Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
alles das zurückgeben, was du im Laufe deines Lebens verloren hast, ich werde dir die Möglichkeit dazu verschaffen, dich an all jenen zu rächen, die dir je Unrecht antaten!"
    Hungrige Blicke umgaben Edro! Die hungrigen Blicke eines Rudel Wölfe.
    "Ich werde dir Frieden geben!", rief ihm ein anderer Gott zu. Es war das Echsenwesen. "Was braucht der Mensch denn mehr, als den Frieden? Und ist der Preis denn nicht gering, den ich verlange? Nur anbeten musst du mich! Anbeten, verstehst du?"
    "Ich will dir Reichtum geben!"
    "Macht! Edro höre nicht auf die Narren, die dich umgeben mit ihrem Geschwätz von Frieden und erfüllten Träumen! Macht ist das Wichtigste im Leben! Nur wer Macht hat, kann glücklich werden!
    Bete mich an!"
    "Bete mich an, Sterblicher! Ich will dir Liebe und Glück geben!`
    "Reichtum!"
    "Freiheit! Nur die Freiheit ist wichtig! Bete mich an und sei frei!"
    "Ich gebe dir Liebe!"
    "Macht!"
    "Glück!"
    "Frieden!"
     
    "Bete mich an! Ich bringe dir dafür die Freiheit!"
    "Herrscher der Welt wirst du, wenn du mich anbetest!"
    "Was können dir die anderen schon bieten, Menschensohn? Ich werde dich zum Gott machen, wenn du mich anbetest! Zum Gott, verstehst du: Zum Gott!"
    "Herrscher der Welt!"
    *
    Immer näher traten die Götter jetzt auf Edro zu. Ihre gierigen Augen funkelten ihn an. Allein der Ausdruck dieser Augen war schon Drohung genug!
    "Bete mich an und sei frei! F r e i, verstehst du? Frei!"
    "Ich gebe dir Frieden!"
    "Gerechtigkeit! Ich verschaffe dir Gerechtigkeit!"
    "Frieden!"
    "Macht!" Die vielfältigen Versprechungen der Götter ekelten den Dakorier an.
    "Was glaubt ihr wohl, wie viel ihr von euren Versprechungen einhalten würdet?", fragte Edro mit ironischem Unterton.
    "Alles, Edro! Wir sind doch ehrlich!"
    "Das seid ihr nicht! Ihr lügt! Ihr seid falsch und egoistisch!" Eine heisere Stimme lachte ein hässliches Lachen. Die Stimme lachte Edro aus.
    "Mag sein, aber bist du denn besser?" Edro antwortete nicht. Er lief durch den tiefen Schnee davon. Er sah sich mehrmals um, aber die Götter folgten ihm nicht.
    Sie lachten nur.
    Immer weiter lief Edro, immer weiter den Berg hinunter. Und das Lachen der Götter verfolgte ihn. Es war hässlich und arrogant, überheblich und grausam. Allmählich ging es in ein schreckliches Schrillen über, dass sich dann im Pfeifen des Windes verlor.
    Erschöpft hielt der Dakorier inne. Die kalte Luft, die er in sich aufsog, drohte seine Lungen fast zu zersprengen. Er war jetzt wieder allein. Nur Wind und Schnee waren bei ihm.
    "Überlege dir gut, was du tust, Sterblicher", raunte ihm eine Stimme zu. Sie kam von einem unscheinbar aussehenden Stein, der sich nun in eine Gestalt verwandelte. Es wurde zu einem der Götter, die er kennengelernt hatte.
    Ein Mann mit einem wüst aussehenden Stierkopf.
    "Bete mich an und sei frei! Frei von allen Ängsten, allen Zwängen! Sei restlos frei!", wisperte jetzt die Stimme des Gottes.
    Edro zog wütend das Schwert.
    "Scher dich zum Teufel!", schrie er und wich einige Schritte zurück.
    "Du tust gut daran, sein Angebot abzulehnen. Nimm meins an! Es ist ehrlich und gut!", sang hinter ihm jetzt plötzlich eine andere Stimme. Edro wandte sich blitzschnell um und erkannte die Frau mit den aus den Achselhöhlen wachsenden Schlangen.
    Mit einem kurzen Ruck stieß er sein Schwert in den Leib der Göttin, aber sein Stoß zeigte bei ihr keine Wirkung. Als er seine Waffe wieder aus ihrem Körper zog, war dieser ohne irgendeine Schramme.
    "Glaubtest du, mit einer solchen Waffe einen Gott töten zu können?", fragte sie spöttisch.
    Sie lachte laut auf.
    "Aber ich verzeihe dir, Sterblicher! Mein Angebot gilt noch immer!"
    Edro steckte sein Schwert wieder weg. Er sah jetzt, wie immer mehr Gestalten um ihn herum aus dem Nichts entstanden. Wieder schrien ihre Stimmen durcheinander und versprachen ihm die märchenhaftesten Dinge.
    Von Panik und Angst erfüllt rannte der Dakorier davon. Wieder hörte er hinter sich das böse Lachen der Götter. Ein brodelndes Chaos von Stimmen.
    Aber Edro vermochte es nicht, den Göttern zu entkommen.
    Überall tauchten sie erneut auf, um ihn mit ihren Versprechungen zu peinigen.
    "Hört auf! Hört auf, ihr ekelt mich an!", schrie er, aber die Götter schienen ihn überhaupt nicht zu hören.
    Immer weiter rannte Edro, immer weiter, in der Hoffnung, diesen Alptraumwesen entkommen zu können.
    Die Nacht brach herein und Edro lief immer noch. Er hatte zwischendurch nur sehr selten kurz Rast gemacht. Gegessen

Weitere Kostenlose Bücher