Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
sollte sie sofort darüber in Kenntnis setzen«, sagte der Herzog. Aber er klang jetzt ruhiger.
    Gwyn verdrehte die Augen. »Also wirklich, ich habe Besseres zu tun, als mich mit zickigen Elfen herumzustreiten, die hinter jedem Eichhörnchen, das in einem Baum sitzt, eine böse Absicht wittern. Ich versichere Euch, mein lieber Herzog, diese Kreaturen sind hier. Und ich hatte eigentlich gehofft, die Lösung für dieses Problem ebenfalls hier zu finden.«
    Â»Und was ist mit diesen Rebellen im Osten?« Der Herzog versuchte so offensichtlich Zeit zu gewinnen, dass Gwyn die Hand zu seiner Nasenwurzel hob und sie massierte, damit er nicht lächeln musste. »Wenn ich im Westen bin, was passiert dann mit ihnen?«
    Gwyn nickte ernst und faltete die Hände. Es war, als spielte er mit einem Kind. »Seid versichert, dass man sich um sie kümmern wird. Bis dahin müssen wir uns jedoch um die Orks und ihre schreckliche Verschwörung kümmern. Und wer wäre besser dafür geeignet als Ihr und Eure edlen Männer?«
    Â»Das kommt Euch wirklich verdammt gut zupass«, knurrte der Herzog und warf erneut einen Blick auf die Karte. »Ich traue Euch nicht, Vizekönig.«
    Gwyn machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sei dem, wie es mag, Eure Befehle sind klar, die Vorteile, wenn Ihr sie befolgt, dürften die Kosten eines Ungehorsams bei Weitem
überwiegen, meint Ihr nicht auch? Und jetzt schlage ich vor, dass Ihr so rasch wie möglich abrückt. Guten Abend.«
    Der Herzog stand langsam auf, blieb einen Moment stehen und starrte auf den Tisch. Als er den Kopf hob und Gwyn ansah, wich der Vizekönig unwillkürlich einen Schritt zurück, bevor er sich wieder in der Gewalt hatte. Harkenhalm grinste so breit und bösartig, dass sich der Vizekönig fragte, ob er diesen Krieger vielleicht unterschätzt hatte. Dann drehte der Herzog sich um und trat aus dem Lichtkreis in die Dunkelheit.
    Â» Ihr seid in meinem Palast.«
    Schon wieder diese Stimme. Trotz seines jahrelangen Trainings konnte der Vizekönig nicht verhindern, dass er zusammenfuhr. Er fröstelte trotz der Hitze. Eine wogende dunkle Masse stand unmittelbar außerhalb des Lichtkreises der Laternen, kaum eine Armlänge von der Stelle entfernt, an welcher der Herzog gerade vorbeigegangen war. Frost funkelte auf der Kante des Tisches.
    Der Vizekönig gewann seine Fassung wieder und atmete einmal langsam und tief durch die Nase, bevor er sprach. Er wiederholte das diplomatische Mantra von Calahr in seinem Kopf: Bei Verhandlungen repräsentiert Ihr nicht das Imperium, sondern Ihr seid das Imperium.
    Â» Eurer Behauptung mangelt es an faktischer Bestätigung. Dieser Palast ist, so wie er ist, Eigentum Ihrer Majestät der Kaiserin von Calahr. Wenn Ihr Euch also die Mühe machen wollt, eine formelle …«
    Â»Narren! Ihr wollt ihren Emissär so auf die Probe stellen? Auch ich habe einst Eurer Kaiserin gedient, doch jetzt diene ich einer wahren Herrscherin!«
    Die Stimme klang wie berstendes Eisen. Eine schattenhafte Gestalt trat ins Licht. Sie kratzte über den Stein wie ein
Gletscher, der über Fels gleitet. Gwyn erwartete, einen Körper zu sehen, aber die Gestalt des ehemaligen Vizekönigs war pechschwarz.
    Â»Selbstverständlich … Emissär.« Es gelang Gwyn nicht, das Zittern seiner Stimme zu unterbinden. »Verzeihung. Ich hatte den Eindruck, dass Ihr unter der Erde liegen würdet.«
    Die Schatten wurden einen Moment noch schwärzer, und die Temperatur im Thronsaal fiel um einige Grad.
    Â»Sie hat mich zurückgeholt, auf dass ich ihr diene. Und auch Ihr werdet ihr dienen.«
    Ein Schatten wie ein Arm schlängelte sich auf Gwyn zu, und dort, wo die Handfläche hätte sein sollen, glühte ein helles rotes Licht.
    Gwyn beugte sich vor. »Ein roter Stern? Der rote Stern, der Oststern? Ihr habt ihn entdeckt?«
    Das Licht verschwand. »Noch nicht, aber er ist zurückgekehrt, und während wir uns unterhalten, gräbt man danach. Dient ihr , dann wird Eure Belohnung Macht ohne Grenzen sein.«
    Jede Silbe grub sich wie ein Eispickel in Gwyns Haut. Er ließ es zu, dass sein Blick von dem Schatten wegzuckte, weil er unfähig war, ihn zu fokussieren. Er wartete auf die Drohung, doch als keine kam, wurde ihm klar, dass dieses Wesen keinen Grund hatte, das Offensichtliche auszusprechen. Ihr nicht zu dienen konnte nur eine Konsequenz haben,

Weitere Kostenlose Bücher