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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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bemerkte, dass sich erneut eine Menschentraube um sie gesammelt hatte. Er nickte.
    Â»Ruf deinen Schoßhund zur Ordnung, und lass uns ins Zelt gehen«, sagte Jaal und nahm die Hand vom Griff seines Säbels. »Offenbar stiftest du immer noch Unruhe, wo du auch auftauchst.« Er drehte sich um und trat ins Zelt.
    Â»Jir, Platz!«, befahl Konowa und deutete auf eine Stelle neben dem Zelteingang. Zu seiner Überraschung gehorchte Jir und entfernte sich von den verängstigten Soldaten, ohne sie auch nur noch eines Blickes zu würdigen.
    Â»Ich schlage vor, Sie beide nehmen ein Bad und waschen den Gestank ab«, meinte Konowa an den Zwerg und seinen bebrillten Gefährten gerichtet. Dann starrte er die anderen Soldaten so lange an, bis ihnen plötzlich einfiel, dass sie irgendwo anders besser aufgehoben waren.
    Â»Das muss der gerade sagen«, hörte Konowa den Zwerg murmeln, während er seinen Kumpan mit sich zog. Sie entfernten sich im Laufschritt vom Zelt.
    Konowa seufzte und folgte dem Herzog ins Innere. Die Einrichtung des Zeltes war typisch für Jaal: spartanisch, ordentlich und vollkommen anspruchslos. Eine schlichte Holzpritsche nahm ein Viertel des Raumes ein. An ihrem Fußende lag
ein Sattel, dessen Steigbügel festgezurrt waren. Am Kopfende der Pritsche stand ein hölzerner Klappstuhl, über dessen Lehne Jaals blaue Uniformjacke hing. Darauf balancierte sein Helm mit dem roten Helmbusch. Ein zweites Paar Reitstiefel, eine kleine Reisekiste und ein Brett, das über zwei Munitionskörben aus Weide lag und als Tisch diente, sowie eine Laterne, die von der mittleren Stange herunterhing, vervollständigten die Einrichtung.
    Â»Ein Herzog zu sein scheint mir nicht allzu viele Vorteile zu haben«, bemerkte Konowa und bewunderte die Spinnweben in einer Ecke.
    Ein merkwürdiger Ausdruck, aus dem Konowa nicht ganz schlau wurde, huschte über das Gesicht seines Freundes, wurde jedoch schnell durch ein Lächeln verdrängt.
    Â»Ebenso wenig wie es sich auszahlt, ein Wilder zu sein, wie ich sehe«, gab Jaal zurück. »Abgesehen natürlich von deinem Haustier da draußen.« Er bot Konowa den Stuhl an, während er sich auf die Pritsche setzte. Das dünne Holzbrett unter der Matratze bog sich bis dicht über den Boden durch. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du doch eher wenig für den Wald übrig. ›Ein schmutziger, ekliger Platz, an dem es von Insekten wimmelt‹ war doch dein übliches Mantra, stimmt’s?«
    Das Lächeln auf Konowas Gesicht verschwand. »Die Dinge haben sich geändert.«
    Jaal nickte. »Das haben sie allerdings. Na, jedenfalls bist du jetzt ja wieder da. Das ganze Lager weiß es, und schon bald wird es auch die ganze Armee wissen. Ärger liegt in der Luft. Ich habe gerade einen Boten von Marschall Ruwl empfangen. Er fordert mich auf, dich aufzuhalten, und zwar auf Befehl von niemand Geringerem als dem Prinzen selbst. Ich will verdammt sein, wenn ich weiß, was hier los ist. Sie werden beide in einigen Tagen wegen irgendeiner albernen
Inspektion hier eintreffen. Ich nehme an, du wirst es dann herausfinden.«
    Â»Du meinst, wir werden es herausfinden«, antwortete Konowa.
    Der Herzog schwieg lange, und Konowa fragte sich schon, ob sein Freund ihn nicht gehört hatte.
    Â»Ich gehe nach Westen, zum Jagen«, erwiderte Jaal schließlich.
    Sie hatten sich zwar schon eine Weile nicht mehr gesehen, aber Konowa merkte immer noch, wenn sein Freund bekümmert war. Das war er. »Orks? Dann bist du in vierzehn Tagen wieder hier. Sie sind nicht unser Problem, und das weißt du. Ich dachte, ich hätte ihren Ideen in diesem Teil der Welt einen Riegel vorgeschoben. Aber jetzt sieht es so aus, dass es mir nur einen Haufen Ärger eingebracht hat, dass ich die Welt von einem ihrer Lakaien befreit habe.«
    Jaal lächelte seinen Freund an. »Du hast der Welt einen Gefallen getan, als du den Vizekönig getötet hast. Es tut mir nur leid, dass ich nicht in der Lage war …«
    Konowa winkte ab. »Ich hätte nicht zugelassen, dass du deine Karriere für etwas wegwirfst, was ich getan habe. Außerdem weiß ich, was du für meine Jungs getan hast. Wenn bestimmte Kräfte am kaiserlichen Hof ihren Willen bekommen hätten, wären die Stählernen Elfen über die ganze Armee verteilt worden. Du hast sie zusammengehalten.«
    Jetzt unterbrach der Herzog Konowa mit

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