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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Diese Zeiten im Gûnarring sind jedoch lange vorbei.«
    Voraus erblickten sie eine dritte Felsnadel und noch eine Hängebrücke, die den Abgrund zwischen den beiden natürlichen Steintürmen überspannte. Auf der entfernten Felsnadel befanden sich die Privatgemächer des Hochkönigs. Sie gingen nicht dorthin, sondern wurden vielmehr zu einem Steingebäude in der Nähe geführt, in dessen Eingangshalle sie eine Weile warteten. Schließlich trat ein schmächtiger Mann mit bereits ergrauten Haaren durch eine Tür und verbeugte sich vor Arin. »Edle Dame, ich bin der Lord Haushofmeister Revor«, verkündete er, »und mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr ein dringendes Anliegen habt.«
    »Also ist König Bleys im Augenblick nicht einmal in Pellar«, sagte Egil.
    Revor schüttelte den Kopf, während er hastig Papiere überflog, von denen er einige in Satteltaschen stopfte und andere zurück auf die Stapel des Schreibtisches legte, hinter dem er stand. Wie er ihnen gesagt hatte, würde er bald nach Norden durch die Bucht segeln, um sich um eine Rechtsangelegenheit zu kümmern, welche die Garnison in den Fian-Dünen betraf, aber er konnte einen Moment für sie erübrigen. »Nein, König Bleys ist im Norden. Kaum war er wieder zurück, nachdem er die Blockade der Piraten durchbrochen hatte, erhielten wir die Nachricht vom Feldzug der Lian.«
    »Feldzug?«, unterbrach Arin. »Was für ein Feldzug?« Revor sah sie an. »Anscheinend haben die Rûpt einige der großen Bäume des Lerchenwaldes gefällt, und die Lian haben die Waffen gegen den Stamm der Spannen erhoben, der es getan hat. Aus der Botschaft ging hervor, dass die Vergeltung der Lian rasch erfolgt ist und vollkommen ohne Erbarmen, wie es auch sein sollte. An den Axtschwingern ist ein grimmiges Exempel statuiert worden, und ihre Überreste werden selbst jetzt noch für die anderen Spaunen in ihren Bergverstecken zur Schau gestellt. Manchmal kommt es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung, und die Lian mähen jene Rûpt nieder, welche zu den Waffen greifen. Und dort ist auch Hochkönig Bleys: Er reitet mit den Lian.«
    »Was hat das Fällen der Bäume mit Bleys zu tun?«, fragte Delon.
    »Die Greisenbäume werden durch einen Erlass des Hochkönigs geschützt«, erwiderte Revor und blätterte erneut mit der linken Hand in den Papieren, die vor ihm lagen. »Außerdem ist König Bleys niemand, der untätig herumsteht, wenn mit gutem Grund zu den Waffen gerufen wird.« Der Haushofmeister zeigte auf die Stapel der Pergamente und Schriftrollen, die noch seiner Durchsicht harrten. »Die Verwaltung des Reichs überlässt er lieber anderen. Jedenfalls ist er, kaum dass die Blockade der Piraten durchbrochen war, gleich wieder mit Phais und einem kleinen Kriegstrupp losgeritten, um sich den Lian bei ihrem Marsch durch den Grimmwall anzuschließen.«
    »Phais?«, fragte Egil.
    »Sie ist die Beraterin des Hochkönigs«, erwiderte Revor. »Sie ist selbst eine Lian und war außer sich vor Empörung, als wir die Botschaft erhalten haben.« Revor hielt inne und ließ zwei Finger zwischen den Papieren ruhen. »Hm, das war letzten Oktober, vor einem Jahr. Aber da hat Bleys gerade die Flotte für den Einsatz gegen die Piraten bereitgemacht, und obwohl er Phais die Erlaubnis erteilt hat, in den Lerchenwald zu reiten, ist sie bei ihm geblieben. Jetzt ist er mit ihr gemeinsam unterwegs. Im Juli sind sie losgeritten, um sich den Lian anzuschließen – also vor drei Monaten.«
    »Lord Revor, wie verläuft denn der Krieg?«, fragte Delon.
    Der Haushofmeister zuckte die Achseln. »Bis auf die ursprüngliche Botschaft haben wir noch keine weitere Nachricht erhalten.« Revor stopfte noch ein letztes Papier in seine Satteltasche und schnallte sie zu.
    Er sah sie an. »Aber Ihr seid nicht gekommen, um über den Krieg zu reden. Vielmehr wolltet Ihr den Hochkönig sprechen.« Jetzt sah er Arin direkt an. »Ihr sucht Hilfe, Dara Arin aus Darda Erynian, Abgesandte von Coron Remar. Wie kann ich Euch helfen?«
    Arin warf einen Blick auf Egil und sagte dann: »Wir sind gekommen, weil wir ein Frettchen Im Käfig Des Hochkönigs suchen.«
    Revors Augen weiteten sich, und er setzte sich betont langsam hinter den Schreibtisch. »Und das ist Euer dringendes Anliegen?«, fragte er in scharfem Tonfall.
    Arin nickte. »Dieses Rätsel gehört zu einer Prophezeiung, die wir zu ergründen versuchen… einer Prophezeiung, die der Hochkönig mittlerweile kennen müsste, falls er in der Zwischenzeit jenen von meinem Volk

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