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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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wünschte, ich hätte meinen Schmetterbogen bei mir«, meinte Yimt und zog ein großes Beil aus der Schlinge, mit der es auf seinem Rücken befestigt war.
    Â»Wir bewegen uns viel zu schnell, als dass du nachladen könntest. Wenn dein Plan funktioniert, sind dein Beil und mein Säbel mehr als genug. Wenn er nicht funktioniert, spielt es im Grunde keine Rolle mehr.«
    Yimt wog das Beil mit beiden Händen und drehte es ein paarmal herum. Dann schwang er es geschickt um seinen Körper, als wäre es eine Verlängerung seiner Arme. Konowa erinnerte sich an seinen Traum im Forst der Schattenherrscherin, und er war versucht, Yimt danach zu fragen. Aber das Brüllen der Rakkes wurde lauter. Sie hatten wirklich keine Zeit mehr.
    Â»Also«, sagte Konowa, »ich suche Visyna und die Gruppe
und führe sie hierher. Wenn du mein Signal siehst, zündest du die Schnur an.«
    Yimt musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Nachdem wir jetzt alle Rakkes von hier bis zum Tor präpariert haben, sollte eigentlich eine großzügige Bestäubung deiner Person genügen.«
    Konowa wickelte den Hasshugeb-Umhang auf, der zusammengerollt an seinem Gürtel hing, und legte ihn sich über die Schultern.
    Yimt beugte sich vor und öffnete die Klappe von Konowas Provianttasche. Er griff hinein und nahm die gemahlenen Kupferspäne und den Kupferstaub heraus, die er dann über Konowas Umhang verteilte. Er bedeutete ihm mit einer Geste seiner Hand, sich umzudrehen, und bestreute dann auch Konowas Rücken mit dem Kupfer.
    Â»Und das wird nicht wehtun?«, erkundigte sich Konowa.
    Yimt versetzte ihm einen kräftigen Schlag auf die Schultern und drehte ihn dann wieder zu sich herum. »Du meinst, mehr als irgendetwas, das du in den letzten Tagen durchgemacht hast? Nein«, antwortete der Zwerg. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viel mehr ist als ein Kribbeln an den Fingerspitzen, so als würde ein Karnickel daran nuckeln.«
    Konowa beschloss, Yimt ein andermal nach dieser Art von Kaninchen zu fragen, denen Yimt offenbar begegnet war. »Gut. Irgendwie kommt es mir vor, als hätte ich dich losschicken und durch die Wüste rennen lassen sollen«, meinte Konowa, der sich umsah und bemerkte, wie das Kupfer in dem metallischen Licht schimmerte, das der Schnee reflektierte.
    Yimt hob seine rechte Hand, die Handfläche nach außen. Eine kleine, schwarze Flamme brannte in der Mitte seines Handtellers. »Ich muss diese Ehre dem Vizekönig überlassen. Er weiß ebenso viel über Metalle und Alchemie wie ein Zwerg. Dieser Schreibtischritter hat einen teuflisch scharfen
Verstand.« Die Bewunderung in seiner Stimme klang aufrichtig.
    Â»Ich glaube, den braucht man bei seinem Beruf auch«, sagte Konowa und hob seine eigene Hand, in der ebenfalls eine schwarze Flamme brannte. Sie schüttelten einander die Hände, und schwarze Funken stoben auf.
    Â»Du weißt noch all diese Dinge, die ich über Vorausdenken und Nicht-immer-blindlings-in-die-Schlacht-Stürzen gesagt habe?« Yimt blickte Konowa streng an.
    Â»Ich habe nicht zugehört«, erwiderte Konowa, drückte die Hand des Zwergs und ließ sie wieder los. Er drehte sich um und marschierte zwischen den letzten Felsbrocken hindurch. Als er die Wüste erreichte, begann er zu rennen. Er zückte seinen Säbel, auf dem augenblicklich schwarzes Frostfeuer glitzerte.
    Â»Das habe ich auch nicht erwartet!«, schrie Yimt ihm nach. »Und jetzt geh los und tu das, was du so gut kannst, Major. Stich in dieses Hornissennest, und scheuch sie auf!«

24
    WIND FEGTE DURCH die Sarka Har auf dem Berggipfel und rüttelte klappernd an ihren Zweigen. Blätter, schwer von Erz und Dunkler Macht, verdrehten sich und wurden abgerissen, fegten wie winzige Sicheln durch die Luft. Einige der Blutbäume zerbrachen splitternd, weil ihre Stämme zu fest waren, um der Spannung standzuhalten. Die Schattenherrscherin ignorierte die herumfliegenden Trümmer und zog ihre Roben fester um sich. Es war kalt hier oben, selbst für sie. Sie saß an der windabgewandten Seite ihres Ryk Faurre, vor der schlimmsten Kraft des Windes von seinem gewaltigen, knorrigen Stamm geschützt. Große, knotige Zweige hingen rings um sie herab und boten ihr weiteren Schutz.
    Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen den Stamm der Silbernen Wolfseiche. Sie spürte die starke, drängende Vibration des Lebenssaftes, der

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