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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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einige Sekunden lang den Boden, dann streckte er die Hand aus. Jurwan sprang hoch und hockte sich auf die Schulter des Elfs. Mit drei Schritten verschwanden sie in der Nacht. Am Morgen würde man die Leichen finden, vollkommen unbekleidet,
und man würde drei Männer brauchen, um die Klingen aus den Augenhöhlen zu ziehen.
    Â 
    Konowa trank einen Schluck und spuckte die Flüssigkeit sofort wieder aus. »Das schmeckt wie Pferdepi…!« Er unterbrach sich. Einige Gäste im Palast des Vizekönigs sahen in seine Richtung, und das Stimmengemurmel im Innenhof erstarb.
    Â»Entzückendes Fest«, murmelte er, nahm das Glas und stürzte die ekelhafte Flüssigkeit hinunter, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Natürlich hatte der Vizekönig ein Fest für die Ankunft des Prinzen organisiert, und selbstverständlich musste der Prinz darauf bestehen, dass Konowa ebenfalls daran teilnahm. Dieser Mistkerl hasst mich wirklich, dachte Konowa.
    Er sah eine Gruppe von Frauen – er vermutete, dass es verheiratete Ladys waren –, die auf ihn zukam. Sie schienen nur einen winzigen Schritt davon entfernt zu sein, ihn nach seinen Abenteuern auszufragen. Rallie! Diese Schreiberin und ihre verdammten Artikel erwiesen sich als lästiger als ein Raum voll betrunkener Orks. Wenn Konowa noch eine einzige Frage nach seiner »armen« Ohrspitze beantworten oder erklären musste, wie »einsam« es da draußen war, würde er diesen ganzen verdammten Palast in Brand setzen, ungeachtet der Konsequenzen.
    Die Frauen kamen näher, wedelten mit ihren Fächern und klimperten mit den Wimpern. Eine Frau hatte ihm heute Nacht bereits die Hand gegeben und ihm dabei einen Türschlüssel aus Metall in die Handfläche gedrückt. Errötend hatte sie gesagt, dass sie nur hätte sehen wollen, ob ein Elf tatsächlich Metall anfassen könne, und sie hatte ihm vorgeschlagen, ihr den Schlüssel später zurückzugeben … persönlich. Konowa war nicht interessiert.

    Die einzige Frau, die ihn interessierte, war wie üblich in ein scheinbar endloses Gespräch mit Rallie und seiner Mutter vertieft. Ganz offensichtlich schienen die drei die besten Freundinnen geworden zu sein. Vielleicht war es gut so. Solange er durch den Schwur gebunden war, sah Konowa keine Möglichkeit, wie er und Visyna zusammen sein konnten, vorausgesetzt, dass sie das überhaupt wollte.
    Konowa warf einen verstohlenen Blick auf die Gruppe der Frauen und dachte über einen Fluchtweg nach. Wenn er nicht sofort reagierte, würde es zu spät sein. Sobald sie ihn umzingelt hatten, würde es ihm nicht mehr so leichtfallen, sich aus dieser Umklammerung von Spitze, Schmeichelei und Gelächter über alles, was er sagte, zu befreien, ganz zu schweigen von den Anspielungen, über die sogar Korporal Arkhorn erröten würde. Konowa richtete sich auf und fletschte die Zähne zu einem Lächeln. Sofort erlosch ihr Interesse an ihm, und sie drehten hastig ab, auf der Suche nach einer leichteren Beute. In diesem Moment sah Konowa eine Gasse in der Menge, an deren Ende ein Durchgang lag und die barmherzige Freiheit.
    Er stellte das Glas auf einen Tisch neben sich und marschierte los. Ein Lakai sah ihn und nahm mit einem Tablett voller Getränke Kurs auf ihn. Hört das denn niemals auf?, dachte Konowa, während er einem Offizier des Dritten Lanzenträgerregiments, der gerade den Saal betrat, auswich und seine Schritte beschleunigte. Wohin er auch blickte, schlenderten Gruppen von Beamten und Würdenträgern, Schiffskapitänen und Calahrischen Offizieren in lebhafte Gespräche vertieft durch den Innenhof, wie Schiffe, die an ihren Halteleinen vor sich hin dümpelten. Er hörte, wie jemand seinen Namen rief, ging jedoch weiter. Dabei schnappte er Bruchstücke von Konversationen auf. Die Leute unterhielten sich
über die Flotte im Hafen, die Rückkehr des Roten Sterns und darüber, was all das zu bedeuten hatte. Konowa hatte für ihr Gerede nur Verachtung übrig.
    Eine Traube von Archäologen, Botanikern, Astronomen und anderen Gelehrten, die auf persönlichen Wunsch des Prinzen der Flotte zugeteilt worden waren, um ihm bei der Suche nach »Antiquitäten von besonderem Interesse« zu helfen, tauchte direkt vor Konowa auf. Er marschierte an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen; er war immer noch wütend, dass der Prinz diese

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