
    *
    "Ihr seid nicht glücklich", stellte der seltsame Mann fest, der Edro gegenüber saß.
    Berauschende und einschläfernde Dämpfe stiegen zur Decke der düsteren Taverne. Auf weichen Lagern befanden sich lallende Männer und Frauen. Sie standen unter Drogen und gaben sich ganz dem Genuss ihres Rausch hin. Sie lebten den Augenblick und nur das Ende dieses Augenblicks schien ihnen im Augenblick Sorgen zu bereiten.
    Edro war schon seit drei Wochen in Rolsur und er wusste nicht, wie lange er hier bleiben würde. Er hatte kein Ziel.
    "Ihr seid nicht glücklich", wiederholte der Mann und Edro sah ihn verwundert an. Er hatte einen schwarzen Bart und schulterlange Haare.
    Zwei blitzende Augen wohnten in seinem Gesicht und ihre Blicke schienen Edro zu durchlöchern.
     
    "Warum sollte ich nicht glücklich sein?", fragte Edro.
    "Jeder, der hier ist, ist unglücklich!", kam die Antwort. Dann deutete Edros Gegenüber auf die Lallenden. "Oder glaubt Ihr vielleicht, die da sind glücklich?"
    "Für den Augenblick scheinen sie es zu sein", überlegte Edro.
    "Was ist denn ein Augenblick? Ein Nichts!"
    "Ein Augenblick kann eine Ewigkeit sein, guter Freund. Die Zeit ist nur eine Illusion, nichts weiter."
    "Wer hat Euch dies gesagt?"
    "Ein Gott. Ein sterbender Gott. Ich erschlug ihn."
    Der Mann lächelte.
    "Ist das der Grund, weshalb Ihr unglücklich seid?"
    "Nein. Aber es hängt damit zusammen."
    "Erzählt. Erzählt mir Eure Geschichte!"
    Edro zog die Augenbrauen zusammen.
    "Ich kenne Euch ja gar nicht. Wer seid Ihr überhaupt?"
    "Verzeiht. Ich bin Roso aus Rogii!"
     
    "Mein Name ist Edro aus Dakor!"
    "Erzählt mir nun Eure Geschichte!"
    "Also gut. Ychkr hieß der sterbende Gott. Aber ich glaube, ich muss weiter vorne beginnen. Ich suche ein Land, dass sich Elfénia nennt. Allerdings kennt man es auch unter vielen anderen Namen.
    Dieser Ychkr versprach uns dann, uns zu diesem Land zu führen.
    Eigentlich hatte er beschlossen, zu sterben, aber wir verursachten eine Änderung dieses Entschlusses. Ychkr führte mich und meine Gefährten dann in ein seltsames Land, aber Elfénia kann dies nicht gewesen sein, denn in Elfénia gehen Träume in Erfüllung. Hier aber waren es die Alpträume Ychkrs. Der sterbende Gott hatte seine Träume vergessen und fand sie nun wieder. Im weiteren Verlauf der Geschehnisse, zwang mich Ychkr dazu meine Geliebte zu töten. Aus Rache tötete ich ihn dann, aber damit vernichtete ich auch jenes Land, denn es war ja nur aus Ychkrs Träumen gewachsen."
    "Ihr habt einen Gott getötet?", fragte Roso etwas verwundert. Edro nickte.
     
    "Ja, mit Hilfe eines Horns, eines magischen Horns."
    "Das ist also der Grund für Eure Unglücklichkeit: Euer Mord an Eurer Geliebten."
    "Es gibt noch einen zweiten: Ich wanderte zum Berg der Götter, dem Uytrirran und bestieg ihn, weil ich gehört hatte, dass die Götter ein Buch besäßen, in dem der Weg nach Elfénia beschrieben ist. Die Götter zeigten mir jenes Buch, aber es war in einer vergessenen Sprache

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