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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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und die würde sehr schnell eintreten.
    Â»Was verlangt sie?« Die Frage selbst war noch kein Hochverrat. Gwyn brauchte Macht, um das Imperium in die richtige Richtung zu lenken. Wenn er dieses Ziel dadurch erreichen konnte, den einen Monarchen durch einen anderen zu ersetzen, war es seine Pflicht zu gehorchen.
    Â»Haltet Eure Streitkräfte von Luuguth Jor fern.«

    Gwyn tat, als wäre er schockiert. »Aber die Kunde von einer Revolte im Osten verbreitet sich. Ihre Majestät wird von mir erwarten, dass ich augenblicklich Männer dorthin schicke, um sie niederzuschlagen.«
    Der Schatten bewegte sich schneller; ein schwarzer Schleier, der alle Wärme aus der Luft zu saugen schien. »Das dürft Ihr nicht. Sie brauchen Zeit, um zu wachsen und zu graben.«
    Gwyn richtete sich auf, so majestätisch er konnte, drehte sich um und sah den Schatten an. »Ihre Macht scheint doch nicht so stark zu sein, wie man mir weisgemacht hat. Ich könnte die Imperiale Armee eine Weile ablenken, aber damit ginge ich ein sehr hohes Risiko ein. Und ich frage mich, warum ich mir die Mühe machen sollte?«
    Ein plötzlicher Windstoß löschte die Laternen und tauchte den Thronsaal in Dunkelheit. Gwyn wich einen Schritt zurück und wurde von etwas schrecklich Kaltem und Schwerem aufgehalten, das hinter ihm stand. Er konnte sich nicht bewegen und wusste nicht, ob es der Wille ihres Emissärs war, der ihn wie angewurzelt dastehen ließ, oder abgrundtiefes Entsetzen. Über seine Schultern und seinen Nacken wehte ein Atem, der so kalt war, als käme er von dem vereisten Gipfel eines Berges, ihres Berges. Dann ertönte eine Stimme in seinem Ohr. Jedes einzelne Wort schien durch sein Hirn zu schneiden.
    Â»Weil Sterben erst der Anfang ist.«
    Die Laternen flammten wieder auf, und Gwyn war allein. Es dauerte lange, bevor er seine Lakaien rief, lange genug, dass sein Herz wieder in einem ruhigen kontrollierten Rhythmus schlug und die Nässe im Schritt seiner Hose getrocknet war.

10
    KONOWA WURDE DURCH einen zarten Kuss geweckt. Er lächelte, und sein Albtraum war bereits eine ferne Erinnerung. Warmer Atem liebkoste seine Haut, während weiche Lippen über seine Wangen streiften, und der süßliche Duft von Hafer …
    Â»Verschwinde!«, schrie er, öffnete die Augen und schlug das Maul des Wallachs zur Seite. Das Pferd zog die Lippen zurück und stampfte mit einem Huf auf. Konowa rollte sich mit einer flüssigen Bewegung zur Seite und sprang auf.
    Â»Wie ich sehe, habt Ihr einen neuen Freund gewonnen«, bemerkte Visyna beiläufig, trat zu dem Pferd und tätschelte es. Sergeant Lorian folgte ihr.
    Â»Ihr auch«, antwortete Konowa, klopfte sich den Staub aus seiner Kleidung und hielt dann plötzlich inne. Der Schmerz in seinem Brustkorb war verschwunden. »Was ist passiert?«
    Sergeant Lorian sah ihn verblüfft an. »Wir sind die ganze Nacht geritten, Sir, obwohl Sie vermutlich die meiste Zeit geschlafen haben. Kurz vor Einbruch der Dämmerung haben wir eine kleine Pause gemacht. Und jetzt reiten wir weiter. Bis zum Lager sind es nur noch ein oder zwei Stunden.«
    Â»Warum haben wir dann so dicht am Lager haltgemacht? Warum sind wir nicht weitergeritten?«
    Â»Auch die Pferde brauchten eine Rast«, antwortete Lorian. »Wenn man sie zu sehr hetzt, bringt man sie um. Nicht einmal
Einhörner können ohne Pause laufen, und diese Pferde sind alles andere als das.«
    Â»Sind Sie jemals auf einem Einhorn geritten, Sergeant?«, erkundigte sich Visyna. Sie rieb das Fell des Wallachs mit einer Handvoll Gras ab. Das Pferd drehte den Kopf und begann, ihr das Gras aus den Fingern zu zupfen.
    Â»Nicht mehr, seit ich fünfzehn war«, erwiderte er lächelnd. »Außerdem halten sie sich lieber an Frauen. Sie sind recht temperamentvoll.«
    Â»Einhörner oder Frauen?«, erkundigte sich Konowa.
    Visyna lachte schallend, und der Sergeant schien plötzlich verlegen. »Gut, ich sollte mich lieber um das Lager kümmern. Wir sitzen in fünf Minuten auf.« Mit diesen Worten ging er zu seinen Soldaten.
    Â»Ich finde ihn ganz nett«, erklärte Visyna und rupfte noch etwas Gras für den Wallach vom Boden.
    Â»Sehr charmant.« Konowa starrte dem Sergeanten hinterher. Der Wallach sah Konowa an und stampfte mit einem Vorderhuf auf.
    Â»Ich glaube, da versucht jemand, Eure Aufmerksamkeit zu erregen.« Visyna lachte und

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