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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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in unauffällige Waldkleidung gehüllt. Ihr blieb auch nichts anderes übrig, wo sie doch darauf bestand, sie zu begleiten. Ardemir und Nevliin mischten sich nicht zum ersten Mal unter das Volk der Sonnentaler, Eamon hingegen hatte sichtlich Mühe, den Kopf gesenkt zu halten, da er sich umsah, als wäre er aus einer anderen Welt – was auch durchaus berechtigt war, schließlich war ihm die Welt der Elfen fremd. Das einstige Schattenreich konnte nicht mit dem Sonnental verglichen werden.
    Die etwas heftiger ausgefallene Aussprache zwischen dem Heimkehrer und Nevliin war keinem der beiden mehr anzusehen. Irgendetwas musste vorgefallen sein, als Ardemir mit Aurün in Lurness gewesen war, doch es kümmerte ihn ohnehin nicht. Hauptsache, Nevliin war wieder so weit bei sich, dass er keine Gefahr für die Gruppe, sich selbst oder die Aufgabe darstellte. Er hatte sogar echte Freude gezeigt, als Ardemir mit dem Kobold Bienli und dessen Frau Finola zurückgekehrt war, damit sich die beiden um die Menschen kümmerten. Es machte den Anschein, als verbinde Bienli und Nevliin eine sonderbare, nicht besonders höfliche Art der Freundschaft. Eamon wäre ein Elfenritter zum Schutze der Menschen zwar lieber gewesen, aber er hatte sich schließlich überzeugen lassen. Rosa und die Mädchen fühlten sich mit den beiden sicherlich wohler als mit einem fremden Schwerbewaffneten. Noch dazu war Finola eine der besten Heilerinnen. Argumente, die Eamon schließlich nach einem traurigen Abschied doch noch beruhigt hatten abziehen lassen.
    Der Lärm des Marktes erreichte sie, lange bevor sie zu diesem gelangten, genauso wie die verschiedensten Gerüche nach Kräutern, Blumen, frischgebackenem Brot ... und Wein.
    »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal zu meinem Vergnügen den Markt besucht habe«, sinnierte er, während sie der breiten Straße folgten und bereits die roten Stoffdächer der Stände sahen, die sich noch vor dem weitreichenden Marktplatz an die Hausmauern am Straßenrand drängten.
    »Du bist auch heute nicht zu deinem Vergnügen hier«, kam Eamons Antwort, der ihn leicht mit der Schulter anrempelte. »Oder bist du schon allein vom Geruch des Weins benebelt?«
    »In Lurness«, schwärmte Ardemir weiter, ohne auf Eamons Stichelei einzugehen. »Beim nächsten Markt in Lurness bin ich dabei. Da suche ich mir eine hübsche Elfe, die hübschen Beerenwein verkauft und noch eine hübsche, warme Früchtepastete dazu. Wie lange ist es her, Eamon?«
    »Zu lange.«
    »Da gebe ich dir ausnahmsweise einmal recht. Nevliin, kannst du dich daran erinnern, als wir noch zu dritt Lurness unsicher machten? Das sollten wir in unserem Zeitplan festlegen.« Ardemir räusperte sich. »Frauen sind dabei leider nicht erlaubt«, fügte er mit einem frechen, aber wie er wusste, unwiderstehlichen Lächeln an Aurün gewandt hinzu, die ihm unter dem Rand der Kapuze hinweg einen kurzen Blick zuwarf, der sagte: Das werden wir ja noch sehen.
    Jetzt, wo er in der Stadt war, schob sich die heitere Stimmung des Marktes über seine schlechte Laune, die ihn seit neuestem immer häufiger befiel. Es war eine magische Wirkung, die selbst die vom Schicksal – oder eher von den Fürsten – gebeutelten Bewohner beflügelte.
    Ardemir sah sich aufmerksam zwischen den wild herumwuselnden Elfen und den vielen Kindern um und hielt nach Vinae Ausschau. Es sah ihr nicht ähnlich, nicht zum Treffpunkt zu kommen. »Vergesst nicht«, erinnerte er die anderen. »Vinaeist klein. Ihr müsst genau nach ihr Ausschau halten. Sie mag vielleicht in der Menge untergehen.«
    »Wir kennen sie, Ardemir«, raunte Aurün, während ihre Blicke über die Stände am letzten Straßenabschnitt flogen. »Und Eamon hast du sie wohl schon so oft beschrieben, dass er sie naturgetreu zeichnen könnte.«
    »Wir müssen sie unbedingt finden.«
    »Das werden wir.«
    Die kleine Gruppe trat auf den Marktplatz. Ardemir sah zum halbmondförmigen Erker an der Schlossmauer hoch, um sicherzugehen, dass keiner der Fürsten den Ausblick genoss, was offensichtlich auch nicht der Fall war. Erst dann erlaubte er es sich, den Markt genauer in Augenschein zu nehmen. Die roten Dächer der Stände befanden sich zumeist an den weißen Hausmauern, obwohl sich auch manche etwas weiter innen ans Schafott drängten. Die Menge war dicht, doch dies tat der Stimmung – trotz der Hitze – keinen Abbruch. Das aufgeregte Geschnatter und Lachen mischte sich mit den Anpreisungen der Verkäufer. In der Nähe hörte

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