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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Expedition als eine Art Abenteuer betrachtete.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich der Lakai mit dem Tablett von links näherte. Konowa schritt weiter aus. Der Lärm von Dutzenden von Gesprächen spülte über ihn hinweg und steigerte seine Wut noch. War ihnen denn nicht klar, dass jeder Augenblick, den sie hier tranken, aßen und redeten, verschwendet war? All ihre Bemühungen sollten eigentlich darauf gerichtet sein, die ursprünglichen Stählernen Elfen zu finden. Er hätte augenblicklich nach ihrer Landung zu Suhundams Hügel marschieren sollen … wenn nötig allein.
    Der Durchgang war jetzt nur noch wenige Schritte entfernt, und Konowa lächelte zum ersten Mal an diesem Abend aufrichtig. Er würde zu den Truppen hinausgehen und auf dem Palastgelände übernachten. Dorthin gehörte er, nicht hierhin.
    Hinter dem Durchgang sah er ein Lagerfeuer, an dem eine Gruppe von Soldaten stand. Ganz gleich, welche Temperaturen herrschten, Soldaten scharten sich immer um Lagerfeuer, fast wie Motten. Konowa konnte bereits den scharfen Rauch ihres Tabaks riechen und den Duft von Arr auf dem Feuer. Das war Heimat, dort konnte ein Elf noch ein Elf sein. Er entspannte sich sichtlich und gestattete sich einen Blick zurück auf die Party, die er gerade verließ.

    Deshalb sah er den Lakai nicht, der einen Schritt vor ihm den Durchgang erreichte.
    Das Klirren zerbrochener Gläser hielt sich einige Sekunden, bevor es verklang. In dieser Zeit waren sämtliche Gespräche im Innenhof verstummt. Konowa ließ den Kopf hängen. Er war so nah davor gewesen, so verdammt nah.
    Der Lakai sprang im nächsten Moment wieder auf die Füße. »Verzeihen Sie bitte, Major. Aber drei Ladys sagten mir, dass Sie dringend einen Drink bräuchten. Sie waren ziemlich hartnäckig und haben mir eingeschärft, dass die Angelegenheit sehr wichtig wäre.« Er beugte sich ein Stück vor, und seine Stimme bebte. »Es steht mir zwar nicht zu, das zu sagen, aber ihr Verhalten ließ darauf schließen, dass … Sie wissen schon …«
    Konowa seufzte. »Glauben Sie mir, der Ausdruck ›Weibsstück‹ ist bei weitem nicht stark genug für diese ›Ladys‹.« Er schüttelte den Kopf und betrachtete seine Uniformjacke. »Immerhin würde ich sagen, Sie haben Ihren Auftrag erfüllt, denn ich habe jetzt mehr als genug Getränke an mir, um mich für einige Zeit zu beschäftigen. Aber tun Sie mir trotzdem einen Gefallen, und halten Sie offene Flammen von mir fern, bis ich wieder trocken bin.«
    Das Stimmengemurmel im Hintergrund schwoll rasch wieder zu seiner früheren Stärke an. Das Lagerfeuer loderte verlockend hinter dem Durchgang, aber Konowa wusste, dass er es nicht erreichen würde, noch bevor er diese Stimme hörte.
    Â»Fast wäre Ihnen die Flucht gelungen, Major«, sagte ein Mann irgendwo hinter ihm, »aber Ihre Strategie war fehlerhaft.«
    Konowa drehte sich um und schützte seine Augen mit der Hand, als ein kleiner Karren mit noch mehr Kristallgläsern
an ihm vorübergeschoben wurde. Das Licht der vielen Laternen im Innenhof wurde von den Gläsern reflektiert; ihr Schein schmückte kurz das lächelnde Gesicht des Suljak der Hasshugeb und warf für einen Moment ein Dutzend tanzende Schatten hinter seinen Kopf.
    Der Suljak, ein gertenschlanker Mann, hatte seine Robe trotz der warmen Nacht eng um sich geschlungen. Seine hageren Wangen und sein dünnes, graues Haar ließen den Eindruck entstehen, dass seine Wüstenheimat karg und hart war, aber in seinen braunen Augen funkelte eine Intelligenz, die darauf hindeutete, dass er seinen Verstand zu einem sehr scharfen Instrument verfeinert hatte.
    Â»Euer Gnaden.« Konowa verbeugte sich kurz und kehrte dem Durchgang zögernd den Rücken. »Was für eine Strategie soll das gewesen sein?«
    Der Suljak trat näher an Konowa heran, legte ihm die Hand auf den Arm und tätschelte ihn kurz, als würde er ein kleines Kind trösten. »Nennen Sie mich Faydarr, bitte. Ich finde es sehr anstrengend, wenn man die ganze Zeit mit seinem Titel angesprochen wird. Nach einer Weile beginnt man sich zu fragen, wer man eigentlich wirklich ist … sehen Sie das nicht auch so, Major?«
    Konowa fuhr mit dem Finger über die Parierstange seines Säbels. Er war fest entschlossen, weitere philosophische Diskussionen zu vermeiden. »Das

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