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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Rast Richtung Osten. Sie holten alles aus den Pferden heraus. Aurün beklagte sich kein einziges Mal über ihr mörderisches Tempo, sie war es gewohnt, widrige Umstände auszuhalten; zudem fürchtete sie genauso wie Eamon eine schreckliche Wende in diesem Krieg.
    Für diesen Verrat werde ich Nevliin umbringen, dachte er, während sie über die Heiden flogen und der Drachenfelsen einfach nicht näher zu kommen schien. Vierteilen werde ich ihn.
    Nein, wirst du nicht , gab sein Pferd Antrax gedanklich zurück – wie immer meldete er sich genau dann, wenn Eamon nichts hören wollte. Nach der Zeit in der Menschenwelt war er es immer noch nicht gewohnt, wieder eine fremde Stimme in seinem Kopf zu hören, gleichgültig, welches Privileg es doch war, wenn ein Elfenpferd zu einem Elfen sprach.
    Du weißt ja noch nicht einmal, wieso Nevliin weg ist. Vielleicht hat er einen Plan , meinte Antrax.
    Auf dieses Pferd war immer Verlass, und auf Einmischungen musste man niemals lange warten.
    Einen Plan? , fragte Eamon lautlos zurück, um Aurün nicht in sein Gespräch miteinzubeziehen. Eine romantische Zeit mit seiner Nebelfrau? Ich wusste es ja von Anfang an. Ihm ist nicht zu trauen. Oder glaubst du etwa, ich habe ihn ohne Grund einsperren lassen? Ich kenne ihn schließlich fast sein ganzes Leben lang. Trotzdem habe ich versucht, ihm zu vertrauen, und er hat uns allen etwas vorgespielt. Hat sich tagelang harmlos gegeben, um uns in Sicherheit zu wiegen, und kaum sind wir einmal unachtsam, nimmt er mit der Priesterin Reißaus. Nein, Antrax, Nevliin hat uns verraten, da gibt es nichts zu beschönigen. Und dabei dachte ich, Ardemir wäre sein Freund und dessen Schicksal würde ihn zumindest etwas interessieren. Stattdessen geht er zu einer Frau, die Ardemirs Leben zerstört hat.
    Das weißt du nicht. Hohn klang aus der Stimme des Pferdes, weshalb Eamon beschloss, Antrax zu ignorieren.
    »Spürst du noch etwas?«, fragte er Aurün, die ihn etwas überrascht ansah. Eamon wusste ja selbst, dass er sich nicht besonders galant verhielt, aber er war einfach zu beschäftigt mit seinen Gedanken gewesen, um sich um die Drachenelfe zu kümmern. »Kannst du sie noch irgendwie wahrnehmen?«
    Aurün schüttelte den Kopf. »Nichts«, gab sie mit unverhohlener Enttäuschung zurück. »Es war beide Male nur ein sehr kurzer Moment, in dem ich meine Leute spüren konnte. Als wäre die Trennwand eingerissen worden, aber noch ehe ich etwas Genaues ausmachen konnte, herrschte wieder Stille.«
    »Vielleicht hörst du sie noch einmal. Du musst aufmerksam sein.«
    Ihre Augen verengten sich. »Es ist nicht nötig, aufmerksamzu sein«, gab sie ruhig, aber doch voller Ungeduld zurück. »Ich bin mit meiner Seelenschwester verbunden und auch mit allen anderen Drachen und Drachenelfen. Wenn die Magie stirbt, die mich von ihnen fernhält, nehme ich sie wahr, ob ich aufmerksam bin oder nicht.«
    »Aber was, meinst du, hat die Magie so kurz einbrechen lassen? Zweimal? Wir wissen, dass die Anführerin nicht allein dafür verantwortlich ist, sonst wäre die Magie schon zusammengebrochen, als wir ihr das Halsband umlegten. Es sind alle gemeinsam. Du hast gesagt, du hättest gespürt, wie die Trennung schwächer geworden und dann endgültig verschwunden sei. Sie wurde wieder aufgebaut und brach erneut zusammen. Woran kann das wohl liegen?«
    »Wenn ich das wüsste, hätte ich es dir schon gesagt, Eamon. Ich weiß nur, dass ich meine Leute wieder nicht erreichen kann und dass etwas Furchtbares geschieht, in Ordnung? Darin sind wir uns ja wohl einig, also verkrieche dich wieder in dein Selbst und lass auch mir Zeit für mich.«
    Eamon hob die Augenbrauen und sah Aurün an. Irgendetwas hatte sich da wohl in ihr aufgestaut. Er konnte sich nicht erinnern, jemals von ihr zum Schweigen aufgefordert worden zu sein.
    »Also gut.« Er deutete mit dem Kopf nach vorn zum Drachenfelsen. »Dann lass uns mal sehen, was uns hier erwartet.«

    Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung zu sein. Keine Rauchsäulen, keine zerstörten Gebäude. Der Krieg war offenbar noch nicht hereingebrochen. Doch dieser Eindruck verflog, als sie in den Vorort Sincara einritten und ihnen eine Stille entgegenflog, die unheimlich wirkte. Die Straßen waren wie leergefegt, die Fensterläden der Häuser alle zugezogen. EinenMoment lang überlegte Eamon, ob er an eines der Häuser klopfen sollte, um nachzufragen, was hier los war, dann entschied er sich jedoch dagegen. Er wollte keine weitere Zeit verlieren

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