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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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wissen, was du machen wirst, wenn du dort ankommst.«
    Das Heulen von Rakkes, das sehr nah klang, erinnerte Konowa an die Dringlichkeit ihrer Aufgabe, aber er unterdrückte den Drang, einfach vorzustürmen. »Weißt du, für einen großmäuligen, dickköpfigen, regelbrechenden Unruhestifter gibst du ganz gute Ratschläge.«
    Yimts metallische Zähne blitzten in der Nacht. »Und du bist keineswegs der geckenhafteste, ahnungsloseste und unfähigste Offizier, den ich je getroffen habe … obwohl du manchmal beim Rennen um diesen Titel ziemlich weit vorn liegst.«
    Â»Tun wir einfach so, als wäre das ein Kompliment, und machen wir weiter.«
    Yimt deutete mit dem Daumen hinter sich. »Ich habe nur darauf gewartet, dass du wieder zu Atem kommst, Major. Ich habe noch drei von diesen erbärmlichen Dingern hier.«
    Konowa sah hin und bemerkte drei Leichen von Rakkes, die mittlerweile halb unter dem Schnee vergraben waren. »Sie haben diese Leichen wirklich überall gestapelt.« Er stand auf und ging zu den Kadavern, um dann mit seinem Stiefel den Schnee von den toten Bestien zu schieben. Er knurrte vor Anstrengung, als er jeden gefrorenen Leichnam aufrichtete, so gut er konnte, während Yimt Felsbrocken um sie herum anhäufte, damit sie stehen blieben. Seine Hände brannten, als er die schneebedeckten Rakkes berührte, aber dagegen konnte er nichts tun. Ein unbehagliches Gefühl überkam ihn, als ihm klar wurde, dass er mit den Leichen der Rakkes etwas ganz Ähnliches machte, wie seine Elfen es getan hatten.
    Â»Das ist nicht dasselbe«, meinte Yimt, als hätte er Konowas
Gedanken gelesen. »Wir versuchen nur, ein paar Leuten das Leben zu retten.« Er nahm den Strick und wickelte ihn um einen Arm jedes Rakke-Kadavers. Als er fertig war, waren sie alle zusammengebunden. Ohne innezuhalten hob er die Klappe des Rucksacks, den er über einer Schulter trug, griff hinein und hatte eine Klacks Deichselfett an den Fingern, als er die Hand wieder herauszog.
    Â»Irgendetwas in mir sagt mir, dass das eine Schändung ist«, sagte Konowa. Er empfand zwar kein Mitleid mit den Rakkes, aber etwas verdammt Ähnliches.
    Â»Und dieses Etwas in dir hat recht«, antwortete Yimt, der hastig das Fett auf die Brust und den Kopf der Rakkes schmierte, sofern sie noch einen Kopf hatten. »Aber so wie ich es sehe, versuchen sie jetzt, uns zu helfen und all das Böse, das sie in ihrem kurzen, brutalen Leben angerichtet haben, wiedergutzumachen. Das macht das, was wir hier tun, beinah zu etwas Wohltätigem, oder?« Er zwirbelte mithilfe des Fetts etwas Fell auf dem Kopf eines der Rakkes zu einem kleinen Stachel und trat dann zurück, um sein Werk zu bewundern.
    Â»Du glaubst, das ist etwas, das wir unseren Enkelkindern eines Tages erzählen können?« Konowa öffnete die Provianttasche, die er trug, und nahm eine Handvoll Kupferspäne heraus, die Yimt zuvor gemahlen hatte. Er verstreute sie auf den Leichen und achtete vor allem darauf, dass er auch etwas auf den mit Fett überzogenen Strick streute. Trotz des Windes blieben die Späne und der Kupferstaub an dem Fett kleben.
    Â»Es gibt Dinge, die ich mir nicht einmal selbst erzählen würde«, erwiderte Yimt. »Und was den Rest angeht, so werde ich mich als mutigen Krieger darstellen, der unablässig arme, geistig unterentwickelte Offiziere gerettet hat. Und, ja, sie werden glauben, dass ihr Großvater ein echter Held gewesen ist.«

    Konowa schlug dem Zwerg auf die Schulter. »Das ist er auch.«
    Â»Mit diesem Kram bringst du einen alten Zwerg noch zum Heulen«, meinte Yimt und hob zerstreut den Saum seiner Caerna hoch, um sich das Fett von der Hand zu wischen. Beim Heulen der Rakkes drehten beide ihre Köpfe.
    Â»Wie viel Seil haben wir noch?«, fragte Konowa.
    Yimt nahm das Knäuel und zog die letzten Zentimeter davon ab. »Wir haben weder Seil noch Zeit.«
    Konowa verdrehte die Augen und blickte dann in die Wüste hinaus. »Ich sehe alle Arten von Gestalten, die sich da draußen bewegen. Ich kann auch den Sturm sehen, den Visyna kontrolliert. Er ist vielleicht zweihundert Meter entfernt.« Der Gedanke, dass sie so nah war, bereitete ihm Sorgen. Ging es ihr gut? Am liebsten wäre er auf der Stelle zu ihr gerannt, aber er wusste, dass sie ihren Plan umsetzen mussten, wenn sie die Chance haben wollten, es zurück zum Fort zu schaffen.
    Â»Ich

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