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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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dachte, hat sie gelächelt und ›nichts‹ gesagt. Aber ich wusste, dass sie an dich gedacht hat.« Er
beugte sich vor. »Als du dann im September einfach aufgetaucht bist, habe ich dich gehasst wie noch nie.«
    »Tja, dann weißt du ja jetzt, wie es ist«, sagte Tamani, der verhehlen wollte, wie sehr ihn das freute. »Laurel hatte früher ein Foto von dir dabei – damals vor zwei Jahren, als ich sie in Avalon getroffen habe. Es hat mich komplett wahnsinnig gemacht, dass du sozusagen auch dabei warst – bei den wenigen Malen, wo ich sie ganz für mich hatte.«
    »Glaubst du, sie weiß, dass wir das wissen?«
    »Wenn sie es vorher nicht wusste, dann jetzt.« Tamani wurde wieder melancholisch. »Darum will sie momentan mit keinem von uns zusammen sein. Vielleicht auch, damit wir friedlicher miteinander umgehen, und nicht nur, damit sie in Ruhe nachdenken kann.« Nach kurzem Zögern fügte er hinzu. »Du solltest die Sache mit ihr wieder einrenken.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Ich habe ›einrenken‹ gesagt, nicht ›wieder rumkriegen‹.« Tamani hatte Mühe, sachlich zu bleiben. »Sie wäre sehr froh, wenn ihr wieder Freunde wärt. Ich will nur, dass sie glücklich ist. Nach der Schule gehe ich mit Shar auf Spurensuche, das geht bis in die Nacht. Ich bin aus dem Weg, ihr könnt euch aussöhnen.«
    David schwieg. »Und was hast du davon?«
    »Du sollst ihr sagen, dass ich dich dazu ermuntert habe.«
    »Ah, damit Laurel glücklich ist und du zwei Pluspunkte fürs Friedenstiften bekommst.«
    »Für einen Menschen bist du ganz schön schlau«, sagte Tamani und grinste breit.

    David schüttelte nur den Kopf. »Weißt du, was ich fast noch schlimmer finde als die Vorstellung, Laurel an dich zu verlieren?«, fragte David.
    »Was?« Tamani war gespannt, er hatte keine Ahnung, worauf David hinauswollte.
    »Dass diese lahmarschige Nummer mit dem Klären unserer Meinungsverschiedenheiten tatsächlich funktioniert hat.«
    Tamani schmunzelte, als es zum Schulende klingelte. »So weit würde ich nicht gehen, Mann«, sagte er. »Ich kann dich immer noch nicht leiden.« Doch gleichzeitig musste er lächeln.
     
    Laurel öffnete vorsichtig die Haustür. Draußen wartete David mit einer Zinnie in der Hand.
    »Hi«, sagte er verschüchtert, ehe er ihr ruckartig die Blume hinstreckte. »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich hab mich total blöd benommen. Ich bin einfach ausgeflippt und das war völlig maßlos und ich würde auch mit mir Schluss machen.«
    Laurel starrte lange auf die dargebotene Blume und nahm sie dann mit einem Seufzer entgegen. »Mir tut es auch leid«, sagte sie leise.
    »Wieso? Was sollte dir leidtun?«, fragte David.
    »Ich hätte auf Chelsea hören sollen. Sie hat mir erzählt, dass du große Probleme mit Tamani hast, und ich dachte, du kommst darüber hinweg. Ich hätte sie ernst nehmen sollen. Und dich erst recht. Es tut mir leid, dass es so weit kommen musste.«
    David rieb sich den Nacken. »So schlecht ging es mir
nun auch wieder nicht. Bei Chelsea darf ich mich auskotzen. Und meistens geht es wirklich nur darum – dass ich meinem Ärger Luft machen kann.«
    »Schon klar, aber es wäre besser gewesen, wenn du das auch bei mir hättest tun können. Ich habe einfach alles Negative abgeblockt, statt dich zu fragen, wie es dir wirklich geht. Als deine Freundin hätte ich dir zuhören müssen.« Laurel senkte den Blick. »Dafür sind Freunde da, unabhängig von allem anderen.«
    »Ich glaube wirklich nicht, dass du dich bei mir entschuldigen solltest, aber trotzdem danke«, sagte David. »Und ich hoffe, dass wir das gut hinter uns bringen.« Er zögerte. »Zusammen.«
    »David«, sagte Laurel und merkte seiner enttäuschten Miene an, dass er wusste, was jetzt kam. »Ich glaube nicht, dass ich für ein ›Wir‹ schon wieder bereit bin.«
    »Heißt das, du bist mit Tamani zusammen?«, fragte David, ohne sie anzusehen.
    »Ich bin mit niemandem zusammen.« Laurel schüttelte den Kopf. »Wir sind siebzehn, David. Ich mag dich und Tamani mag ich auch, und vielleicht sollte ich mir mal eine Zeit lang keine Gedanken um das ›für immer‹ machen. Ich finde es schwer genug, mich zu entscheiden, ob ich nächstes Jahr aufs College gehen soll, geschweige denn, mit wem ich den Rest meines Lebens verbringen könnte.«
    David zog ein merkwürdiges Gesicht, aber Laurel redete einfach weiter.
    »Und dann sind da noch Yuki und Klea und die Orks und die Abschlussprüfungen, die Colleges …« Sie stöhnte. »Ich kann es im

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