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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Wagen raste über die Kreuzung. Als sie von der Zufahrtsstraße zu Ryans Haus auf den Pebble Beach Drive abbog, musste sie so scharf bremsen, dass der Wagen ins Schleudern geriet und die Räder quietschend protestierten. Doch Laurel schaffte es, dass die Scheinwerfer weiterhin in die richtige Richtung zeigten.
    »Er ist gerade um die Ecke gebogen«, sagte David, nachdem sie kaum zehn Sekunden auf der Straße waren. »Er ist furchtbar schnell.«
    »Ich darf hier nur fünfunddreißig fahren. Ab wann kriege ich ein Knöllchen?«, fragte Laurel, als die Nadel des Tachometers bereits auf fünfundvierzig Meilen zukroch.
    »Um die Cops müssen wir uns jetzt wirklich keine Sorgen machen«, sagte David. »Fahr einfach … Achtung, Laurel!«
    Vor ihnen tauchte eine bedrohliche Gestalt auf, die
mitten auf der Straße stehen blieb. Laurel trat auf die Bremse und versuchte, das Auto wieder in den Griff zu bekommen, als es über die Straße schleuderte. Sie rutschten über den Asphalt, haarscharf an dem großen Wesen – das mit Sicherheit ein Ork war – vorbei und seitwärts in den Graben. Ruckelnd kam der Wagen zum Stehen und die Räder griffen durch Schlamm und Geröll ins Leere.
    Stöhnend versuchte David, sich zu sammeln, nachdem er bei dem Aufprall ans Armaturenbrett geflogen war. Laurel ließ den Blick durch die Dunkelheit schweifen, vergeblich. Dann entdeckte sie die gezackten Umrisse des Waldrands, der nur hundert Meter entfernt lag. »Die Bäume, David«, sagte sie eindringlich. »Wir müssen zu den Bäumen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich rennen kann«, sagte David. »Ich habe mir schrecklich die Knie gestoßen.«
    »Du schaffst es, David«, flehte Laurel verzweifelt. »Du musst einfach. Los jetzt!« Sie drückte die Tür auf und zog David hinter sich her. Nach wenigen taumelnden Schritten fand er sich zurecht und sie liefen Hand in Hand auf den Waldrand zu.
    »Er wird mich wittern«, sagte David. »Mein linkes Knie blutet.«
    »Dann geht es dir nicht besser als mir«, sagte Laurel. »Meine Blüte riecht er bestimmt auch. Wir müssen zusammenbleiben. Keine Diskussion.« Auf einmal erkannte sie, was sie falsch gemacht hatte. Die Orks waren in Aktion getreten, weil sie blühte. So konnte sie ihnen nirgends ausweichen, denn sie konnten jederzeit ihren
Duft verfolgen. Laurel ärgerte sich fürchterlich, dass sie sich so hatte überrumpeln lassen. Sie war an allem schuld.
    Im Laufen kramte Laurel in ihrer Handtasche und holte mehrere Phiolen heraus, die das Monastuolo-Serum ergeben würden, wenn sie sie zerdrückte. Sie wusste zwar, dass es im Freien nicht sonderlich gut wirken würde, aber irgendetwas musste sie ja tun. Möglicherweise wurden die Orks dadurch wenigstens langsamer. Während sie mit David durchs Gestrüpp raste, löste sich ihre Schärpe, und ihre Blüte entfaltete sich zu ihrer vollen Schönheit. Dennoch dachte Laurel gar nicht daran, sie wieder festzubinden, denn sie hörte, wie ein Ork von hinten und einer von der Seite auf sie zustürzten. Davids verletztes Knie versagte seinen Dienst und er stolperte. Der Ork knurrte und sprang Laurel von hinten an. Ein schrecklicher Schmerz zuckte durch ihre Blüte, aber sie unterdrückte ihren Schrei, wirbelte herum und knallte dem Ork die zerdrückten Monastuolo-Fläschchen an die Stirn. Er heulte vor Schmerz auf, wich zurück und schlug die Hände vors Gesicht. Laurel lief davon, aber ihr Rücken tat so weh, dass sie laut aufschluchzte. Außerdem war ihr schrecklich schlecht.
    Die Schmerzen in ihren Beinen waren beinahe unerträglich, als sie endlich den Waldrand oben auf dem Hügel erreichten. »Komm weiter, David«, drängte sie.
    Sie taumelten in den Wald. Zweige verfingen sich in ihrer Kleidung, schlugen ihnen ins Gesicht und zerkratzten die Haut. Auf einer kleinen Lichtung blieben
sie keuchend stehen und sahen sich um. »Und jetzt, in welche Richtung?«, fragte David.
    Auf der einen Seite der Lichtung knurrte etwas.
    »Da lang«, sagte Laurel und zeigte in die entgegengesetzte Richtung. Doch in diesem Moment hörten sie auch von dort ein grollendes Geräusch. Als sie sich blitzschnell umdrehten, trat ihnen ein dritter Ork entgegen – sein heißer Atem dampfte in der kühlen Herbstluft.
    David zog Laurel mit dem Rücken an sich und zerdrückte ihre pochende Blüte zwischen ihren Körpern. Sie versuchten, den Ork im Auge zu behalten, während sie sich langsam im Kreis drehten, aber die unheimlichen Wesen waren zu schnell. Sie wirbelten umher, wechselten

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