Elfen wie Diamant
hast«, sagte Yimt neben ihm, dessen Gesicht und Bart eine Maske aus Schnee waren.
»Das war der einzige ⦠Hör zu, ich bin immer noch der kommandierende Offizier!«, schrie Konowa, voller Wut darüber, dass er offenbar von so ziemlich jedem angemeckert wurde. »Und jetzt befehle ich euch allen, von diesem verdammten Gefährt zu springen!«
»Von diesem verdammten Schlitten«, kam ihm Pimmer zu Hilfe.
Konowa packte den Diplomaten unter beiden Armen und hob ihn hoch. »Danke für die Nachhilfe. Versuchen Sie sich abzurollen, wenn Sie im Schnee landen.« Er schleuderte den Diplomaten über Bord, und seine Wut verlieh ihm Kraft, sodass Pimmer einen eleganten Bogen beschrieb, der allerdings ziemlich abrupt in einer Schneewehe endete und eine gewaltige Schneefontäne auslöste.
Er drehte sich herum und betrachtete den Rest der Passagiere. »Noch jemand, der einen kleinen Anstoà braucht?«
Yimt fing an, Vorräte und Soldaten mit Tritten von dem Schlitten zu befördern, ohne dabei groÃe Unterschiede zu machen. »Im Dienst wird dir nie langweilig!« Er sprang, einen wild um sich schlagenden Zwitty in der einen und eine Metalldose in der anderen Hand. Der Rest folgte ihm in einem Tumult aus GliedmaÃen, Gebeten und Flüchen, von denen Letztere zweifellos direkt auf ihn gemünzt waren.
Mittlerweile züngelten die Flammen um Konowa herum. Er wusste, dass sie ihm nichts anhaben konnten, aber gegen SchieÃpulver war er nicht geschützt. »Zeit zu gehen, Jir«, sagte er und bedeutete dem Bengar mit einer Handbewegung zu springen. Jir knurrte, und das Fell in seinem Nacken stand senkrecht hoch. »Das ist nicht der richtige Moment, heikel
zu werden«, erklärte Konowa und drohte ihm mit dem Finger. »Spring, oder ich helfe mit einem Tritt nach.«
Jir grollte erneut und fletschte seine ReiÃzähne. Konowa begriff, dass das arme Tier Angst hatte.
»Hör zu, mir gefällt das auch nicht, aber wir müssen von diesem Ding hier runter. Alle anderen sind schon weg, es sind nur noch wir beide übrig. Und ich werde dich nicht zurücklassen.« Er streckte die Hände aus und winkte Jir zu sich.
Konowa bezweifelte zwar, dass der Bengar seine Worte verstand, aber offenbar hatte er seinen Tonfall registriert. Jir hörte auf zu grollen, schlich zu Konowa und legte seinen Kopf an Konowas Schenkel. Sofort bildet sich ein Bogen aus Frostfeuer zwischen Konowa und Jir, und der Bengar richtete sich überrascht auf. Konowa nutzte den Moment, packte Jirs Mähne und stieà ihn seitwärts vom Schlitten. Der Bengar segelte mit rudernden Pfoten durch die Luft.
»Du kannst mir später danken!«, schrie Konowa, nachdem der jaulende Bengar mit der Schnauze voran im Schnee gelandet war. Er rutschte noch ein paar Meter weiter, bevor er aus einem Schneehaufen auftauchte und hinter dem Schlitten herrannte. »Und ich dachte, Raubkatzen landen immer auf ihren Pfoten.«
Dann drehte er sich nach vorne herum und wurde von den schwarzen Flammen umhüllt. Alles war überraschend friedlich, als wäre er gerade an einem heiÃen Sommertag in einen kalten See eingetaucht. Aber das Gefühl hielt nur einen kurzen Moment an.
»Ja, richtig, dieses Ding wird explodieren«, sagte er zu sich selbst und bereitete sich auf den Absprung vor. Er wollte gerade vom Schlitten springen, als vor ihm im Schnee der Kampf zwischen Soldat Renwar und ihrem Emissär seine Aufmerksamkeit erregt. Die Eichel knirschte, als sie sich mit einem eisigen Energiestoà zusammenzog. Konowa krümmte
sich, und Tränen liefen ihm über das Gesicht. Er versuchte sich aufzurichten, während der Schlitten weiterhin durch das Schlachtfeld donnerte. Obwohl niemand steuerte, wurden der von schwarzen Flammen umhüllte Schlitten und er selbst von dem Konflikt zwischen Renwar und Gwyn wie magisch angezogen. Die Macht, die durch die Nacht waberte, war erstaunlich. Er hatte das Gefühl, als wäre sämtliche Atemluft durch eine rohe Energie ersetzt worden, und er würde nicht atmen, sondern sie absorbieren.
Der Schlitten beschleunigte, als er sich auf die beiden Duellanten ausrichtete, und Konowa wusste, dass jetzt der richtige Moment gekommen war. Die Versuchung, weiter auf dem Schlitten zu fahren und sich dem wogenden Machtkampf zu nähern, hätte ihn fast auf dem Gefährt verharren lassen.
Aber nur fast.
Mit einem lauten, furchtsamen Schrei,
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