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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Elfkyna oder anderswo auf der Welt zu gewinnen. Ebenso würde Konowa alles in seiner Macht Stehende tun, um die Stählernen Elfen zu beschützen. Und sie. Der Gedanke war gleichzeitig tröstend und verwirrend.
    Etwas berührte den Rand ihres Bewusstseins, und sie blickte hoch, ließ ihre Sinne nach außen strömen. Es war ein fliegendes Geschöpf, aber was genau, konnte sie nicht sagen.
    Â»Ach du meine Güte, da kommt Wobbly«, erklärte Rallie und deutete mit ihrer Zigarre zum Himmel.
    Visyna blickte hoch. Ein schneeweißer Pelikan flatterte mühsam auf sie zu. Er taumelte, als müsste er gegen einen Seitenwind kämpfen, und nahm dann wieder Kurs auf sie. Jir beobachtete ihn fasziniert und hob sein Maul dabei hoch in die Luft.
    Â»Er ist verletzt!«
    Rallie schnalzte mit der Zunge, stand auf und blies eine riesige
Rauchwolke in die Luft. »Nein, nicht direkt.« Sie setzte sich wieder hin und zog die Kapuze über ihren Kopf. »Ducken Sie sich.«
    Der Vogel hatte den Rauchring gesehen und flog jetzt den Planwagen an. Die Soldaten der Kolonne zeigten auf ihn und spotteten, bis ihre Sergeanten sie wieder zur Ordnung riefen.
    Rallie spähte unter ihrer Kapuze nach oben in den Himmel. »Ducken!«
    Visyna warf sich auf die Bodenbretter des Wagens, als der Pelikan geradewegs auf sie zuflog, nicht abbremste, in einer Wolke von Federn von dem Segeltuch abprallte, in die Luft schnellte und über einen Flügel gekippt kehrtmachte. Jir kauerte sich in das feuchte Gras, während sein Schweif aufgeregt hin und her zuckte. Der Vogel entdeckte den Bengar im Gras, kreischte und schwang sich zurück zum sicheren Planwagen. Seine großen mit Schwimmhäuten bestückten Füße landeten, als würde er versuchen, in der Luft zu laufen. Schließlich schaffte er es auf den Planwagen und krachte in einer weiteren Wolke weißer Federn auf das Segeltuch.
    Â»Das arme Ding«, sagte Visyna, sprang hoch und kletterte hinauf, um dem sicherlich betäubten Vogel zu helfen. Der richtete sich auf und schüttelte den Kopf. Die Haut unter seinem gewaltigen Schnabel flatterte wie ein zusätzlicher Flügel. Er sah sie und öffnete sofort den Schnabel. Darin befand sich ein kleiner zusammengerollter Lederbeutel. Visyna schob vorsichtig die Hand in den Schnabel und zog den Lederbeutel heraus. In dem Moment bemerkte sie den Geruch.
    Â»Rallie, ich glaube, dieser Vogel wurde vergiftet.«
    Rallie warf einen Blick über die Schulter und hielt Visyna eine große hölzerne Flasche hin. »Vergiftet, allerdings. Schnell, geben Sie ihm das Gegenmittel.«
    Visyna reichte Rallie den Lederbeutel und nahm die Flasche
entgegen. Sie schraubte den Verschluss ab und roch an dem Inhalt.
    Â»Das ist Bier!«
    Rallie lachte keckernd und nickte. »Genau das, was der Arzt ihm nach all dem Whisky, den er säuft, verordnet hat. Er ist ein fröhlicher Trunkenbold, aber im nüchternen Zustand ist er ein griesgrämiger Federhaufen.«
    Der Pelikan hatte seinen Schnabel immer noch weit aufgerissen und kreischte ein wenig, um Visynas Aufmerksamkeit zu erregen. Zögernd kippte sie den Inhalt der Flasche in seinen Schnabel. Der Beutel darunter füllte sich, dann klappte der Pelikan den Schnabel zu und warf den Kopf zurück. Das Bier verschwand mit einem Schluck in seiner Kehle. Zufrieden watschelte er an den Rand des Planwagens und blickte auf den Bengar herunter, der davor auf und ab lief. Der Pelikan klapperte ein paarmal mit dem Schnabel, ging dann wieder in die Mitte des Planwagens, wo er sich mit ausgebreiteten Schwingen fallen ließ und die Augen schloss. Die Sreex knurrten und jaulten unter ihm, aber er achtete nicht auf sie.
    Â»Ist er tot?«, erkundigte sich Visyna, die den Vogel scharf musterte, um zu überprüfen, ob er noch atmete.
    Rallie drehte sich nicht einmal herum, sondern beobachtete stattdessen Jir, der von einer großen Schildkröte am Rand der Straße fasziniert war. »Er schläft nur seinen Rausch aus. Der alte Wobbly ist der gerissenste Kurier, den ich jemals gesehen habe. Er hat eine unglaubliche Fähigkeit, alles und jeden zu finden, nach dem er sucht, ganz gleich, wo es auch sein mag. Aber nur, wenn er vorher einen Schnabelvoll zu trinken bekommt.«
    Wobbly öffnete einen Moment den Schnabel, und eine Wolke von Gerüchen quoll hervor, gefolgt von einem tiefen, zufriedenen Seufzer. Visyna schraubte die Flasche wieder

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