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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Jirs begeisterte Bemühungen,
die halbe Welt zu markieren, machten jeden Versuch, etwas anderes zu riechen, zunichte.
    Â»Ich glaube, Ihr könnt mich jetzt loslassen«, sagte sie. »Eure Muskete drückt gegen mich.«
    Â»Muskete? Das ist nicht meine Muskete.« Konowa schwenkte die Waffe mit der rechten Hand vor ihren Augen, während er seine Linke an ihrer Taille liegen ließ. Er zog sie etwas dichter an sich. »Wisst Ihr, ich habe Euch heute Nacht das Leben gerettet. In einigen Teilen der Welt erwartet man dafür ein gewisses Maß an … Dankbarkeit.«
    Visyna erstarrte bei dieser Unverschämtheit. Sie ist doch nicht so hochnäsig, dachte Konowa und war plötzlich besorgt, dass sie ihn vielleicht beim Wort nehmen würde, obwohl das nur ein Bluff gewesen war. Ein Jahr allein im Wald oder nicht, er war momentan ganz sicher nicht in der Lage, solche Dankbarkeit wirklich einzufordern! Visyna drehte sich in seinen Armen herum und sah ihn an. Ihre Lippen waren nur Zentimeter von seinen entfernt. Er fragte sich immer noch, wie sie wohl schmecken mochten, als ihre Faust sich in seine Magengrube bohrte und er glatt auf den Hintern fiel.
    Â»Ihr dreckiges Schwein! Ich bin keine Hure! Und Ihr, Sir, seid kein Offizier!«
    Tränen strömten Konowa über die Wangen, als er nach Atem rang und dann trotz der Schmerzen lachte.
    Â»Ganz recht, Mylady, ich bin kein Offizier. Jedenfalls nicht mehr.« Er rappelte sich schon zum zweiten Mal an diesem Abend vom Boden hoch. Ihm tat der ganze Körper weh, und plötzlich fand er das alles überhaupt nicht mehr komisch. »Nehmt dieses Stück Pergament mit, wenn Ihr das nächste Mal den Puderraum aufsucht, denn zu mehr taugt es nicht. Der Elf, von dem in dieser Schriftrolle die Rede ist, existiert nicht mehr.«

    Â»Ihr seid es wirklich, stimmt’s?«, sagte Visyna ruhig. »Ihr habt damals den Vizekönig getötet, um Euer Volk zu retten und meines.« Sie streckte die Hand aus, um Konowas verstümmeltes Ohr zu berühren, aber er wich ihr aus.
    Â»Ihr haltet mich für einen Helden? Enden Helden im Exil, in einem verfluchten Wald? Nein, Mylady, Ihr habt da was falsch verstanden. Ich bin ein Dyskara, einer der Gezeichneten, trage das Mal der Schattenherrscherin. Ich bin gerade gut genug, für das Imperium zu kämpfen, aber man darf mir niemals vertrauen, niemals.« Bitterkeit flammte in ihm auf. »Seid auf der Hut, Mylady. Geschmolzenes Erz fließt durch meine Adern, und Gänseblümchen sind reines Gift für mich. Ich lebe in Höhlen wie das Zwergenvolk und esse rohes Fleisch, reiße es vom Knochen.« Er ignorierte ihre verschränkten Arme und die gerümpfte Nase und sprach weiter; er musste seinem Ärger einfach jemandem gegenüber Luft machen. »Ihr seht einen geistigen Nachkommen der Schattenherrscherin vor Euch, der Horra Rikfa, der Eidbrecherin, der Vernichterin des Waldes, die nach der Schwarzen Magie greift, die so lange für diese Welt verloren war. Fürchtet mich, oh Reine und Aufrechte. Ich wurde von ihr gezeichnet, der Herrscherin des Hohen Forstes, wo die Bäume unnatürlich und ekelhaft wachsen und Elfen nur wenig Geduld mit alberner Konversation haben.«
    Â»Jarahta Mysor!«, schrie sie und holte aus, als wollte sie ihn ohrfeigen.
    Â»Immer mit der Ruhe, Mylady, kein Grund, gleich ordinär zu werden.« So rasch, wie der Ärger in ihm aufgewallt war, so rasch verebbte er auch wieder. Er versuchte ein Lächeln, aber sie kaufte es ihm nicht ab. »Also gut, ich entschuldige mich, aber Ihr habt keine Ahnung, wie schlimm es ist, unter der Narrheit meiner Mythen und Legenden zu leiden. Ich
habe das Hyntaland verlassen, um alldem zu entgehen, aber es folgt mir wie eine Plage.«
    Â»Mythen und Legenden?« Sie schüttelte den Kopf. »Die da sehen nicht aus wie Legenden.« Sie deutete auf die toten Rakkes.
    Â»Nein, tun sie nicht, aber das spielt keine Rolle. Ihr könnt das nicht verstehen.«
    Â»Ach nein?« Visynas Augen blitzten, und ihre Stimme klang scharf. »Die Geschichte der Elfenhexe jenseits des Ozeans ist selbst hier wohlbekannt. Das Imperium hat mein Volk nicht nur unterdrückt, es hat auch Geschichten der Zargul Iraxa mitgebracht; so nennen wir sie, die Sucherin der Dunkelheit.« Sie schien sich zusammenzureißen und sprach dann ruhiger weiter. »Eure Vorfahren haben einen Bund mit den Wolfseichen geschmiedet.

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