Elfenkrieger (Mithgar 02)
– sogar für den Schwarzen Kalgalath und für Daagor.« Delon grinste und wandte sich an Ferai. »Siehst du, mein Schatz, aus diesem Grund sollte ein Mann nie mehr als eine Bettgefährtin haben, denn eine ist mehr als genug, um uns alle unsere Kräfte abzuverlangen.« Aiko sah Burel an und errötete.
Um Mitternacht wurden in der Stadt erneut die Glocken geläutet. Nur viermal im Jahr erklangen die Mitternachtsglocken, nämlich an den Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen. In dieser Nacht verkündeten sie die Sommersonnenwende.
Auf einer Waldlichtung auf Rwn feierten Arin und ihre Gefährten den Wechsel der Zeiten. Neumond fiel ebenfalls auf diesen Tag, doch ob dies ein böses Vorzeichen war oder einen neuen Anfang verhieß, konnte Arin nicht sagen.
Doch Neumond oder nicht, sie und die anderen vollzogen das Ritual, Frauen und Männer im Gegenrhythmus – Arin, Aiko und Ferai auf der einen und Egil, Burel und Delon auf der anderen Seite. Arin und Delon begannen den Gesang, und die anderen fielen in den Kanon ein. Gemeinsam vollzogen sie die Schritte des Rituals…
… und der Tanz des Lebens ging weiter.
Epilog
Nachdem sie den Drachenstein in der Akademie der Magier auf der Insel Rwn abgeliefert hatten, trennten sich die Wege Arins und ihrer Gefährten:
Aiko und Burel kehrten nach Sarain zurück, um sich der Fäuste von Rakka anzunehmen, und die Ergebnisse ihres Feldzugs sind sehr eingehend dokumentiert und müssen an dieser Stelle nicht wiederholt werden.
Delon und Ferai machten sich auf Wanderschaft, er als Barde, sie als Entfesslungskünstlerin, und ihr Vermögen wuchs so rasch, dass sich dies nicht allein mit den Einnahmen aus ihren Vorführungen erklären ließ. Außerdem wurde Ferai zu ihrer großen Überraschung tatsächlich die Baronin vom Alnawald – wie Delon es Raudhrskal gesagt hatte –, denn Delon war Erbe dieser Baronie. Als sein Vater starb, kehrten Delon und Ferai dorthin zurück, um das ausgedehnte Anwesen zu verwalten. Ihr Sohn wurde ebenfalls Barde und außerdem ein ziemlicher Gauner und Schwindler, aber die Legenden von Fallon dem Fuchs werden im ganzen Land besungen und auch in diesem Fall sollen dem Leser diese wohlbekannten Geschichten erspart bleiben.
Was Egil und Arin betrifft, so stimmte es, dass nach Ordrunes Tod Egils Albträume endeten, denn der Fluch war beim Iode des Schwarzmagiers von dem Fjordländer genommen worden. Mit der Zeit kehrten außerdem Egils gestohlene Erinnerungen zurück, wenn auch nur langsam und Stück für Stück. Bei Egils und Arins Rückkehr nach Fjordland stellten sie fest, dass Fjordländer und Jüten in einen erbitterten Krieg gegeneinander verstrickt waren, der von Königin Gudrun der Schönen begonnen worden war, die erklärt hatte, der Verlust ihrer Hand sei eindeutig die Schuld der Fjordländer. Egil versuchte, Frieden zu stiften, um den Eid, den er Arin geleistet hatte, zu erfüllen. Doch der Krieg tobte trotz seiner Bemühungen weiter, obwohl er einige Fjordländer überzeugen konnte, Männer und Frauen, die fortan durch die Lande zogen und sich um Versöhnung bemühten. Den Rest seines Lebens folgte Egil unbeirrt seinem Kurs, obwohl er hin und wieder zur Axt griff, wie auch Arin zu ihrem Bogen, wenn es für sie keine andere Wahl gab. Egil lebte lange, doch schließlich wurde er vom Alter dahingerafft, müde, schwach und krank, doch immer noch geliebt von seiner kostbaren Arin, die jung, strahlend und fröhlich blieb. Die Dylvana weinte bitterlich am kalten Morgen seines Todes, und sie trauerte noch viele Jahre danach.
Was Alos’ Opfer betrifft, so ist klar, dass der alte Mann gerade noch rechtzeitig aus seinem Rausch aufwachte, um die Gefahr zu sehen, in der seine Schiffskameraden schwebten, und da er durch Magie an sie gebunden war, konnte er sie nicht im Stich lassen und nicht weglaufen und sich verstecken… anders als bisher. Die Gelehrten diskutieren immer noch, was Alos wohl getan hätte, wenn Ordrune ihn nicht mit jenem Zauber belegt hätte, den der Magier nur gewirkt hatte, um Arins Gruppe zusammenzuhalten. Es mag durchaus sein, dass Ordrune sein Schicksal selbst besiegelte, als er den alten Mann verpflichtete, bei Arin zu bleiben. Unabhängig davon sind sich alle Gelehrten einig, dass Alos’ letzte Tat wahrhaft heldenhaft war.
Was die anderen Beteiligten an dieser Geschichte betrifft, so ist das bemerkenswerteste Ereignis in diesen unruhigen Zeiten die Vergeltung für das Fällen der Neun. Perin, Biren, Vanidar, Rissa, Melor
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