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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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den perfekten Zeitpunkt, und das zumeist vergeblich.
    Er hielt den ersten Sergeanten an, der ihm unter die Augen kam, und sagte ihm, was er wollte.
    Zwanzig Minuten später drängte sich das Regiment in dem größten freien Bereich, den er finden konnte.
    Sergeant Lorian stand neben Konowa und drehte unablässig seine Hellebarde zwischen den Händen. »Der Prinz sollte daran teilnehmen.«
    Â»Der Prinz hat andere Pläne«, erwiderte Konowa und hoffte, dass der Prinz es sich nicht anders überlegte und plötzlich hier auftauchte. Die Stählernen Elfen gehörten Konowa und waren kein Eigentum dieser Karikatur eines Adligen. »Tun Sie einfach, was ich sage«, befahl er und sprang auf einen umgekippten Kochtopf. Das Stimmengemurmel legte sich ein wenig, als er die Hand hob und um Ruhe bat.

    Â»Ich weiß, dass Sie nach diesem langen Tagesmarsch müde sind, also fasse ich mich kurz.«
    Die Männer antworteten mit nachdrücklichen Jubelrufen, bevor sie wieder verstummten.
    Â»Die Stählernen Elfen verfügen über eine lange Tradition in der Imperialen Armee. In früheren Zeiten hat sich das Regiment aus den Elfen meines Heimatlandes rekrutiert, den Hynta. Doch die Zeiten haben sich geändert. Was sich aber nicht geändert hat, ist das Gefühl von Ehre und Stolz, das jeder Soldat empfinden sollte, der bei den Stählernen Elfen dient. Sie gehören jetzt zu dem edelsten Regiment, das jemals über das Antlitz der Erde marschiert ist.« Das war genau genommen eine Übertreibung. Die Stählernen Elfen waren tatsächlich das edelste Regiment gewesen. Dieser zusammengewürfelte Haufen von Soldaten war jedoch etwas ganz anderes.
    Â»Viele werden sich fragen, warum die Stählernen Elfen überhaupt neu gebildet wurden. Die Antwort, Gentlemen, liegt da draußen.« Er deutete mit dem Arm auf den schwarzen Himmel hinter sich. »Das Imperium hat viele Feinde, und diese Feinde marschieren gerade gegen uns. Sie haben sicherlich Gerüchte gehört, und ich werde ehrlich zu Ihnen sein. Ich weiß selbst nicht, was ich glauben soll, aber eines weiß ich: Die Stählernen Elfen sind erneut bereit, das Imperium zu verteidigen, und das ist keine Kleinigkeit.«
    Das obligatorische zustimmende Gebrüll antwortete ihm.
    Â»Aber zu den Stählernen Elfen zu gehören und unter ihrer Fahne zu kämpfen bedeutet mehr, als einfach nur ihre Uniform zu tragen. Es gibt eine Initiation, die sie an das Regiment und ihre Kameraden bindet; ein Band, das nicht durchschnitten wird, ganz gleich, welchem Feind wir gegenübertreten!«
    Diesmal brüllten die Männer lauter. Konowa hatte dafür
gesorgt, dass zwei Weinfässer geöffnet worden waren, bevor er mit seiner Rede angefangen hatte.
    Â»Deshalb fordere ich Sie jetzt auf, diesem Regiment Loyalität zu schwören und jedes Schicksal zu akzeptieren, das uns erwartet, und zwar nicht nur als Soldaten oder als Elitesoldaten, sondern als Stählerne Elfen!«
    Tschakos flogen in die Luft, Fäuste reckten sich in den Himmel. Konowa forderte erneut Ruhe und zog seinen Säbel aus der Scheide. Die Soldaten folgten seinem Beispiel und packten ihre Bajonette mit den rechten Händen.
    Konowa sprang von dem Kessel herunter und sank auf ein Knie. Erneut folgte das Regiment seinem Beispiel, und diesmal kehrte von allein Stille ein. Eine sonderbare Klarheit erfasste Konowa, und er sah sein altes Regiment wieder, seine Stählernen Elfen, die wiedergeboren wurden.
    Er drehte sich zu Lorian herum und bedeutete ihm mit einem Nicken anzufangen.
    Â»Stählerne Elfen! Erdet eure Waffen!«
    Konowa rammte seinen Säbel in die Erde, während die Soldaten das Gleiche mit ihren Bajonetten machten. Erneut spülte eine Empfindung über Konowa hinweg, ein kristallklares Gefühl von Zielstrebigkeit.
    Das Regiment intonierte unisono:
    Â»Wir fürchten nicht die Flamme, obschon sie uns verbrennt,
wir fürchten nicht das Feuer, obschon es uns verzehrt,
auch fürchten wir sein Licht nicht,
obschon es die Dunkelheit unserer Seelen enthüllt
– denn darin liegt unsere Macht!«
    Die Stille, die diesem Schwur folgte, vibrierte in der Luft. Und an dieser Stelle fühlte sich Konowa wieder ganz, er war zu
Hause. Er betrachtete die Soldaten vor sich. Das waren seine Brüder, seine Stählernen Elfen. Etwas Größeres als Geografie oder Rasse vereinte sie, und nichts würde dieses

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