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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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und in Lurness selbst nach dem Rechten sehen.
    Auch der Drachenfelsen lag in gespenstischer Ruhe da, doch zumindest standen Wachen auf den Wehrmauern.
    Hintereinander ritten Aurün und Eamon über die Zugbrücke, welche die Drachenschlucht überspannte, und stellten erstaunt fest, dass das Tor heruntergelassen war. Dies allein konnte nichts Gutes bedeuten, denn soweit sich Eamon erinnern konnte, stand dieses Tor stets offen – außer in Kriegszeiten.
    »He!«, rief er zu den Türmen hinauf, die das Tor flankierten. »Macht auf, ich bin Eamon, der Bruder der Königin. Mit mir kommt Aurün, die Königin der Drachenelfen.«
    »Verzeiht, Herr.« Der blonde Schopf einer Kriegerin erschien über der Balustrade. »Das Tor wurde beschädigt. Es lässt sich nicht mehr öffnen. Es wird bereits daran gearbeitet, aber ...«
    »Was soll das heißen, das Tor wurde beschädigt?«
    Die Elfe tauschte einen kurzen Blick mit einem neben ihr stehenden Krieger. Eamon wusste, dass sein schroffer Ton ungerecht war. Doch so langsam musste sich seine Anspannung Luft verschaffen.
    Leider gab es keinen anderen Weg nach Lurness als dieses Tor. Das Fallgitter vor dem schweren Eichentor war zu engmaschig, um dort hindurchzukommen, und so blieb Eamon nur noch eine Möglichkeit.
    »In Ordnung!«, rief er nach oben, den Kopf in den Nacken gelegt. »Werft uns Seile herunter. Wir kommen auch so herauf.«
    Die Wachen zögerten nicht, zwei Seile wurden zu ihnen heruntergelassen.
    Eamon warf Aurün einen belustigten Blick zu. »Mit Kletternkennst du dich ja aus«, sagte er, was Aurün nur mit einem matten Lächeln quittierte. Sie hatte nach ihrem Aufstieg aus der Drachenschlucht keine besonders guten Erinnerungen ans Klettern, doch die Mauern von Lurness waren schnell überwunden.
    Oben auf den Wehrgängen bot sich ihnen jedoch ein Bild, das sie nicht erwartet hatten. So ausgestorben Lurness gewirkt hatte, so überfüllt war es in Wahrheit.
    Der gesamte äußere Hof war voll von Kriegern und Pferden, die alle kampfbereit waren.
    Eamon hörte das Klopfen und Hämmern der Arbeiter an den Toren. Befehle wurden gebrüllt, Pferde wieherten und stampften.
    »Herr Eamon.« Die blonde Elfe, welche vorhin vom Turm aus zu ihm gesprochen hatte, trat auf ihn zu, verbeugte sich knapp vor ihm, dann vor Aurün und deutete nach unten in den Hof. »Noch etwa drei Stunden«, sagte sie in einem Ton, der bewies, dass sie es gewohnt war, mit Höhergestellten zu sprechen. »Dann ist das Tor wieder intakt und das Heer bereit zum Aufbruch.«
    »Das Heer?« Eamon wandte sich ihr nun ganz zu. »Was hat das alles zu bedeuten? Wo ist die Königin?«
    Ein Schatten des Erschreckens huschte über das Gesicht der Elfe. »Die Königin ist fort«, antwortete sie, als wüsste jedes Kind darüber Bescheid.
    »Fort?«, fragte Eamon. »Wohin?«
    »Entführt.« Die Elfe bedeutete ihm, ihr zu folgen, und wandte sich an die steile Steintreppe, die von der Mauer in den Hof hinunterführte. »Es begann alles letzte Nacht«, erzählte sie ihm auf dem Weg nach unten. »Von einem Moment auf den anderen begann das Gebrüll. So was habt Ihr noch nicht gehört. Es waren die Silberritter. So viele von ihnen, die sich aufden Boden warfen und sich vor Schmerzen wanden. Wir holten Heiler und wollten sie in die Krankenzimmer bringen, aber dann fingen die Veränderungen an.«
    »Sie wurden zu Drachen«, vermutete Aurün, die ihnen dicht auf den Fersen folgte.
    Die Kriegerin hielt kurz inne und drehte sich zu der Drachenelfe um. »Ja«, sagte sie und setzte ihren Weg fort. »Nicht alle von ihnen, aber die meisten. Drei starben, gut zwanzig verwandelten sich nicht, wussten aber nicht mehr, wer sie waren, und handelten ... auf fremden Willen hin. Noch einmal doppelt so viele wurden zu Drachen.« Sie blieb vor dem Tor stehen, wo neue Seile zum Hochziehen des Gitters eingespannt wurden. »Es ging alles so schnell. Wir wussten nicht, was wir machen sollten, denn wir konnten ja nicht gegen unsere eigenen Kameraden kämpfen. Also versuchten wir zuallererst, die Königin zu warnen, aber es war bereits zu spät. In ihrer Nähe hatten sich auch Silberritter verwandelt, die sie dann aus der Burg entführten. Es waren einfach zu viele, Herr. Die Drachen flankierten die Ritter, und wir kamen nicht an die Königin heran. Sicher kämpften wir nun gegen sie, aber von den gesunden Silberrittern gibt es nur noch wenige, und, Herr, gegen die anderen konnten wir nichts ausrichten.« Sie deutete nach oben, wo deutliche Schäden

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