Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
ist ein Rakke! Ich glaub es nicht! Ich habe einmal ein Bild von einem gesehen, in einem Bilderbuch, aus dem meine Großmutter mir immer vorgelesen hat.«
    Â»Deine Oma hatte aber eine seltsame Art, dir ihre Zuneigung zu zeigen, wenn sie dir als Kind Bilder von so etwas gezeigt hat.« Yimt reichte Alwyn seinen Schmetterbogen und zückte seine andere Waffe, einen Drukar . Wie der Schmetterbogen war auch der Drukar speziell für Zwerge gemacht. Die
Klinge reflektierte überhaupt kein Licht, der schwarze Stahl wirkte wie ein dunkler Schatten in der Nacht. Das Schwert war einen halben Meter lang, zwölf Zentimeter breit und in der Mitte gebogen, sodass es wie eine Klaue aussah.
    Â»Meine Oma kam aus dem alten Land«, erwiderte Alwyn, während er langsam vor den verstreuten Resten des Monsters zurückwich, das vor ihm auf dem Boden ausgebreitet lag. »Sie hatte alle möglichen Sachen über Magie erzählt, vor allem das böse Zeug. Und dieses Ding da gehörte dazu.«
    Â»Ally, entspann dich«, sagte Yimt und hielt den Drukar erhoben. »Es ist tot.«
    Alwyn schüttelte den Kopf. »Aber es war schon immer tot, jedenfalls schon lange, bevor du und ich vorbeikamen. Verstehst du nicht, Yimt, Großmutter hat mir erzählt, dass sie schon vor Zeitaltern ausgerottet worden sind.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ Yimt sein Schwert hinabsausen, dass Blut und Knochen durch die Luft flogen.
    Â»Warum hast du das gemacht? Du hast doch gesagt, es wäre tot!«, schrie Alwyn. Er wischte sich mit dem Uniformärmel das Gesicht; seine Brille war erneut verschmiert.
    Yimt trat mit seinem Stiefel fest gegen den Kopf des Rakke. »Das macht die Armee mit dir. Du tust deine Pflicht, du dienst den Hochwohlgeborenen und Mächtigen, riskierst dein Leben, und was bekommst du? Monster!« Er drehte sich zu Alwyn um. »Was habe ich dir gesagt? Dieser Herold hatte recht mit diesem ganzen Gerede über Dunkelheit und Wachsamkeit gegenüber den Feinden des Imperiums und was weiß ich nicht alles.« Er schlug erneut mit dem Drukar auf das Rakke ein. »Na gut, wenn wir schon ins Gras beißen müssen, kann ich es dir auch gleich jetzt sagen: Wenn du zweifelst, dann ramm ihm kalten Stahl in den Wanst. Bring es um, und dann bring es noch mal um.«

    Â»Du hattest Zweifel?«, fragte Alwyn. Der Zwerg musste wirklich verrückt sein, wenn er glaubte, dass dieses Ding noch lebendig hätte sein können.
    Yimt reinigte seine Klinge mit Gras und schüttelte den Kopf. »Nein, es war schon beim ersten Mal wirklich tot«, erklärte er. Die Verbitterung in seiner Stimme war so ätzend wie der Drachenschweiß.
    Alwyn sah von Yimt zu dem Rakke und dann wieder zu seinem Kameraden. »Was ist dann das Problem?«
    Yimt trat noch einmal gegen den Kopf und spie aus. »Es ist nie ein Offizier in der Nähe, wenn man einen braucht.«
    Laternen tauchten aus der Nacht auf, als weitere Soldaten ankamen. Einer trat vor und betrachtete die Szenerie.
    Â»Was hast du jetzt wieder angestellt?« Korporal Kritton starrte auf die Fleischbrocken am Boden. Er war ein Elf, einer der wenigen seiner Rasse, die nach der Entlassung der Stählernen Elfen noch in der Imperialen Armee dienten. Er sprach leise, aber seine Worte hatten einen stählernen Kern. »Wenn du wieder einen Wasserbüffel erschossen hast, weil der versucht hat, unsere Linien zu infiltrieren, dann marschierst du mit voller Ausrüstung nach Calahr zurück.«
    Alwyns Mund wurde trocken. Der Korporal flößte ihm furchtbare Angst ein. Er war erst der zweite Elf, den er jemals gesehen hatte. Der erste war der Flickschuster in seinem Heimatdorf gewesen. Messer Yuimi war ein kleiner ruhiger Elf gewesen, der immer über ein Stück Schuhleder gebeugt dasaß, wenn Alwyn vorbeigekommen war, um zu sehen, ob er einen Auftrag für ihn hätte. Ganz gleich, wie leise Alwyn das Geschäft betreten hatte, Messer Yuimi hatte stets gewusst, wo er war und ein Stück Lakritz genau dorthin geworfen, wo Alwyn stand, immer ohne hinzusehen. Korporal Kritton wusste ebenso gut, wo seine Soldaten waren, aber anders als bei
Messer Yuimi hatte man nie einen Grund zu lächeln, wenn er einen fand.
    Â»So ist es nicht, Korporal«, erwiderte Yimt. Die Drohung des Elfs schien den Zwerg überhaupt nicht einzuschüchtern. »Wir haben nur unsere Pflicht getan und waren die wachsamen Augen und Ohren Ihrer

Weitere Kostenlose Bücher