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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Funken so gekonnt in das Ende der Zigarre, dass Konowa mehr als nur natürliche Geschicklichkeit dahinter vermutete. Sie zog tief an der Zigarre und lächelte, während sie eine dicke blaue Rauchwolke ausstieß.
    Â»Sie werden ein bisschen Licht in das Dunkel bringen«, antwortete sie, lachte fröhlich und weigerte sich, mehr zu erklären.

37
    ER ERTRANK. ALWYN versuchte verzweifelt, die Luft anzuhalten und sich an die Oberfläche zu kämpfen. Weit über ihm waberte ein schimmerndes Licht, während das schwarze Wasser um ihn herum ihn zu erdrücken drohte. Es war eiskalt, und je mehr er sich bemühte hinaufzuschwimmen, desto tiefer sank er. All seine Energie wurde aus seinem Körper herausgezogen, und nach jedem Schwimmzug fühlte er sich leichter und weniger fest. Das Licht wurde schwächer, und Alwyn begriff, dass er es nicht schaffen würde. Er öffnete den Mund, um das Wasser hineinzulassen, und atmete tief ein.
    Warme Luft strömte in seine Lungen.
    Â» Jilk noré grina hee dfir«, sagte eine Frauenstimme.
    Alwyn schlug die Augen auf. Zuerst hatte er den Eindruck, als blickte er auf zwei polierte Bernsteine, die in einen Baum eingelassen waren. Einen Moment später erkannte er, dass es sich um Augen handelte, die zu dem Gesicht eines Elfs gehörten. Er hob die Hand, setzte seine Brille auf und verschmierte dabei seine Brillengläser mit Blut. Gut, immerhin hatte er sie aufgesetzt. Er blinzelte und sah erneut hin. Eine Frau, eine Elfe, kniete über ihm und betrachtete ihn mit demselben Interesse, mit dem ihn auch der Bengar des Majors vor nicht allzu langer Zeit gemustert hatte. Die Haut der Elfe war gebräunt wie die des Majors, sie hatte ihr schwarzes Haar zu einem festen Zopf geflochten, der über der Schulter eines
Kleidungsstücks aus Grün- und Brauntönen hing. Der Stoff, falls es überhaupt Stoff war, schien sich bei jeder Bewegung zu verändern; Blätter und Zweige schienen über ihren Körper zu tanzen, als sie näher zu ihm rückte. Er bekam Kopfschmerzen bei dem Versuch, sie ganz im Auge zu behalten, und konzentrierte sich deshalb auf ihr Gesicht.
    In dem Moment erinnerte er sich an den schwarzen Elf und begann zu schreien. Die Frau streckte die Hand aus und legte einen warmen Finger auf seine Lippen.
    Â»Du bist in Sicherheit, jedenfalls für den Moment. Die anderen sind geflohen, nach Osten.«
    Alwyn atmete mehrmals tief durch und wagte es dann, sich ein wenig zu entspannen. Diese Elfe ähnelte überhaupt nicht der Kreatur, die auf ihn geschossen hatte. Aber im Unterschied zum Major und zu Kritton hatte sie beide Ohrspitzen. In dem Moment begriff er, wer und was sie war.
    Â»Sie sind eine Elfe von der Langen Wacht.« Es kam ihm vor, als würde er mitten in einem Märchen wandeln.
    Â»Das bin ich.« Die Frau sagte erneut etwas auf Elfisch, und ihre Stimme klang wie ein Blatt, das auf einem Fluss dahinschwebte.
    Â»Was?« Es war dunkel, aber irgendwo über ihm warf ein kühles Licht seinen Schein durch das Laubwerk. Der Mond. Merkwürdig, dachte Alwyn, dass ich ihn sogar vom Boden aus so gut sehen kann. Kaum hatte er das gedacht, begann der Boden unter ihm zu schwanken. Sein Magen drehte sich um, als ihm klar wurde, dass er keineswegs auf dem Boden lag, sondern hoch oben in einer Astgabel eines Wahatti-Baumes. Behutsam drehte er den Kopf zur Seite und blickte hinab. Der Erdboden befand sich mindestens fünfzehn Meter unter ihm.
    Er schloss die Augen und fragte sich, ob er träumte. Dann schlug er sie wieder auf. Die Elfe war immer noch da und betrachtete
ihn aufmerksam. Er bemerkte, dass ein blättriger Abschnitt des Baumes ihn ebenfalls beobachtete, und keuchte erschreckt, als sich die Blätter bewegten und ein weiterer Elf zum Vorschein kam. Alwyn blinzelte. Dieser Elf war männlich und vollkommen von Blättern und anderem Grünzeug überzogen. Unter den Blättern konnte Alwyn dunkelbraune Borke erkennen, die vermutlich als Panzer diente und Arme und Brust des Elfs bedeckten. Was er für Zweige gehalten hatte, entpuppte sich als Scheide und Schwert sowie als ein langer, geschwungener Bogen, den der Elf in der Hand hielt. Ohne das Mondlicht hätte er ihn niemals gesehen, und selbst jetzt wusste er nur, dass er da war, weil er sich bewegt hatte.
    Â»Ich habe den anderen gesagt, dass der Morhar lebt.«
    Â» Morhar?«, fragte Alwyn und blickte von dem zweiten Elf zu der

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