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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Poltern von Hufen. Das sagte Konowa, dass Zwindarra ebenfalls geflüchtet war. Einen Moment später kroch Rallie rückwärts aus dem Wagen und klopfte sich ab. »Schön fest ziehen; Dandy ist fertig.«
    Konowa sah Visyna an, die ratlos mit den Schultern zuckte. Sie zogen, und die Segeltuchplane glitt nach vorne, zum äußersten Missfallen des Pelikans. Er schlug mit den Flügeln und kreischte, als er mit der Plane nach vorne gezogen wurde. Rallie hob den Saum ihres Umhangs an und zog eine große Metallflasche aus der Halterung an ihrem Oberschenkel. Als das Segeltuch schließlich vollkommen von dem Planwagen herunterglitt, flatterte Wobbly herunter, hockte sich auf das hintere Trittbrett des Wagens und sperrte den Schnabel weit auf. Rallie zog den Stöpsel aus der Flasche und leerte ihren Inhalt in Wobblys Schnabel.
    Sobald die Flasche leer war, packte Rallie den Pelikan, flüsterte ihm etwas zu und warf ihn dann unbeholfen in die Luft.
    Â»Rallie!«, rief Visyna und schlug vor Überraschung die Hand vor den Mund.
    Konowa erwartete, dass der Vogel wieder zu Boden plumpsen würde, doch mit fast quälender Langsamkeit schlug Wobbly mit den Flügeln und flog tatsächlich. Zunächst schien er ein wenig verwirrt zu sein, weil er einen vollkommenen Kreis um den Wagen flog, dann jedoch nahm er Kurs nach Westen.
    Â»Wollen Sie uns vielleicht verraten, was das alles soll?«, erkundigte sich Konowa, während er den Pelikan beobachtete, der nun Richtung Osten flog, dann ein Stück nach Norden, bevor er kehrtmachte und nach Süden flatterte. Wohin auch immer er fliegen würde, er nahm jedenfalls die Strecke mit den meisten Sehenswürdigkeiten.

    Rallie kam nicht dazu zu antworten, denn ein durchdringendes Kreischen gellte aus dem Wagen. Ein gewaltiger, von feinen aschgrauen Federn bedeckter Schädel mit einem mächtigen Schnabel kam zum Vorschein. Der Schnabel war bis auf eine winzige silberne Spitze vollkommen schwarz, fast einen halben Meter lang und gebogen wie ein Drukar. Das Wesen drehte den Kopf zu ihnen und starrte sie mit strahlend bernsteinfarbenen Augen an. Sie zeigten nicht das geringste Mitgefühl. Ein eiskaltes Gefühl der Warnung durchströmte Konowa, verschwand jedoch, als der Vogel den ganzen Körper aus dem Wagen hob. Dann schoss er hoch in den Himmel, ein grauschwarzer Streifen, der von zwei silberfarbenen sehnigen Beinen hinaufkatapultiert wurde. Der Planwagen erzitterte, und der Luftzug vom Aufstieg des Vogels peitschte ihnen Staub und Stroh ins Gesicht. Als der Vogel etwa sieben Meter hoch war, breitete er seine Schwingen aus, die mindestens so breit waren, wie er lang war. Er schlug einmal, zweimal mit den Flügeln und stieg mehr als fünfzig Meter hoch, während er Kurs auf Wobbly nahm. Der Pelikan seinerseits quakte und schlug aus Leibeskräften mit den Flügeln, wobei er eine Spur aus weißen Federn hinter sich herzog. Er flog überraschend schnell nach Westen.
    Â»Er wird es niemals schaffen!«, sagte Visyna. Sie war bereits dabei, ein Muster vor sich zu weben.
    Â»Haben Sie ein wenig Vertrauen, Liebes«, antwortete Rallie, trat zu ihr und legte den Ärmel ihres Umhangs über Visynas Hände. Eine merkwürdige Vibration erfasste Visyna; es fühlte sich an, als gäbe es nicht mehr genug Luft zum Atmen. Das Gefühl dauerte jedoch nur einen Moment an, dann zog Rallie ihren Umhang von Visynas Händen zurück und tätschelte ihren Arm. »Dandy würde Wobbly niemals etwas tun; ich will den alten Halunken nur ein bisschen im Auge behalten und
ihm gelegentlich etwas Feuer unter seine Schwanzfedern machen. Außerdem haben die beiden schon früher zusammengearbeitet. Sie wissen genau, was sie tun.«
    Â»Würden Sie uns einweihen?«, fragte Konowa, während er beobachtete, wie Visyna immer noch verblüfft auf ihre Hände starrte.
    Rallie bedeutete ihm, das Segeltuch wieder über den Wagen zu ziehen. »Sie erinnern sich an Ihren Traum über Martimis?«, erkundigte sie sich, während sie eine Ecke des Segeltuchs Visyna reichte, die sich immer noch nicht von ihrer Verblüffung erholt hatte. »Das war kein Traum, jedenfalls nicht ganz. Jemand hat meine Botschaften abgefangen, und ich habe so eine Ahnung, wer das war.«
    Â»Und was werden die beiden dagegen unternehmen?«
    Rallie zog eine Zigarre aus ihrem Umhang, schlug einen Feuerstein an einem Bolzenkopf an und sog die

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