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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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sagte Cahyii, hob die Hand und strich auch etwas Schnee aus Visynas Haar. »Du bedienst dich sehr gut der Natürlichen Ordnung. Ich vermute, dass in deiner Familie Elfenblut fließt.«
    Â»Eigentlich glaube ich nicht, dass die Blutlinie wirklich eine Rolle spielt, wenn es darum geht, für die Welt um uns herum Sorge zu tragen. Entweder tut man es oder nicht. Für mich fühlt sich das einfach nur richtig an.«
    Chayii hörte auf, Visynas Haar zu säubern, und blickte ihr tief in die Augen. »So jung und schon so weise. Sag es meinem Sohn nicht, aber ich hoffe sehr, dass meine Enkelkinder nach dir kommen.«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre Visyna errötet, aber mitten auf einem Schlachtfeld konnte sie sich diesen Luxus nicht leisten. »Wir müssen weiter«, erklärte sie, packte die Elfe am Arm und ging in Richtung des Schlittens. Es war leicht, seinen Spuren im Schnee zu folgen, weil der Weg von Kisten, Säcken, Uniformen und schließlich auch Soldaten gesäumt war.
    Â»Freund oder Feind?«, rief Korporal Feylan. Er hielt die hintere Hälfte einer zerbrochenen Muskete in den Händen und wirkte benommen.
    Â»Erst schießen, dann fragen«, erklärte Yimt, der aus der Dunkelheit auftauchte und dem Soldaten eine Hand auf den Arm legte. »Aber in diesem Fall ist es in Ordnung. Ladys.« Er verbeugte sich kurz. Er hielt seinen Drukar in der Hand, und von der Klinge tropfte Blut.
    Â»Geht es Ihnen gut?«, erkundigte sich Visyna und trat näher zu ihm. Ja, das war eindeutig Blut auf der Klinge seiner Waffe.

    Yimt folge ihrem Blick und sah dann wieder zu ihr hoch. »Typisch für mein Glück, dass ich auf einem Rakke lande und das arme Ding meinen Sturz abbremst. Ich bin froh, dass ich Sie gefunden habe. Wir sind verstreut wie Pusteblumensamen nach einem Sturm. Ah, da sind ja noch ein paar.«
    Â»Seid ihr alle in Ordnung?«, fragte Hrem, der auf sie zulief. Er hatte Scolly, Zwitty und andere Soldaten im Schlepptau. Was Visyna nicht überraschte. Der Soldat war der geborene Anführer und hatte zudem noch den Vorteil, dass er dank seiner Größe leicht auszumachen war.
    Â»Das wird ja immer besser«, meinte Yimt und gab Hrem einen freundschaftlichen Klaps auf den Oberarm. »Es fehlen zwar noch ein paar, aber wir können trotzdem nicht hierbleiben. Wir folgen der Spur des Schlittens und sehen zu, ob wir die Nachzügler unterwegs aufgabeln können. Sofern ihr es noch nicht gemacht habt, schnappt euch so etwas wie eine Waffe. Es spielt keine Rolle, ob es ein Eiszapfen oder eine Stricknadel ist, aber wir befinden uns mitten in einer höchst unsicheren Gegend. Mistress Rote Eule, Mistress Tekoy, bitte halten Sie sich hinter Soldat Vulhber. Er stellt eine ganz entzückende Schutzwand dar. Der Rest von euch passt auf, und wenn ihr glaubt, dass ihr ein Rakke seht oder etwas Schlimmeres, schreit ihr. Und jetzt mit links, falls ihr euch noch daran erinnert, wie das geht … Marsch.«
    Während sie marschierten, wurde Visyna zwischen zwei Gefühlen hin- und hergerissen. Einerseits war sie sehr erleichtert, dass Sergeant Arkhorn so rasch und problemlos die Situation in den Griff bekommen hatte, aber es überraschte sie, dass sie auch so etwas wie Widerwillen empfand über den Verlust der Autorität, die sie sich vor wenigen Stunden erst verdient hatte. Am Ende jedoch war sie zufrieden, die Lage so zu akzeptieren, wie sie war, als ihre Gedanken wieder zu Konowa zurückkehrten.

    Â»Ich hoffe sehr, dass es ihm gut geht, denn wenn wir ihn finden, werde ich ihm eins auf die Nase geben«, sagte sie.
    Â»Er war schon als Kind so«, antwortete Chayii leise. »Der Zwischenfall auf der Geburtswiese, als er nicht von einer Wolfseiche auserkoren wurde, hat nur das verstärkt, was ohnehin schon da war. Mir ist jetzt klar, dass er nie ganz seinen Frieden finden wird, bis sich endlich der Kreis geschlossen hat. Er wird die Schattenherrscherin stellen, und einer von ihnen wird sterben.«
    Visyna war entsetzt über Chayiis nüchterne Einschätzung des Schicksals ihres Sohnes, aber sie konnte ihren Worten nicht widersprechen. »Vielleicht gibt es ja einen anderen Weg.«
    Â»Vielleicht«, antwortete Chayii, aber sie klang nicht sonderlich überzeugt, und Visyna war nicht sicher, ob sie selbst daran glaubte.
    Â»Köpfe hoch! Bewegung auf der linken Flanke!«
    Visyna drehte sich herum. Zwei Schatten tauchten

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