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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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geschnittene Gesicht mit den leuchtend blauen Augen fesselte sie erneut, doch Vinae durfte ihre Konzentration nicht verlieren – was schwer war, bedachte sie, dass die Nebelpriesterin anscheinend von den wartenden Magierinnen gewusst hatte und trotzdem allein gekommen war. Sie musste sich ihrer Kraft sehr sicher sein.
    »Reiß dich zusammen«, zischte ihre Mutter und stieß erneutdie Hand vor, um die Priesterin zu treffen und ihr keine Gelegenheit zu einem Angriff zu geben.
    Die Priesterin drehte sich jedoch mit fliegenden Schleiern aus grauem Nebel zur Seite, so dass die Flammen sie um Haaresbreite verfehlten und hinter ihr gegen die Tür schlugen.
    »Haben sie die Thesalis geschickt, um mich zu töten?«, fragte sie sogleich lachend. »Wie schmeichelhaft! Wie töricht!« Die Priesterin ruckte ihr Kinn in Richtung See, und noch ehe Vinae sich versah, wurde Meara von den Beinen gerissen. Sich immer wieder um sich selbst drehend, flog sie als weißer Schemen durch die Luft und landete schließlich im Wasser, wo sie verschwand und nicht mehr auftauchte.
    Vinae riss die Augen auf, noch nicht einmal einen Schrei brachte sie über die Lippen, doch nun war sie endlich aufgewacht. Die Sache schien schneller zu Ende zu sein, als gedacht.
    »Wir wollen Euch nichts tun«, versuchte sie die Vernunft der Frau zu wecken, auch wenn sie wenig Hoffnung darauf hatte. »Gebt diesen Kampf auf, Ihr bringt Unschuldigen Schaden.«
    Die Priesterin hob ihr schmales Kinn und sah ihr mit dem Blick aus Eis direkt in die Augen. »Wie viele Unschuldige werden vom Schicksal auf einen verhängnisvollen Weg geführt? In einen grausamen Tod geschickt?« Sie schritt auf Vinae zu, ihre bloßen Füße verursachten kein Geräusch auf dem Boden und schienen den Stein kaum zu berühren. »Du bist später an der Reihe, junge Thesalis«, sagte sie. Das Blau ihrer Augen verschwamm im Nebel, der darin wallte. »Ich weiß von deiner Tempeltreue und werde dich entsprechend belohnen. Doch zuerst kümmere ich mich um deine Mutter.«
    Die Nebelpriesterin hatte die Worte kaum ausgesprochen, da verfehlte sie einer von Mearas magischen Blitzen einzig durcheine tänzelnde Bewegung zu einer der Säulen, welche das Gewölbe der Halle trugen. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, der die Wände zum Erzittern brachte, doch größeren Schaden hatte Mearas Angriff nicht verursacht. Lautlos und ohne von Vinae bemerkt zu werden, war ihre Mutter wieder aus dem Wasser gekrochen, das weiße Kleid hing nass an ihrem Körper herab. Ihre magisch goldschimmernden Augen waren voller Mordlust.
    Ehe es zwischen den beiden jedoch zu einem weiteren magischen Schlagabtausch kommen konnte, erweckte nun Vinae ihre Magie und zog die Macht des Wassers aus ihrer Umgebung. Sie musste ihre Mutter endlich unterstützen und durfte nicht nur dumm in der Gegend herumstehen, egal, wie sehr es ihr widerstrebte, jemanden zu verletzen.
    Die Rinnsale an den Wänden erzitterten unter ihrer Kraft, und ein Beben fuhr durch Vinaes Körper, als sie die Energie des flüssigen Elements in sich aufnahm. Ihre Augen verloren sich im silbernen Schein der Magie des Wassers. Zum ersten Mal in ihrem Leben setzte sie diese als Waffe ein. Jeden Muskel ihres Körpers angespannt, drückte sie die flachen Handflächen nach oben, als hätte sie tatsächlich ein schweres Gewicht darauf liegen. Sie zog die Kraft zu sich, ballte die Energie zu einem unsichtbaren, aber doch sehr realen Ball und schickte ihn mit einem Aufschrei des Schmerzes los.
    Die Priesterin, welche sich eben auf Meara konzentriert hatte und ihre Hand zu einem Angriff hob, wurde davon mit aller Wucht getroffen und zur Seite gerissen. Meara nutzte diesen Moment und setzte sofort nach. Mit aller Kraft schleuderte sie einen magischen Feuerblitz nach dem anderen auf die Priesterin, und auch Vinae sammelte erneut ihre Stärke, um sie in all ihrer Zerstörungskraft loszuschicken.
    Doch die Priesterin war zu schnell. Auf den ersten Blickhatte sie von Vinaes Treffer bewusstlos ausgesehen, ein Bündel von Schleiern und goldenem Haar am Boden, doch in den wenigen Herzschlägen nach diesem Angriff war sie plötzlich wieder auf die Beine gekommen, führte sofort die nebelumwogende Faust zu ihrem Mund und blies genauso wie neulich in Lurness dagegen.
    Die Kraft des Angriffs sowohl von Vinae als auch von Meara löste sich in den plötzlich aufwogenden grauen Schwaden auf, noch ehe die Priesterin davon erreicht wurde. Es geschah alles viel zu schnell, und Vinae war es

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