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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Wasser des Avagonmeers. Fünf Tage verstrichen, und sie sahen keine Einzige der schnellen Dauen der Piraten von Kistan.
    Am Mittag des dreißigsten Septembertages legten sie in Castilla an der Südflanke Vanchas an. Als sie in der geschützten Bucht zwischen den ankernden Schiffen durchglitten, passierten sie ein arbalinisches Boot, dessen Rumpf von Feuer geschwärzt war. Einer seiner Masten war gebrochen, und dicht über der Wasserlinie klaffte ein Loch im Rumpf. An Bord des Schiffs arbeiteten Männer, um den Schaden zu reparieren und das Schiff zu überholen. Einige der Seeleute trugen Verbände.
    Delon legte die Hände trichterförmig vor den Mund und rief: »Heho, dort drüben! Was ist passiert?«
    »Piraten«, kam die knappe Antwort.
    Delon drehte sich um. »Es ist ein Wunder, dass sie überlebt haben.«
    »Nein«, erwiderte Egil. »Die Piraten rauben und plündern und töten die meisten ihrer Opfer, die sich wehren. Manchmal machen sie Gefangene, um ein Lösegeld zu erpressen. Manchmal nehmen sie auch Schiffe mit, um ein Lösegeld zu erpressen. Und manchmal versenken sie auch ein Schiff aus purer Grausamkeit. Aber insgesamt lassen sie schwer beschädigte Schiffe meist ziehen.«
    »Ach?«
    »Aye, damit sie überholt und wieder überfallen werden können.«
    »Verfluchte Piraten«, zischte Alos und drehte sich nach dem beschädigten Schiff um, das jetzt achtern lag.
    Egil starrte ebenfalls nach achtern und nickte zustimmend. »Verfluchte Piraten«, wiederholte er.
    Arin musterte Egil mit ihren haselnussbraunen Augen. »Warum verfluchst du sie, Chier? Ist das nicht, was auch fjordländische Kaperfahrer tun: das Eigentum anderer plündern, vielleicht die Frauen der Besiegten gegen ihren Willen nehmen, die meisten von denen erschlagen, die sich wehren, Gefangene machen, um Lösegeld zu erpressen, und manchmal Dinge aus purer Bosheit zerstören, aber im Großen und Ganzen genug zurücklassen, damit sie in späteren Jahren zu weiteren Raubzügen zurückkehren können?«
    Egil sah sie an, und sein verbliebenes blaues Auge funkelte.
    »Aye, Liebste. Ich habe all diese Dinge getan, die du aufgezählt hast, und sogar noch mehr. Aber wie ich auf den Höhen des Fjords, in dem ich geboren bin, geschworen habe: Ich werde nicht mehr auf Kaperfahrt gehen. Lasst es bei mir beginnen, habe ich gesagt, und das habe ich auch so gemeint.«
    Arin nahm seine Hand in ihre, zog ihn zu sich herunter und küsste ihn. Egil lächelte, strich ihr über die Haare und sagte: »Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht ab und zu einen Pfau stehlen würde.«
    Arin lachte. »Borgen, Chier, borgen.«
     
    Zwei Tage später war das Schiff mit neuem Proviant beladen, und Delon und Alos trugen für das Meer geeignete Kleidung – mit Ausnahme von Delons schillerndem Gürtel mit der großen, verzierten Schnalle, den der Barde als farbenprächtige Erinnerung an eine nicht sonderlich erbauliche Zeit in seinem Leben behalten hatte –, und sie setzten die Segel zur letzten Etappe ihrer Fahrt nach Pendwyr. Sie hielten sich weiterhin dicht an der Küste von Vancha, denn die Flotte des Hochkönigs hatte die Blockade zwar durchbrochen, aber die Piraten überfielen immer noch so manches Schiff in der Straße. In weniger als sieben Tagen hatten sie den nördlichen Arm der Straße von Kistan durchfahren und schlugen einen nordöstlichen Kurs ein, der sie nun durch die indigofarbenen Tiefen des Avagonmeers führte. Der günstige Wind hielt an, obwohl es ab und zu regnete. Doch sie segelten immer weiter, während am Nordhorizont für sie unsichtbar die Reiche Hoven und Jugo vorbeizogen.
    Nach den ersten drei Oktoberwochen wurde das Wasser schlammig, ein Zeichen, dass sie sich der Mündung des gewaltigen Argon näherten, und gegen Sonnenuntergang stießen sie auf die Ufer von Pellar und folgten von da ab der Küstenlinie. Beim letzten Glasen des dritten Tages liefen sie unter einem funkelnden Sternenhimmel in die Versteckte Bucht ein, deren Hafen von steilen, hundert Fuß hoch aufragenden Klippen umgeben war. Auf dem Weg zu ihrem Ankerplatz sahen sie auf der hohen Klippe über sich die Lichter einer Stadt funkeln, deren Gebäude auf der länglichen, am Ufer steil abfallenden Landzunge standen, welche die Bucht schützte.
    Sie hatten endlich Pendwyr erreicht, den Ort, an dem sie Das Frettchen Im Käfig Des Hochkönigs zu finden hofften.

2. Kapitel
     
    Nachdem sie die Breeze an einem Ankerplatz vertäut hatten, der ihnen vom Hafenmeister zugewiesen worden war,

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