Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
vor Grün, und es gab mehr Blätter. Der Pfad, den Kritton erkennen konnte, war für Alwyn kaum auszumachen. Aber er wirkte breit genug für einen Karren, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wer von den Leuten, die hier draußen lebten, einen haben sollte.
    Er deutete zu den Bäumen. »Siehst du, dort im Wald, da führt ein Pfad hindurch.«

    Scolly kniff die Augen zusammen. »Was denn, durch diesen Wald?«
    Yimt schlug mit der Faust auf die Seite seiner Armbrust. »Folgt ihm einfach.«
    Â»Zwischen diesen Bäumen hindurch? Ich mag keine Bäume.« Scollys Stimme verriet echte Furcht.
    Â»Was soll das heißen, du magst keine Bäume?« Yimt trat einen Schritt auf den Soldaten zu. »Es sind einfach nur Bäume. Kritton«, fuhr er fort, wirbelte herum und sah den Elf an. »Haben Sie ihm die Flausen in den Kopf gesetzt?«
    Kritton schnaubte verächtlich. »Als wenn er auch nur einen Gedanken behalten könnte. Außerdem hat der Elfkyna gesagt, dass die Bäume nicht sicher wären, nicht ich.« Nach einem Moment stieß er ein scharfes Zischen aus und hob die Hände über den Kopf. Er blieb ein paar Sekunden so stehen, schloss dann die Augen und begann, auf elfisch zu singen.
    Â»Was soll das?«, fragte Yimt und drehte sich zu Ah’kop herum, der ratlos den Kopf schüttelte.
    Kritton sang einige Minuten weiter, hörte dann plötzlich auf, ließ die Hände sinken und öffnete die Augen. »Die Bäume sind uns freundlich gesonnen.«
    Â»Woher wissen Sie das?«, wollte Scolly wissen.
    Kritton lächelte, und Alwyn überlief es bei diesem Anblick kalt. »Ich habe sie gefragt. Die Bäume werden euch nichts tun.«
    Scolly kratzte sich den Kopf. »Sind Sie sicher?«
    Kritton legte eine Hand aufs Herz. »Vollkommen. Von den Bäumen habt ihr nichts zu befürchten.«
    Das schien Scolly zu befriedigen, denn er marschierte bereits los in Richtung Wald. Yimt schnaubte verächtlich und bedeutete dem Rest des Halbzuges, sich in Bewegung zu setzen. Er ließ Kritton nicht aus den Augen, aber der Elf provozierte
ihn nicht, und nach einer Minute setzte sich Yimt wieder an die Spitze der Patrouille.
    Sie waren hundert Meter auf den Wald zugegangen, als der Regen nachließ. Als sie den Rand der Bäume erreichten, hatte der Regen aufgehört, und die Sonne warf ihre ersten Sonnenstrahlen auf das Land. Einige der Soldaten fluchten, aber Yimt brachte sie rasch zum Schweigen, und im nächsten Moment traten sie aus dem Licht in die Dunkelheit.
    Mit jedem Schritt, den sie tiefer in den Wald eindrangen, wurde das Licht der Sonne gedämpfter, als würde es bereits wieder Nacht. Alwyn wusste, dass es an dem dichten Blattwerk über ihnen lag, aber dennoch überlief es ihn kalt. Quppy schien diese Strecke auch nicht zu gefallen, denn er knurrte, bewegte sich unruhig in seinem Käfig und schlug mit den Flügeln gegen die eisernen Stäbe. Schließlich musste Alwyn auf seinen Rücken greifen und mit den Knöcheln gegen den Käfig klopfen, um den Sreex zu beruhigen. Doch selbst dann knurrte Quppy weiter.
    Alwyn befolgte Yimts Rat und sah sich ständig um, drehte unaufhörlich den Kopf und musterte beide Seiten des Pfades; gelegentlich warf er sogar einen Blick über die Schulter.
    Der Sreex schlug wieder mit den Flügeln gegen die Stäbe. Yimt drehte sich herum und bedeutete Alwyn, den Vogel zu beruhigen.
    Â»Verflucht, Quppy, du bringst uns beide in Schwierigkeiten«, flüsterte er, blieb stehen und streifte die Riemen des Käfigs von seinen Schultern. Yimt befahl dem Halbzug anzuhalten. Alle blieben stehen, wo sie waren, während Alwyn versuchte, den Sreex zu beruhigen.
    Â»Ich wäre auch ärgerlich, wenn ich die ganze Zeit in einem Käfig sitzen würde. Möchtest du etwas trinken?« Er nahm seine Feldflasche, goss ein wenig Wasser in seine hohle Hand
und hielt sie an die Gitterstäbe. »Nein? Hier, wie wäre es mit einem Riegel?« Alwyn zog aus seiner Gürteltasche einen grauen Block gebackenes Mehl, von dem die Imperiale Armee hartnäckig behauptete, es wäre Zwieback.
    Quppy ignorierte ihn und schien zu erstarren. Sein Körper wirkte, als wäre er aus Holz geschnitzt. Er blinzelte nicht, und keine einzige Feder rührte sich.
    Das Wasser mischte sich mit dem Zwieback in Alwyns Hand, und der graue Brei sickerte langsam durch seine Finger. Er fühlte sich

Weitere Kostenlose Bücher