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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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meinte er.
    Â»Ich auch, Soldat, ich auch. Wie halten sich die Truppen?« Konowa versuchte zu lächeln.
    Hrem deutete mit einem Nicken zur gegenüberliegenden Flussseite, von der die Geräusche der elfkynischen Armee zu ihnen herüberdrangen. »Mit den Eingeborenen werden wir fertig. Ich war vor einigen Monaten bei der berittenen Nachhut eines Wagenzugs, als wir von gut zweihundert Elfkynan angegriffen wurden. Zwei Musketensalven haben ihnen mächtig Angst gemacht, und sie sind davongelaufen wie Karnickel. Sie sind durchaus tapfer, und man kann nicht leugnen, dass sie nur zu gerne das Imperium aus ihrem Land verjagen würden. Aber sie sind nicht dumm. Mit den Kanonen, die wir in der Festung gefunden haben, sind wir ihnen mehr als nur gewachsen. Aber sie sind nicht unser größtes Problem, hab ich recht?«
    Es war bezeichnend für die Absurdität ihrer Position, dass der bevorstehende Angriff einer zahlenmäßig weit überlegenen
Rebellenarmee der Elfkynan als ein zweitrangiges Problem betrachtet wurde. Aber genau das war es.
    Â»Nein, das sind sie nicht«, antwortete Konowa, der sich entschied, ehrlich zu sein. Er legte eine Hand auf Hrems Schulter. »Aber eines versichere ich Ihnen: Ich werde nicht zulassen, dass dieses Regiment vernichtet wird. Weder jetzt, noch irgendwann!«
    Konowa hatte erwartet, der Soldat würde nicken, vielleicht sogar seine Zustimmung äußern. Stattdessen zuckte der Hüne sanft mit den Schultern und schüttelte Konowas Hand ab. »Genau das ist es, Sir, was uns Sorgen bereitet.«
    Das war Insubordination, aber die Art, wie Hrem es sagte, ließ Konowa stutzen. Bevor er dazu kam, eine Erklärung zu verlangen, bückte sich Hrem über den Rand des Stegs und fischte etwas aus dem Wasser. Als er sich wieder aufrichtete, streckte er seine Hand aus, mit der Handfläche nach oben. Eine kleine Krabbe, die kaum größer war als eine Silbermünze, lag darauf. Sie schwenkte ihre winzigen Scheren durch die Luft, um die Gefahr abzuwehren. Vergeblich. Einen Augenblick später wurde die Krabbe von schwarzem Frost überzogen und dann von einem dunklen, kalten Feuer verzehrt.
    Â»Können die anderen das auch?«, erkundigte sich Konowa schließlich und betrachtete die Soldaten, die immer noch an der improvisierten Brücke arbeiteten.
    Hrem krümmte seine Hand und ließ sie dann an seiner Seite herunterhängen. »Vielleicht, ich weiß es nicht, Sir. Ein paar von den Jungs sind zu dieser Hexe gegangen. Sie hat ihnen erzählt, es wäre eine Art kaltes Fieber, das in ein paar Tagen verschwinden würde. Sie hat eine Art Bann gesprochen, um die Heilung zu beschleunigen, und ihnen dann gesagt, es wäre besser, es nicht erneut zu versuchen, sonst würde ihnen vielleicht … etwas abfallen.«

    Â»Oh.« Konowa wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
    Â»Die meisten von ihnen sind einfache Männer«, fuhr Hrem fort. »Sie werden sich damit eine Weile zufriedengeben. Aber irgendwann werden Sie uns allen erklären müssen, Sir, was es wirklich bedeutet, ein Stählerner Elf zu sein.«
    Konowa wollte gerade sagen, er wünschte, er wüsste das selbst, als er rasche Schritte und Alarmrufe auf der anderen Seite des Ufers hörte. Die Eichel kühlte sich merklich ab, und seine Sinne schärften sich augenblicklich. Er stürmte vor und zog dabei seinen Säbel. Hrem lief neben ihm und nahm seine Muskete von der Schulter. Sie begegneten einem Soldaten, der über die improvisierte Brücke rannte und sich vor Schmerzen krümmte. Seine Uniform war zerrissen, und er atmete keuchend.
    Der Soldat hob den Kopf, als sich Konowa ihm näherte, und bemühte sich, Meldung zu machen. »Sie sind da, die elfkynische Armee ist da.«
    Auf der anderen Flussseite ertönte das unverkennbare Knattern von Musketenschüssen. Aus den Augenwinkeln sah Konowa das vertraute Funkenstieben – offenbar waren die beiden Armeen aufeinandergeprallt.
    Â»Eine von ihren Patrouillen muss auf eine der unseren gestoßen sein«, meinte Konowa, schob seinen Säbel in die Scheide und musterte die Männer um ihn herum. Er bemerkte einen Korporal, dessen Namen er nicht kannte, und deutete auf ihn. »Sie melden sofort in der Festung, dass es Feindkontakt gab, obwohl man dort sicherlich die Musketenschüsse gehört hat. Sie sollen die beiden Kanonen zum Fluss schaffen. Soldat Vulhber und die

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