Elfen wie Feuer
wir besser dran.« Alwyns Verstand klärte
sich allmählich, und die Bilder von den Inseln flammten vor seinem inneren Auge auf. »Und der einzige Weg, wie wir uns wieder besser fühlen werden, ist, endlich damit fertig zu werden, sonst erledigt es uns.«
»Schwur oder nicht, wir bekommen zu essen, zu trinken, und die Nacht ist immer noch jung.« Teeter schlug sich auf den Schenkel und sah sich um. Dann streckte er den Fuà aus und bohrte Scolly seine Stiefelspitze in die Seite. Der wachte nach dem dritten Tritt auf. »Und wir sind alle noch wach. Also, wo verstecken sie ihre Frauen?«
Augenblicklich hatte Teeter die Aufmerksamkeit aller Soldaten. Alwyn versuchte zu lachen, aber er stellte fest, dass seine Kehle zugeschnürt und seine Lippen zu trocken waren, um auch nur einen Laut herauszubringen. Frauen. Es kam ihm vollkommen unmöglich vor, dass sie sich hier in einer Schänke entspannten, redeten, aÃen, tranken, wo sie doch noch vor wenigen Tagen um ihr Leben gekämpft hatten. Und die Vorstellung von Frauen kam ihm noch viel fremder vor.
Yimt bedeutete ihnen, sich vorzubeugen. Das war eine vollkommen überflüssige Geste, weil sich bereits alle um ihn drängten. Alwyn stieà jemanden mit dem Ellbogen zur Seite und war überrascht, dass Inkermon ihn ebenfalls schubste.
»Ich habe vorhin mit dem Besitzer dieses Etablissements gesprochen und ihm erklärt, dass wir eine Weile unter der Abwesenheit der Gesellschaft des zarten, wenn auch nicht zu zarten Geschlechts gelitten hätten. Nach einigen Ãberredungskünsten«, Yimt tätschelte liebevoll seinen Schmetterbogen, »hat er gewisse Vorkehrungen getroffen, um uns aus unserer Notlage zu befreien.«
»Ja, aber was ist jetzt mit den Frauen?«, wollte Scolly wissen.
»Das meint er doch«, antwortete Alwyn, der endlich seine Stimme wiedergefunden hatte.
Yimt verdrehte die Augen zur Decke. »Der Versuch, mit euch Kerlen subtil zu sprechen, ist so, als würde eine Hexe keinen Hut tragen ⦠sinnlos. Ja, Frauen. Dort oben sind Frauen, aber«, fuhr er hastig fort, als die Männer aufsprangen, »es gibt einen Haken dabei.«
»Unser Geld wird hier gern genommen. Du hast selbst gesagt, dass dieser Kerl weiÃ, woher der Wind weht«, erklärte Zwitty.
»Das habe ich, und er weià es auch, aber das ist nicht das Problem. Wenn ihr jetzt alle die Treppe hinaufstürmt, wird das die Aufmerksamkeit der anderen Gäste erregen.« Yimt deutete mit dem Daumen über seine Schulter. »Und Männer auf der ganzen Welt neigen dazu, ihre Frauen zu beschützen  â selbst die, die so schwer arbeiten müssen â, wenn Ausländer auftauchen.«
»Also, was hast du ausgehandelt?«, wollte Teeter wissen.
»Ihr geht einer nach dem andern hoch. Das sieht unverdächtig aus, und wir vermeiden dadurch einen Aufstand.«
»Und wer geht zuerst?«, fragte Zwitty.
Alwyn merkte, dass Yimt ihn anstarrte. Einen Augenblick später sahen ihn alle Männer der Gruppe an, sogar Scolly.
»Vielleicht ⦠vielleicht sollte jemand anders zuerst gehen«, sagte Alwyn, während er seine Uniformjacke noch weiter aufknöpfte. Es war plötzlich sehr heià geworden in der Schänke. »Wir haben doch noch die ganze Nacht Zeit, stimmtâs?«
Yimt schüttelte den Kopf. »Niemand hat mehr durchmachen müssen, seit wir Stählerne Elfen wurden, als du, Ally, und ich weiÃ, dass ich für alle spreche, wenn ich sage, dass du es verdient hast, als Erster zu gehen. Stimmtâs, Jungs?«
Die Männer nickten, einige murmelten ihre Zustimmung. Keiner war sonderlich enthusiastisch, aber ebensowenig wollte jemand Yimt widersprechen. Alwyn selbst glaubte irgendwie auch, dass er es verdient habe, als Erster zu gehen. Aber auf einer tieferen Ebene flöÃte ihm das eine Angst ein, wie es nicht einmal ein Rakke vermocht hatte.
»Also, dann geh schon.« Teeter lächelte gezwungen. »Je schneller du da hochkommst, desto schneller bekommen wir anderen auch eine Chance.«
Der Gedanke elektrisierte die Gruppe, und die Begeisterung für Alwyns bevorstehendes Rendezvous wuchs.
»Immer mit der Ruhe«, sagte Yimt, stand auf und zog Alwyn auf die FüÃe. »Er soll nur ein bisschen Spaà haben und nicht den Forst der Schattenherrscherin erstürmen.«
Ein Kellner brachte noch mehr Wein und einen Teller voller
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