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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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und versuchte aufzustehen. »Das hättest du besser nicht getan«, erklärte er und bemühte sich aufzustehen. Er taumelte und fiel wieder
auf den Hintern. Die Kraft, die ihm seine Wut verlieh, reichte diesmal nicht aus.
    Das Rakke knurrte und trat noch einen Schritt vor. Jetzt konnte es mit seinen Armen Konowa erreichen. Mit seinen Krallen hätte es ihm die Kehle aufreißen können oder den Bauch. Dann wäre er nur noch rohes Fleisch gewesen, das im Schlund eines Rakke verschwand.
    Â»Aber ich habe schon seit Wochen nicht mehr gebadet«, wandte Konowa ein. Allerdings bezweifelte er, dass die Geschmacksknospen eines Rakke diesbezüglich empfindsam waren. Er holte tief Luft und fluchte leise. Das waren nicht gerade die poetischsten letzten Worte. Er war immer noch dabei, sich etwas Besseres auszudenken, als das Rakke kreischte und in einer Explosion von Frostfeuer verschwand.
    Wo das Rakke gestanden hatte, befand sich jetzt ein Schatten. Konowa blinzelte.
    Â»Kritton? Du hast mich gerettet? Ausgerechnet du?«
    Der Schatten von Kritton trat vor und holte mit seiner Waffe aus. »Nein, hab ich nicht.«

29
    ICH BIN DER HERR!
    Noch nie in seinem früheren Leben hat das Wesen diese Aussage jemals in ihrer ganzen Tragweite geglaubt. Es hatte hohen Diplomaten gedient, dann der Königin von Calahr und schließlich der Schattenherrscherin, und obwohl es in diesen Positionen sehr viel Macht ausgeübt und über das Schicksal anderer entschieden hatte, hatte es stets einen Meister gehabt, vor dem es sich rechtfertigen musste. Die wenigen Erinnerungen an diese Zeit, die noch existierten, spornten nur die unbeherrschbare Wut an, die das Wesen jetzt verzehrte. Wie hatte es nur so schwach, so machtlos, so … menschlich sein können?
    Es fuhr fort, sich selbst zu zerfetzten, sich von allem Überflüssigen und Weichen zu trennen. Die menschlichen Schwächen, welche Gwyn als solche definiert hatte, fielen diesem wilden Sturm seines Wahnsinns zum Opfer. Alles, was blieb, war reine, unverdünnte Macht. Seine Welt war jetzt voll unerträglicher Pein, und doch fand Gwyn in diesem Leiden eine so euphorische Existenz, dass er ständig andere Möglichkeiten suchte, sich selbst zu verletzen. Er entfernte selbst den letzten Fetzen Menschlichkeit aus seinem Wesen und reduzierte sich zu einer zusammenbrechenden Masse absoluter Qual.
    Der Strudel seines Wahnsinns wirbelte schneller und schneller und zerstörte den Schleier zwischen den Ebenen der Lebenden und der Toten. Mehr und mehr Kreaturen, die
schon lange aus dieser Welt verschwunden waren, strömten durch den Riss, nahmen geisterhafte Gestalten an und griffen die Schatten der Stählernen Elfen mit primitiver, wilder Freude darüber an, dass sie nach all den Jahrtausenden endlich freigelassen worden waren.
    Ich mache das! Ich kontrolliere das!
    Sein Kern wurde immer kleiner, während seine Macht sich ausdehnte. Seine Wut und seine Macht wirbelten um ihn herum wie ein Schemen, drehten sich so schnell, dass sie ein Vakuum erzeugten. Innerhalb der Grenzen dieses Strudels gab es keine Luft mehr, die man hätte atmen können, aber das Wesen hatte schon lange die Notwendigkeit zu atmen hinter sich gelassen.
    Ich bin der Herr!
    Die Stimme, die ihm antwortete, erschütterte das Wesen bis in seinen Kern.
    Â»Du irrst«, sagte Alwin, »und ich bin gekommen, die Dinge wieder zurechtzurücken.«
    Â 
    Â»Geht es dir gut?«, fragte Visyna und half Chayii auf die Füße, während sie der alten Elfe Schnee aus dem Haar wischte.
    Â»Scheint so«, antwortete sie, aber ihre Stimme bebte, als sie ihren Hasshugeb-Umhang glättete und sich aufrichtete. »Du hast uns mit deiner Magie erneut gerettet. Hier ist der Schnee sehr viel tiefer.«
    Â»Ich hoffe nur, dass die anderen ebenso weich gelandet sind wie wir«, sagte Visyna, die sich nicht ganz sicher war, ob ihr Zauber tatsächlich so viel Wirkung gehabt hatte. Der Anfall von Angst und Wut über Konowas jüngsten Leichtsinn hatte ihr Energie verliehen, die ihre Macht vergrößert hatte, sodass sie den Schnee im Kielwasser des Schlittens hatte vermehren können. Aber sie bezweifelte, dass sie so etwas erneut bewerkstelligen konnte, obwohl sie es auch nicht ausschließen
mochte, da sie Konowa kannte. Er konnte sie in einer Sekunde vollkommen verzaubern und in der anderen auf die Wolfseiche bringen.
    Â»Das hoffe ich ebenfalls, Liebes«,

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