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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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der Mann ritt, war nur Zentimeter von Konowas Gesicht entfernt. Er sah sein verzerrtes Spiegelbild darin. Dann war das Auge an ihm vorüber, die Schulter des Pferdes streifte ihn, und er erwartete, den kalten Stahl zu spüren.
    Ein Windstoß strich vor Konowas Gesicht entlang wie eine Sense, die durch reifes Getreide schneidet. Dann war das Pferd verschwunden, und er hatte einen freien Ausblick auf die Landschaft. Er wartete und überlegte, ob sein Kopf bei der kleinsten Bewegung von seinen Schultern fallen würde. Aber nichts wirkte ungewöhnlich, außer dem heftigen Klopfen seines Herzens. Also hob er vorsichtig die Hand und legte sie an seinen Hals. Er fühlte Schweiß und Schmutz, aber weder Blut noch einen Schnitt. Verblüfft drehte sich Konowa
um und sah, wie der Soldat sein Pferd zügelte und fassungslos auf den Griff und die Parierstange seines Säbels starrte. Die Klinge war verschwunden.
    Konowa blickte auf die Erde und bemerkte das flache Stück Stahl einige Schritte entfernt im Gras. Irgendwie war es plötzlich unheimlich still geworden. Als er den Blick hob, sah er eine Gruppe von zehn Kavalleristen, die ihre Schlachtrösser zügelten und nicht ihn, sondern Visyna anstarrten. Sie stand direkt am Waldrand und hielt einen Zweig wie eine Waffe vor sich. Die Luft um sie herum schimmerte, und Konowa blinzelte, weil er nicht wusste, ob ihm einfach nur Schweiß in die Augen gelaufen war. Als er wieder hinsah, war das Schimmern verschwunden, und Visyna fing an zu schreien, was den Leuten einfiele, eine Dame zu erschrecken, und ob sie nicht wüssten, wer ihr Vater wäre?
    Bevor sich die Kavallerie von ihrem Angriff erholen konnte, krümmte sich Konowa und wäre beinahe zu Boden gesunken. Blitze schienen durch seine Brust zu zucken, als er die Klinge des Säbels aufhob. Er biss die Zähne zusammen und ging die paar Schritte zu dem Sergeanten, der noch vor einem Moment versucht hatte, ihn zu enthaupten.
    Die Schabracke über dem Sattel des Sergeanten bestand aus dunkelblauem Tuch, das am hinteren Ende mit Goldfäden bestickt war. Die Stickerei zeigte einen fliegenden Pfeil, der von Adlerschwingen gehalten wurde. Konowa erkannte das Wappen sofort; es war das Emblem des Vierzehnten Kavallerieregiments, das vom Herzog von Harkenhalm befehligt wurde, Oberst Jaal Edrahar.
    Â»Begrüßen Sie Fremde immer so?«, fragte Konowa und hielt dem Mann die Klinge hin.
    Â»In letzter Zeit gab es viel Unruhe, Banditen und dergleichen«, antwortete der Sergeant, ließ den Zügel los und nahm
die Klinge entgegen. »Wer sind Sie?« Sein Blick glitt mit unverhohlener Skepsis über die zerlumpten Reste von Konowas Uniform.
    Â»Ich habe mich nur im Wald verirrt«, antwortete Konowa. »Aber das da ist Mistress Visyna Tekoy, Tochter von Almak Tekoy. Wir müssen sofort einen militärischen Außenposten erreichen.«
    Noch während er sprach, schnupperte das Pferd des Sergeanten an Konowas Hemd. Es sog tief die Luft ein, riss die Augen auf, wieherte schrill und wollte sich aufbäumen.
    Â»Und ich brauche eine Flasche Bier und eine Hure, die mir den Rücken schrubbt«, erwiderte der Sergeant und zügelte sein Pferd. »Sie gehen nirgendwohin, bis ich mehr über Sie weiß.«
    Â»Mir war nicht klar, dass sich Oberst Edrahars Soldaten weigern, einer Dame zu helfen, die in Not ist.« Konowa sah zu Visyna hinüber, die immer noch die Soldaten mit ihrem Zweig bedrohte.
    Als der Sergeant den Namen des Herzogs hörte, warf er Konowa einen argwöhnischen Blick zu.
    Â»Sie kennen den Herzog?«
    Â»Ob ich ihn kenne? Vor sechs Jahren, Sergeant, habe ich dieser armseligen Karikatur eines Adligen bei der Khundarr-Klamm das Leben gerettet.«
    Der Sergeant lehnte sich in seinem Sattel zurück, schlug seinen Helm hoch und entblößte ein gebräuntes Gesicht, das von einem großen blonden Schnurrbart dominiert wurde, dessen Enden zu Kreisen gezwirbelt waren. »Ich war bei der Khundarr-Klamm. Der Herzog wurde nicht von einem Wilden gerettet, sondern von diesem Offizier der Hynta-Elfen … verdammt und zugenäht!« Wie alle guten Unteroffiziere überspielte auch dieser Sergeant seinen Schock, indem
er herumbrüllte. »He, ihr beiden da!«, schrie er und deutete auf die beiden Reiter, die vom Pferd gefallen waren und sich gerade den Staub aus der Uniform klopften. »Wenn ihr euch schon so blöd angestellt habt, euch vom

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