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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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hoch.
    »Tut mir leid.« Laurel nahm seine Hand. »Du hast mich überfallen.«
    »Ich wusste, dass es gestern fast so weit war, und dachte, ich komme vorbei, um dir meine Hilfe anzubieten. Oder was auch immer.«
    Laurel umarmte ihn lächelnd. Es ging ihr tatsächlich besser, weil er da war. Auch wenn er eigentlich gekommen war, um einen ersten Blick auf ihre neue Blüte zu werfen.
    In der Küche machte sich Laurels Mutter an der Kaffeemaschine zu schaffen, eifrig bemüht, den Blickkontakt mit Laurel zu vermeiden. Aus dem Augenwinkel sah Laurel dennoch, wie ihre Mutter ihr verstohlene Blicke zuwarf, während sie den frisch gebrühten Kaffee in einen Thermosbecher goss. Nach ihrem Streit im Geschäft hatte sich nichts geändert. Es gab weder eine Entschuldigung noch war es schlimmer geworden. Als wäre Laurel an jenem Tag gar nicht dort gewesen, was die Sache aus irgendeinem Grund noch unerträglicher machte. Ihre Beziehung schien immer stärker in einem Kreislauf gefangen zu sein, in dem Probleme ignoriert wurden, weil jeder hoffte, sie würden von allein verschwinden. Was sie leider nicht taten.

    »Wo ist Dad?«, fragte Laurel.
    Ihr Vater wedelte mit der Zeitung. Er saß auf dem Sofa, das man von der Wohnzimmertür nicht sehen konnte. »Hier bin ich«, rief er zerstreut.
    »Sie blüht«, verkündete David.
    Laurel legte eine Hand an die Stirn, als sie hörte, wie rasch ihr Vater aufstand. »Oh, echt? Lass sehen!«
    »Petze«, flüsterte sie David zu.
    Laurels Mutter nahm eine Leinentasche und ging an ihr vorbei, als ihr Vater in die Küche kam. »Ich muss ins Geschäft«, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
    »Aber willst du nicht …?«
    »Ich bin spät dran«, beharrte sie leise. Sie klang seltsam, als würde sie eigentlich lieber bleiben, es aber nicht fertigbringen. Gemeinsam mit ihrem Vater sah Laurel ihr zu, bis sie das Haus endgültig verlassen hatte.
    Laurel konnte den Blick nicht von der Tür wenden, so sehr hoffte sie, ihre Mutter würde es sich anders überlegen und zurückkommen.
    »Wahnsinn«, sagte ihr Vater, der sich wieder auf sie konzentrierte. »Das … ist ja riesig.«
    »Habe ich dir doch gesagt.« Als Mensch wäre sie mittlerweile knallrot im Gesicht. Es hatte auch Vorteile, eine Pflanze zu sein.
    »Ja, ja, aber ich dachte …« Er kratzte sich im Nacken. »Ehrlich gesagt dachte ich, du übertreibst ein bisschen.« Als er um sie herumging, wurde sie immer verlegener. »Wie hast du das bloß vor uns versteckt?«
    Super Timing. »So«, sagte sie, nahm die Schärpe vom Handgelenk und band die Blütenblätter um ihren Bauch
und ihre Rippen. Dann zog sie ihre Bluse mit Blümchenmuster an und warf mit Schwung ihre Haare darüber. Sie reichten ihr bis zur Taille. »Ta-da!«
    Ihr Vater nickte. »Beeindruckend.«
    »Ja«, sagte Laurel und nahm Davids Hand. »Komm, wir gehen.«
    »Wollt ihr denn nicht frühstücken?«, fragte ihr Vater, als sie ihren Rucksack vom Tisch nahm.
    Laurel warf ihm einen erstaunten Blick zu.
    »Entschuldigung, reine Gewohnheit.«
    »Nehmen wir mein Auto oder deins?«, fragte David, nachdem Laurel die Tür hinter sich zugezogen hatte.
    »Deins. Es ist bestimmt nicht sonderlich bequem, mit einer zerquetschten Blüte zu fahren.«
    »Gutes Argument.« David hielt ihr die Beifahrertür auf. Selbst nach einem Jahr vergaß er das nie.
    »Und jetzt?«, fragte er, als er den Motor anließ. »Wir haben noch eine viertel Stunde Zeit bis zum ersten Klingeln. Sollen wir trotzdem direkt zur Schule fahren?«
    Laurel lächelte, als David sich rüberbeugte und sie auf den Hals küsste.
    »Mmmm, den Duft habe ich echt vermisst.« Er ließ seinen Mund zu ihrem Kinn wandern.
    »David, mein Vater guckt uns vom Küchenfenster aus zu.«
    »Das macht mir nichts aus«, murmelte er.
    »Klar, weil er nicht dein Vater ist. Lass mich los!«, rief sie lachend.
    David lehnte sich zurück und legte den Rückwärtsgang ein. »Vielleicht halte ich es noch aus, bis wir zwei
Blocks weiter gefahren sind.« Er sah zum Haus hinüber und winkte zu dem kleinen Spalt in den Vorhängen.
    »David!«
    Der Vorhang wurde zugezogen.
    »Du bist unmöglich.«
    Er grinste. »Deine Eltern lieben mich.«
    Das stimmte. Laurel hatte es immer gut gefunden. Im Moment war sie sich jedoch nicht so sicher.

Dreizehn
    A m nächsten Tag saßen Laurel und Chelsea träge in der Hollywoodschaukel vor Laurels Haus. »Ich kann Samstage nicht ausstehen«, sagte Chelsea, die den Kopf über eine Lehne baumeln ließ und die Augen wegen der grellen Sonne

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