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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sie uns andererseits auf dem offenen Meer suchen, sind wir in großer Gefahr, wenn sie uns auf See aufspüren. Sie werden sehr viel zahlreicher sein als wir, und wir können ihnen nicht davonsegeln.«
    Egil neigte den Kopf. »Aye, Aiko. Aber wir haben den weiten Ozean, der uns Schutz bietet. Es wird so sein wie die Suche nach einem Getreidekorn in einem Feld voller Spreu.«
    Arin nickte. »Ich bin auch dieser Ansicht. Würden sie unser Ziel kennen, wären die Aussichten sehr viel schlechter. Aber das kennen sie nicht, also wird uns die See verbergen, und unser guter Steuermann Alos wird uns sicher ans Ziel bringen.«
    »Vielleicht glauben sie, dass wir in dem Sturm letzte Nacht gesunken sind«, sagte Delon.
    Egil zuckte die Achseln. »Sie werden trotzdem suchen.«
    Einen Moment schwiegen alle, dann räusperte sich Delon. »Und wir fahren nach Pellar, sagt Ihr?«
    »Aye, nach Pendwyr«, erwiderte Egil.
    »Aber nicht weiter, hört Ihr?«, verkündete Alos und betastete mit der Zunge seinen Gaumen. »So weit begleite ich Euch, aber dann trennen sich unsere Wege.« Murrend ging der Alte zur Ruderpinne und setzte sich Arin gegenüber. Er schirmte sein Auge ab, betrachtete die Segel und sagte: »Die Segel stehen nicht ganz richtig, Dara.« Er wandte sich an Egil. »Die Segel müssen getrimmt werden. Ich übernehme das Steuer, dann sind wir schneller da, und dann bin ich von diesem Wahnsinn endlich erlöst. Dann könnt Ihr den grünen Stein allein jagen. Ich beteilige mich dann jedenfalls nicht mehr an diesem aberwitzigen Unterfangen.«
    Delons Blick wanderte zu Aiko. »Grüner Stein? Hm. Schon als ich ein kleiner Junge in Gûnar war, wollte ich immer an einem großen Abenteuer teilhaben. Ihr müsst mir von Eurer Suche erzählen.«
    Aiko schüttelte den Kopf. »Wir folgen Dara Arins Vision, nicht meiner.«
    Delon wandte sich an die Dylvana. »Erzählt mir, was Ihr sucht. Erzählt mir auch, warum die edle Aiko mich einen Deck-Pfau nennt, obwohl ich die Antwort darauf zu kennen glaube. Und wisst Ihr eine Möglichkeit, diesen verwünschten Kragen von meinem Hals zu lösen?«
     
    »Die Katze Die In Ungnade Fiel;
    Einauge In Dunklem Wasser;
    Den Deck-Pfau Des Wahnsinnigen Monarchen;
    Das Frettchen Im Käfig Des Hochkönigs;
    Den Verfluchten Bewahrer Des Glaubens Im Labyrinth:
    Diese nimm mit,
    Nicht mehr,
    Nicht weniger.
    Sonst wird es dir nicht gelingen,
    Die Jadeseele zu finden.«
     
    Mit sanfter Stimme rezitierte Arin die Prophezeiung, nachdem sie ihren Bericht darüber beendet hatte, wie ihre Suche sie von einem Ende der Welt zum anderen, von Darda Erynian über die Festung im Schwarzen Berg und die zerklüfteten Klippen von Mørkfjord bis nach Jütland geführt hatte.
    »Aha, so ist das also«, sagte Delon in der Sonne des Spätnachmittags. Nun, da sich seine Übelkeit gelegt hatte, ging es dem Barden viel besser. »Wohlan denn, ich bin dabei. Ich kann einen mitreißenden Heldengesang über unsere Fahrt machen, ob wir Erfolg haben oder nicht.«
    »Haltet still«, schnauzte Aiko, die mit ihrer scharfen Stahlklinge am letzten Verschluss des Silberkragens herumsäbelte. »Ich bin fast durch.«
    Schließlich durchschnitt die Klinge die letzte weiche Silberniete, und der Kragen fiel ab.
    Delon holte tief Luft und atmete langsam aus, dann rieb er sich den Hals und beugte ihn nach rechts und links. »Adon, es tut gut, dieses Ding endlich los zu sein, und ich danke Euch, edle Aiko.« Lachend nahm er Kragen, Kette und Armband und wog alles in den Händen. »Ein spärlicher Lohn für das, was ich durchgemacht habe.«
    Egil betrachtete ihn. »Und das wäre…?«
    Delon warf einen Seitenblick auf Arin und Aiko. Dann senkte er die Augen und sagte: »Meine Aufgabe bestand darin, die Königin… nun, sie zufrieden zu stellen.« Er schüttelte den Kopf. »Sie war sogar für mich zu viel.«
    »Hah!«, blaffte Alos. »Und wie habt Ihr sie dann zufrieden gestellt?«
    Delon neigte den Kopf und lächelte dünn. »Es gibt mehr als eine Möglichkeit, eine Frau zu befriedigen.«
    Alos lachte laut auf, dann wurde er ernst und wandte sich an Aiko. »Ich hoffe, Ihr habt keinen Fehler gemacht. Ich meine, wir haben den echten Pfau zurückgelassen, und ich will nicht zurückkehren müssen, um ihn doch noch zu holen. Und was das Decken angeht: Wahrscheinlich besorgt er es gerade den Enten.«
    »Nein, Alos«, erwiderte Aiko. »Federvieh ist es bestimmt, der eigenen Art treu zu bleiben.«
    »Woher wusstet Ihr dann, dass Delon hier der Deck-Pfau

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