Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
Im Gegenteil, wenn sie es nicht möglichst schnell verließen, würde es ihr Mausoleum werden.

26
    Â»ICH WILL, DASS alle in zehn Minuten bereit sind abzurücken!«, schrie Konowa, als er die letzte Treppenstufe hinabkam und in den Innenhof des Forts trat. Dass er noch einmal durch die Folterkammer hatte gehen müssen, hatte seine Laune beträchtlich verschlechtert. »Schnappt euch, was ihr tragen könnt, und sammelt euch am Haupttor.«
    Musketenfeuer ertönte auf den Zinnen des Forts, von denen aus die Soldaten auf die sich sammelnden Rakkes schossen. Konowa wusste, dass sie diese Bestien nicht lange hinhalten konnten, aber er hoffte, dass die Zeit gerade noch reichte.
    Â»Major, das sollten Sie sich wohl besser ansehen«, meldete sich Pimmer vom Tor.
    Konowa trottete zu ihm. »Wie läuft die Schlacht?«
    Statt zu antworten, deutete der Vizekönig auf die Ebene unter dem Fort. Ein einzelner Soldat marschierte über die freie Fläche, direkt auf den wirbelnden Wahnsinn zu, der einst Faltinald Gwyn gewesen war. Frostfeuer loderte um den Soldaten und erzeugte eine Barriere, der sich kein Rakke zu nähern wagte.
    Â»Das muss Renwar sein«, meinte Konowa.
    Yimt tauchte neben ihm auf. »Diesen humpelnden Gang würde ich aus einer Meile Entfernung erkennen. Was zum Teufel denkt er sich dabei?«
    Â»Er fordert Gwyn erneut zum Kampf heraus«, erklärte Konowa, der den Mut des Soldaten unwillkürlich bewunderte.
»Ich habe dir ja gesagt, dass Renwar ihn schon einmal in Stücke gerissen hat.«
    Â»Aber sieht dieses Monster heute nicht ganz anders aus als beim letzten Mal?«, wollte Yimt wissen.
    Konowa antwortete nicht. Die Kreatur, der Renwar sich jetzt näherte, war ein wirbelnder schwarzer Sturm. Konowa konnte seine Bösartigkeit noch hier oben auf den Zinnen spüren.
    Â»Die Schatten der Toten werden dem jungen Renwar doch helfen«, meinte Pimmer. Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da materialisierten etliche Schatten neben der Kreatur auf dem Wüstenboden.
    Aber etwas an ihnen stimmte nicht.
    Â»Das sind nicht die Finsteren Verstorbenen!«, stieß Yimt aus und beugte sich vor. »Zum Teufel! Das sind Schatten von toten Rakkes!«
    Hunderte von ihnen tauchten jetzt auf, wurden von dem sturmgepeitschten Strudel ausgespien und flogen durch die Luft wie Schrapnells. Im selben Moment traten ihnen die Schatten der Stählernen Elfen entgegen, und es kam zu gewaltigen Explosionen von schwarzem Frost. Es krachte ohrenbetäubend. Der Wüstenboden schimmerte, als er vereiste. Schatten vermischten und trennten sich im Nahkampf. Die Luft vibrierte von den Schreien und dem Heulen, als sich der Kampf zwischen den Toten von dieser Ebene der Existenz auf eine andere verlagerte.
    Die lebenden Rakkes benutzten die Gelegenheit, sich auf die Stählernen Elfen zu stürzen. Blindlings stürmten sie über das Eis und griffen an. Salve um Salve gut gezielten Musketenfeuers dezimierte ihre Reihen. Gliedmassen und Köpfe flogen durch die Luft, als die Bestien von den Bleikugeln zerfetzt wurden. Blutstropfen froren und fielen wie rote Glasperlen herab, rollten über den vereisten Boden. Die Rakkes
fielen dutzendweise, aber die Bestien waren nicht bereit, sich zurückzuziehen, setzten über die Leichen ihrer Gefallenen hinweg und griffen immer wieder an.
    Â»Du gerissener Mistkerl«, sagte Konowa, dessen Wut stieg, als er sich auf das wirbelnde Etwas konzentrierte, das einst Vizekönig Faltinald Gwyn gewesen war.
    Â»Wir müssen etwas unternehmen.« Yimt drehte sich herum und sah Konowa an. Konowa blieb stehen, noch bevor er den zweiten Schritt in Richtung Tor gemacht hatte. Seine erste Reaktion war gewesen, dort hinabzurennen und sich nur mit seinem Säbel und seiner Wut bewaffnet auf die Rakkes zu stürzen. Jetzt jedoch drehte er sich herum, wenn auch mit Mühe, schob seinen Säbel in die Scheide und ließ das Frostfeuer erlöschen. Das Musketenfeuer der Stählernen Elfen auf den Wehrgängen des Forts knackte und knisterte wie nasses Kiefernholz in einem Feuer. Er konnte bereits das Schreien und das Knurren der Rakkes vor den Mauern des Forts hören.
    Â»Wir können das Fort nicht halten, und das Regiment steckt in Schwierigkeiten. So etwas nenne ich ein ausgewachsenes Dilemma. Wir brauchen unbedingt ein Ablenkungsmanöver«, sagte er, frustriert, weil ihm selber nichts Geeignetes einfallen wollte, um

Weitere Kostenlose Bücher