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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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hielt dem Pferd das Gras hin. Der Wallach schnüffelte an ihrer Hand, wieherte und zupfte das Gras mit seinen langen gelben Zähnen vorsichtig aus ihren Fingern.
    Â»Ihr scheint wirklich mit jedem zurechtzukommen«, sagte Konowa, hob eine Faust voll trockener Blätter vom Boden auf und rieb zerstreut das Fell des Wallachs damit ab.
    Â»Ihr dagegen mit gar keinem.«
    Â»Ich bringe das Schlimmste in den Leuten zum Vorschein«, antwortete er und rieb härter. Fellbüschel fielen dem Pferd aus und hinterließen rote Flecken auf der Haut des Tieres. Der Wallach schwenkte den Kopf von rechts nach links und
schüttelte sich einmal kräftig. »Hat man uns da ein krankes Tier gegeben?« Er sah Visyna an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Diese Pferde sind in Calahr geboren und gezüchtet worden. Für dieses Land hier sind sie nicht geeignet. Es ist ein weiterer Affront gegen die Natürliche Ordnung, Tiere so weit von ihrer Heimat entfernt einzusetzen.«
    Â»Ich weiß, was Ihr meint«, antwortete Konowa. »Zweibeinigen Tieren ergeht es nicht viel besser.«
    Visyna schnalzte mit der Zunge. »Aber Ihr hattet eine Wahl im Unterschied zu diesen Kreaturen. Deshalb hasst mein Volk …« Sie unterbrach sich. »Es ist nicht damit einverstanden, dass Euer Imperium das Gleichgewicht des Lebens durcheinanderbringt.«
    Konowa hatte keine Lust, sich erneut mit ihr zu streiten, und rieb den Wallach weiter ab.
    Â»Macht es lieber so«, sagte Visyna und trat neben ihn. Sie nahm ihm die Blätter aus der Hand, drückte ihm stattdessen das Gras hinein und legte ihre Hand auf seine. »Reibt mit behutsamen Bewegungen. Ihr wollt ihn ja nicht häuten.«
    Sie stand dicht bei Konowa, der die Wärme und Zartheit ihrer Berührung genoss. Er sog die Luft ein, aber diesmal roch sie mehr nach Pferd.
    Â»Ihr habt recht«, sagte sie nach einer Weile.
    Â»Womit?«
    Â»Diese Pferde … Das Klima ist nicht gut für sie, aber da gibt es noch etwas, eine Krankheit.«
    Â»Vielleicht haben sie Heimweh«, meinte Konowa.
    Visyna hielt weiter seine Hand. »Das trägt sicher auch dazu bei, aber da ist noch mehr, etwas, das ich nicht verstehe …«
    Â»Wo wir gerade von unerklärlichen Dingen sprechen … Was habt Ihr mit mir gemacht? Ihr habt doch nicht nur Blätter
und Kräuter benutzt«, erklärte er. Einen Augenblick verkrampfte sich ihre Hand auf seiner, doch dann entspannte sie sich wieder.
    Â»Es ist ganz einfach, wenn man die Natürliche Ordnung versteht«, gab sie zurück.
    Â»Aha. Und ich dachte, dass vielleicht noch etwas mehr dahintersteckt.«
    Â»Da habt Ihr falsch gedacht.« Sie ließ seine Hand los und deutete auf den Sattel. »Es wird Zeit.«
    Konowa seufzte und nickte. Er nahm die Zügel und stieg diesmal ohne ihre Hilfe auf. Er schob seine Füße in die Steigbügel, ohne hinzusehen, und ließ sich in den Sattel sinken. Als seine Muskeln protestierten, zuckte er zusammen. Sie sprang hinter ihm aufs Pferd, und sie schlossen sich der Kolonne der anderen an. Das rhythmische Klappern der Hufe auf der festen Lehmstraße verstärkte sich zu einem ständigen Trommeln. Dieses Geräusch, dachte er verzweifelt, wird sich für immer in mein Hirn einbrennen.
    Glücklicherweise war diese Etappe ihrer Reise sehr kurz, und noch bevor Konowa sich darauf hatte vorbereiten können, verkündete ein Ruf an der Spitze der Kolonne, dass sie die ersten Wachen des Armeelagers erreicht hatten.
    Durch die Linie der Soldaten zu reiten fühlte sich an, als würde er von einem Moloch verschluckt werden. Die orange glühenden Kochfeuer verblassten bereits im Licht der aufgehenden Sonne. Als sie ihre ersten Strahlen über das Land schickte, enthüllte sie eine wogende gefrorene See aus Schaumkronen, die sich langsam in Felder von Segeltuchzelten verwandelte, die sich fein säuberlich ausgerichtet mehrere Tausend Schritt in alle Himmelsrichtungen erstreckten. Dazwischen bewegten sich Männer in dem langsamen, steifbeinigen Gang von Menschen, die die Nacht auf dem Boden
verbracht hatten. Konowa rieb sich unwillkürlich mitfühlend das Kreuz.
    Ein stechender Geruch schnürte ihm die Kehle zu, und er würgte einen Moment.
    Â»Stimmt etwas nicht, Sir?«, erkundigte sich ein Soldat.
    Â»Ganz im Gegenteil. Ich habe nur vergessen, wie ein Heer im Feld riecht.«
    Fleisch, vermutlich von Ziegen und

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