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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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ihres Vaters Tochter, und sie würde ihr Volk befreien.
    »Ich würde gerne mit Euch sprechen, Liadan«, sagte sie kühl, aber höflich, woraufhin sich die Königin von Eamon löste und sie freudestrahlend ansah.
    »Natürlich«, antwortete sie. »Es tut mir leid, Aurün. Ich habe Euch nicht gesehen. Ihr versteht, dass mich das Wiedersehen mit meinem geliebten Bruder nach mehr als achtzig Jahren einen Moment die Fassung verlieren ließ.«
    »Gewiss.« Aurün lächelte. »Und Ihr versteht bestimmt, dass mich die Folter von Drachenelfen ebenfalls etwas in Aufruhr versetzt.«
    Liadans fröhliches Gesicht gefror, und auch Eamon drehte sich verblüfft um. »Aurün ...«, begann er in tadelndem Ton, als spräche er mit einem Kind, aber das würde sie sich nicht gefallen lassen.
    »Es tut mir leid, die Wiedersehensfreude mit der Erwähnung solch grauenhafter Vergehen zu trüben«, sagte Aurün, ohne Eamon weiter zu beachten, »aber diejenigen Drachen und Elfen, die in diesem Moment vor Schmerzen schreien, haben keine Zeit.«
    »Wovon sprecht Ihr überhaupt?« Liadan blickte zwischenEamon und ihr hin und her. »Habt Ihr etwas über den Verbleib der Drachenelfen erfahren?«
    »Wir sollten das wohl nicht hier besprechen«, meinte Eamon mit einem weiteren strengen Blick an Aurün gerichtet. »Lasst uns in den Sternensaal gehen.«
    »Gern.« Aurün trat einen Schritt zur Seite, um den beiden Geschwistern den Vortritt zu lassen, und folgte ihnen schließlich in jene Halle, in der sie zur Zeit des letzten Krieges das letzte Mal gewesen war. Der Anblick der leuchtenden Karte zu ihren Füßen vermochte sie zu fesseln, genauso wie der aus dem Felsgestein gewachsene Baum. Sie war jedes Mal aufs Neue von den mächtigen Ästen beeindruckt, die sich einem magischen Sternenhimmel entgegenreckten und sie vergessen ließen, dass sie sich im Inneren der Burg befand. Mit jedem Schritt über den leuchtenden Boden sank sie ein Stück weit ein, wodurch es wirkte, als wandelte sie über Wolken und blickte hinab auf die Weiten Elvions. Eamon und Liadan ließen sich linker Hand auf der in den Fels geschlagenen Treppe nieder. Aurün bevorzugte es, stehen zu bleiben und Liadans Reaktion zu beobachten, während Eamon von den Erzählungen der kleinen Thesalis berichtete. Natürlich beteuerte die Königin, nichts davon gewusst zu haben, und vielleicht hatte Aurün auch so etwas geahnt, doch die Antwort enttäuschte sie. Sie brauchte einen Schuldigen. Sie brauchte etwas, wogegen sie kämpfen und wogegen sich all ihr Zorn richten konnte.
    »Was wollt Ihr dagegen unternehmen?«, fragte Aurün daher die Königin.
    »Was kann ich denn dagegen unternehmen?«, antwortete Liadan so ruhig und gelassen, dass Aurün Mühe hatte, sich zu beherrschen.
    »Diese Drachen und Elfen leiden«, presste sie hervor. »InEurem Land! Ihr müsst die Fürsten bestrafen und meine Leute befreien!«
    Liadan sah sie unverwandt an. »Allein die Erwähnung der Drachen bei den Fürsten brächte Vinae Thesalis in größte Gefahr. Daeron und Menavor wüssten, dass sie Kontakt zu mir hat und mir von den Geschehnissen im Sonnental berichtet.«
    »Das ist nicht Euer Ernst! Ihr könnt doch nicht einfach ... Ah!« Aurün fasste an ihren Arm, von dem plötzlich ein brennender Schmerz ausging.
    »Was ist los?« Eamon war sofort bei ihr, und auch Liadan erhob sich und kam auf sie zu. Alle drei blickten auf den dunklen Stoff ihrer einfachen Kleidung, der sich rasend schnell schwarz färbte.
    »Sie tun es schon wieder«, flüsterte Eamon und packte ihre Hand. Er schob den Ärmel hoch und entblößte damit ihren blutigen Arm und den neuen Einstich. Noch ehe Aurün sich versah, hatte er bereits ein Stück seiner Tunika abgerissen und presste es auf die blutende Wunde.
    »Das wird nicht helfen«, sagte Aurün verblüffend ruhig. »Solange Aurünliig Blut verliert, geht es mir genauso.«
    »Was geht hier vor?« Liadan drängte ihren Bruder zur Seite, um Aurüns Wunde in Augenschein zu nehmen. »Was geschieht mit Euch?«
    Eamon warf Aurün einen fragenden Blick zu, und als sie schließlich widerwillig nickte, erzählte er seiner Schwester von den häufigen Blutabnahmen an ihrer Seelenschwester, die sich auf sie selbst übertrugen. Auch davon, dass wohl irgendjemand mit dem Blut des letzten Nachfahren Ureliigs die Drachen zu beherrschen versuchte, um damit die Notwendigkeit des Schlüssels – dessen wahre Identität er ebenso preisgab – zu umgehen.
    Liadan hörte schweigend und konzentriert zu. Sie

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