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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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herstellen. Meine Version von Vitamin C ist unglaublich gut.« Sie drehte den Wasserhahn wieder zu. »Irgendwann jedenfalls, wenn ich es richtig hinkriege. Mom soll verstehen, dass ich nicht anders bin als vorher. Ich bin keine Elfe geworden, ich bin immer schon eine gewesen. Deshalb bin ich immer noch
dieselbe Laurel. Also, du verstehst das doch auch«, sagte sie und drehte sich um. »Es ist…« Ihr blieb der Mund offen stehen.
    Ihr Vater schlief – und schnarchte, während er mit der rechten Wange in den Resten der Gemüsepfanne lag.
    »Dad?« Laurel ging zu ihm und berührte ihn leicht an der Schulter. Als er sich nicht rührte, rüttelte und schüttelte sie ihn erst sanft, dann stärker. Was habe ich bloß gemacht? Sie war schon auf der Treppe, um das blaue Fläschchen mit dem Heiltrank zu holen, als ihr alle Eigenschaften der Armleuchteralgen wieder einfielen. Sie ließ sich auf eine Stufe plumpsen und rief sich den Absatz im Übungsbuch ins Gedächtnis. Bei Bedarf versetzt ein Sprühstoß Armleuchteralgen ein Tier in den Tiefschlaf. Wirkt nicht sofort, eignet sich aber hervorragend zur Flucht, wenn man sich Zeit lassen kann. Bis zu diesem Tag hatte Laurel ihre neuen Kenntnisse der Anwendung von Pflanzen bei Tieren noch nicht an ihren Eltern ausprobiert. Technisch betrachtet waren sie jedoch nichts anderes als das.
    Langsam stand Laurel auf und ging zurück in die Küche. Ihr Vater schnarchte immer lauter. Sie nahm ein Küchentuch, hob sanft seinen Kopf an und wischte ihm die klebrige Soße von der Wange. Dann nahm sie ihm den Sternwanderer aus der Hand und legte den Kopf auf seine Arme. Es wäre nicht das erste Mal, dass er beim Lesen einschlief. Bisher hatte er es noch nicht am Küchentisch getan, aber niemand würde Verdacht schöpfen. In letzter Zeit hatte er sehr viel gearbeitet.
    Laurel trug seinen Teller in die Küche und kratzte
die Reste in den Müll. Den Teller würde sie auch waschen müssen, wenn sie nicht riskieren wollte, dass ihre Mutter herausfand, wie kläglich sie gescheitert war, als sie gerade voll angeben wollte. Nachdem sie auch den Teller wieder in den Küchenschrank gestellt hatte, warf Laurel einen letzten Blick auf ihren Vater, der am Küchentisch vor sich hinschnarchte. Sie hoffte inständig, dass er am nächsten Morgen wieder aufwachen würde. Keine Ahnung, was sie andernfalls tun würde.
    »Eine blödere Elfe gibt es gar nicht!«

Elf
    I n der zweiten Schulwoche machte Laurel sich mit David auf den Weg zu Marks Bücherregal . Sie gingen Hand in Hand und ihre Arme schwangen locker in der letzten warmen Sommerbrise. Er gab ihr noch einen Kuss, ehe er sich von ihr löste, um in der Apotheke auszuhelfen. Als Laurel die Tür der Buchhandlung öffnete, wurde sie von einem fröhlichen Klangspiel begrüßt.
    Maddie schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. »Laurel«, sagte sie begeistert, wie jedes Mal, wenn sie sich begegneten. Laurel freute sich über diese Konstante in ihrem Leben. Was auch immer mit ihren Eltern geschah, oder mit Orks oder Avalon, auf Maddie war Verlass. Sie würde sie hinter der Verkaufstheke immer mit einem Lächeln und einer Umarmung empfangen.
    Laurel lachte, als Maddie sie fest an sich drückte. »Wo ist denn Dad?«, fragte sie und sah sich um.
    »Hinten«, antwortete Maddie. »Er prüft den Bestand.«
    »Wie immer«, sagte Laurel und ging auf die Schwingtür zu, die in den hinteren Teil des Geschäfts führte.
    »Hallo, Dad«, sagte sie lächelnd, als er zu ihr aufblickte. Obwohl sie es selbst nicht für nötig hielt, hatte sie ihn sorgsam beobachtet. Er war erst am nächsten
Morgen um acht Uhr aus seinem Armleuchteralgenschlaf erwacht, doch außer einem steifen Nacken hatte er anscheinend keinen Schaden davongetragen. Ihre Mutter hatte geschimpft, weil er zu viel arbeitete und dann auch noch zu lange aufblieb. Zum Glück hatte sie keinen Verdacht geschöpft. Dennoch hielt Laurel sich aus dem Essen ihrer Eltern seitdem raus. Sie ging lieber auf Nummer sicher.
    Sie setzte sich auf einen Stuhl neben dem Computer und strich über einen kleinen Bücherstapel.
    »Wie war es in der Schule?«, fragte ihr Vater.
    »Gut.« Sie grinste. »Einfach.« Nach Avalon kam ihr alles sehr leicht vor. Sieben Stunden Schule am Tag? Kein Problem. Ein oder zwei Stunden für Hausaufgaben? Nicht der Rede wert. Der Ausflug nach Avalon hatte Laurels Einstellung zur Menschenschule deutlich verbessert. Nur schade, dass es nicht mehr Oberlichter gab.
    »Soll ich dir vielleicht ein bisschen

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