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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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die Rakkes abzulenken, die das Regiment angriffen.
    Â»Dein Vater ist ein Hexer, und Mistress Tekoy ist eine Hexe«, erklärte Yimt, obwohl Konowa an seinem Ton erkannte, dass er diesbezüglich nicht viel Hoffnung hegte.
    Konowa trat wütend gegen die Steinmauer des Forts.
    Â»Falls er nicht aufgehört hat, Eichhörnchenisch zu sprechen, dürfte er kaum in der Lage sein, uns weiterzuhelfen, und Visyna ist erschöpft. Verdammt! Es muss eine andere Lösung geben!« Es war keine gute Idee gewesen, das Regiment zu verlassen, dachte Konowa. Er fürchtete, dass er jetzt
zusehen musste, wie es vernichtet wurde und er nicht das Geringste dagegen unternehmen konnte.
    Â»Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig.« Yimt richtete sich zu seiner ganzen Körpergröße auf und zog seine Uniform zurecht. Er umklammerte seinen Drukar mit der rechten Hand und deutete auf die Schlacht unten vor dem Fort. »Wir müssen da runtergehen und sie frontal angreifen.«
    Konowa sah den Zwerg an. »Das ist Selbstmord, das weißt du genau.«
    Â»Jawohl, aber es ist die einzige Möglichkeit. Vielleicht verschaffen wir ihnen genug Zeit, dass sie entkommen können.«
    Konowa schüttelte bereits den Kopf, obwohl er immer noch keine bessere Idee hatte. »Nennen wir das Plan B. Ich würde ehrlich gesagt lieber vorher etwas versuchen, das uns wenigstens eine fünfprozentige Überlebenschance gibt.«
    Ein leises Hüsteln machte Konowa darauf aufmerksam, dass Vizekönig Pimmer neben ihm stand. »Fünf Prozent, sagen Sie, Major?« Er lächelte die beiden an, auf eine Art, wie er einen gegnerischen Diplomaten anlächeln würde, dem er gerade verkündete, dass die calahrische Armee vor den Toren der Hauptstadt des betreffenden Diplomaten stand. »Ich glaube, dann habe ich genau das Richtige für Sie.«
    Â 
    Alwyn spürte die Präsenz der toten Rakkes, lange bevor er sie sah. Die Schatten der toten Kreaturen drangen durch den Spalt in der Wand zwischen dieser Welt und der nächsten und vergifteten die Luft um sie herum mit einer widerlichen Mischung aus hirnloser Furcht und gierigem Blutdurst. Die Schreie der lebenden Soldaten klangen entfernt und gedämpft im Vergleich zu der Reaktion der Schatten der gefallenen Stählernen Elfen.
    Die stürzten sich auf die toten Kreaturen und erwiderten deren Wahnsinn mit der kontrollierten Brutalität erfahrener
Soldaten. Die Schatten der Stählernen Elfen schlugen und brannten sich ihren Weg durch die toten Bestien, zerfetzten ihre Schattenformen zu Bruchstücken, die zerbarsten und die Nacht schwarz färbten. Frostfeuer sprühte aus ihnen und brannte Löcher in das Eis des Bodens, tiefe, schwarze Löcher. Schreie von maßloser Qual waberten durch die Luft, während die Schlacht tobte.
    Das Frostfeuer verzehrte die Schatten der Rakkes, fraß ihre Essenz, bis nichts mehr außer körperlosen Schmerzensschreien durch die Nacht hallte. Die Temperatur sank weiter, als der Tod über die Ebene der Sterblichen fegte. In seinem Kielwasser folgten Dinge, die tot und verschwunden waren, schon Äonen, bevor Rakkes über die Welt gewandert waren. Riesige, vierbeinige Kreaturen mit dornenüberzogenen Klauen tauchten aus dem Spalt auf und griffen die Schatten der Stählernen Elfen an, die sich Schritt um Schritt zurückziehen mussten.
    Der Strudel um das Wesen wuchs weiter, und sein Sturm zerfetzte alles, was er berührte. Er nährte sich von der Dunkelheit, zog immer mehr Macht daraus, während er jede Sekunde mehr Tote auf das Schlachtfeld spuckte. Jede neue Kreatur war noch perverser und missgestalteter als die letzte. Unverändert stark geblieben war in jenen Kreaturen jedoch die unstillbare Gier zu fressen. Diese Monster aus Tentakeln und Dornen, aus Reißzähnen und Widerhaken stürzten sich voller Lust auf die Schatten der Stählernen Elfen. Die Schatten wichen weiter zurück, und Alwyn ließ es geschehen, weil er wusste, dass nicht einmal sie dieser Streitmacht widerstehen konnten. Es gab nur eine Möglichkeit, diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.
    Alwyn holte tief Luft und atmete Frostfeuer aus.
    Â»Ich fordere dich heraus, Gwyn!«, schrie Alwyn und trat vor, um die Dunkelheit direkt anzugreifen.

27
    Â»KONOWA, DAS IST der reine Wahnsinn!«, erklärte Visyna. Sie stand vor dem Haupttor des Forts. Nur existierte das Haupttor nicht mehr. Die beiden großen,

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